Wärmebildkamera-System überwacht Karosserieherstellung


Warmumformen ist die beste Technik, um kostengünstig leichte und somit kraftstoffsparende Karosserieteile zu fertigen. Ausschuss oder ein Beschädigen der Presswerkzeuge muss dabei unter allen Umständen verhindert werden. Mit Wärmebildkameras und einem Bildverarbeitungssystem sorgt ein Systemintegrator zuverlässig dafür, dass teure Presswerkzeuge nicht durch falsch liegende Bleche oder nicht ausgeräumte Abschnitte beschädigt werden.
Beim Warmumformen werden die Bleche zuerst glühend erhitzt und anschließend in einer Presse in einem Arbeitsgang geformt, gehärtet und auf Maß geschnitten. Um Ausschuss oder gar eine Beschädigung des teuren Presswerkzeugs zu vermeiden, müssen die Bleche stets korrekt eingelegt sein. Nach dem Entnehmen dürfen zudem keine Schrottreste im Pressraum liegen bleiben, weil sie die Mechanik verklemmen und den nachfolgenden Pressvorgang empfindlich stören könnten.
Gemeinsam mit Industriethermografie Schweiger hat der Komponentenhersteller Vision & Control ein Bildverarbeitungssystem entwickelt, dass Fehllagen oder zurückgebliebene Teile auch in staubiger Umgebung zuverlässig erkennt und die Presse in Sekundenbruchteilen stoppt. Für die Lagerichtigkeit sind dabei zwei Wärmebildkameras von Flir zuständig. Wahlweise kommt das Modell A35 (IR-Auflösung 320 x 256 Pixel) oder A65 (IR-Auflösung 640 x 512 Pixel) zum Einsatz. Beide Kameratypen erfassen einen Spektralbereich von 7,5 bis 13 µm, ihre thermische Empfindlichkeit ist besser als 0,05°C bei 30°C, der thermische Kontrast (NETD) liegt bei 50 mK.
NIR-Kameras ergänzen das System
Zurückgebliebene Schrottteile erkennen zwei Flächenkameras Basler Ace in der NIR-Variante. Das damit kombinierte Mehrkamerasystem Vicosys 5400 von Vision & Control sorgt für eine zuverlässige Bildauswertung und verhindert bei Bedarf innerhalb weniger Millisekunden das Schließen des Werkzeugs. Es verfügt über vier PoE-Schnittstellen sowie 16 Kameraeingänge. Seine webbasierte Benutzeroberfläche Web HMI lässt sich mit allen gängigen Browsern und Steuerungsoberflächen im gleichen Netzwerk darstellen. Das ermöglicht es, die Presse wahlweise am PC vor Ort, im Büro der Qualitätssicherung oder mobil mit dem Tablet zu kontrollieren. An den Karosseriepressen von Volkswagen ist dieses System bereits im Einsatz.
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