Rad dran statt Rad ab
02.11.2022
- Fehler bei der Radmontage frühzeitig erkennen und die Produktivität verbessern
Mithilfe von Touchdisplays hat Jäger Handling, Anbieter handgeführter und teilautomatisierter Handlingsysteme, ein Visualisierungssystem für teilautomatische Handlingsysteme entwickelt. Damit werden Fehler bei der Radmontage frühzeitig erkannt und die Produktivität verbessert.
Bedienerfreundlichkeit wird in Industriesteuerungen immer wichtiger. Zum einen aus ästhetischen Gründen, zum anderen um Produktivität und Qualität zu steigern – so auch bei der Fertigung von Automobilen, Nutzfahrzeugen oder Landmaschinen. Jäger Handling entwickelt und versorgt diese Branchen seit über 25 Jahren mit handgeführten teilautomatischen Handlingsystemen, unter anderem zur Radmontage. Mit diesen Systemen lassen sich die Räder greifen, positionieren und anschließend alle Befestigungsschrauben auf einmal eindrehen. Um Fehler zu erkennen, werden Drehwinkel und Drehmomente permanent überwacht und automatisch protokolliert. So kann die Qualitätskontrolle jederzeit sicherheitsrelevante Details nachvollziehen und statistisch auswerten.
In Kooperation mit Display Visions hat Jäger Handling dafür ein passendes Visualisierungssystem entwickelt. Kernstück der Visu-Box ist das Touchdisplay der UniTFT-Serie von Display Visions. Ausgestattet mit eigenem I/O- und Grafikcontroller, zahlreichen Grafikfunktionen und Schnittstellen lassen sich mit diesem Display-Modul Stand-alone-Applikationen ohne zusätzliche Hardware realisieren. Das kontraststarke IPS-Panel (IPS = In-Plane Switching) besitzt weite Blickwinkel und eine maximale Helligkeit von 1.000 cd/m², die das Ablesen der Anzeige auch in grellem Umgebungslicht ermöglicht.
Durch unterschiedliche Bilddiagonalen von zwei Zoll bis 10.1 Zoll passen die UniTFTs in das kaskadierbare Baukastensystem von Jäger Handling. Das mitgelieferte Programmiertool UniTFT-Designer für Windows besitzt zudem zahlreiche Grafikfunktionen. Animierte Touch- und Anzeigeelemente werden per Mausklick zu einer Benutzeroberfläche zusammengestellt. Auch Fotos oder CAD-Zeichnungen lassen sich einbinden. So können die zu verschraubenden Bauteile für den Werker übersichtlich und eindeutig dargestellt werden. Mehrsprachige Unicode-Zeichensätze inklusive chinesischer Schriftzeichen erleichtern den internationalen Einsatz.
Weniger Ausfall durch sofortige Fehlererkennung
Die Visu-Box wird entweder über einen SPS-Bus oder unmittelbar an die Schraubersteuerung angeschlossen. Die Bedienoberfläche ist so konzipiert, dass sie flexibel an die jeweiligen schraubtechnischen Anforderungen angepasst werden kann. Mit dem Touchdisplay gehen Einrichten und Bedienen des Systems schnell von der Hand. Messsensoren und Aktoren werden direkt auf dem Display miteinander verknüpft. Sensible Bereiche wie etwa die Parametrierung sind durch Passwörter geschützt. Vielfältige Bedienmöglichkeiten – von Eingabefeldern mit Tastatureinblendungen über scrollbare Tabellen bis hin zu kleinen Animationen – unterstützen bei einer deutlichen Benutzerführung. So sind beispielsweise die einzelnen Schraubpunkte in der Anzeige als Kreise über einer CAD-Zeichnung oder dem realen Bild des Werkstücks dargestellt. Grüne Kreise kennzeichnen ordnungsgemäße Verschraubungen, rote markieren etwaige Fehler. Der Werker erkennt mit einem Blick, wo die Probleme liegen und kann sie sofort beheben. Dadurch entsteht weniger Ausfall durch Nacharbeit und die Taktrate erhöht sich.
Darstellung der Daten als Diagramm
Zur Qualitätssicherung und Verbesserung der Produktivität lassen sich die protokollierten Drehwinkel und Drehmomente der einzelnen Schraubpunkte als Diagramm darstellen. Durch das modulare Baukastensystem sowie die flexiblen Programmiermöglichkeiten sind Weiterentwicklungen der Visu-Box und ihre Anpassung an spezielle Vorgaben der Kunden mit geringem Entwicklungsaufwand realisierbar. „In der Automatisierungstechnik wird der Einsatz von Displays weiter voranschreiten und immer wichtiger werden. Die Visu-Box der Firma Jäger Handling ist ein weiterer Beweis dafür“ so Stefan Eber, Geschäftsführer von Display Visions.
Autor
Jonas Meinecke, Entwicklungsingenieur
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