Bildverarbeitung

Fachinformationen schneller finden

12.04.2023 -  Als Alternative zu Google gibt es jetzt eine Suchmaschine für Ingenieure.

Wie finde ich als Ingenieur schnell relevante technische Informationen? Mit einer Suchmaschine, die speziell für technische Problemstellungen ­entwickelt wurde. Sie sortiert Suchbegriffe nach Fachinformationen und Unternehmen und filtert für Ingenieure Irrelevantes aus.

Ingenieure verbringen, speziell bei komplexen Arbeitsaufgaben, bis zu zweieinhalb Stunden ihrer täglichen Arbeitszeit mit Internetrecherchen. Beispielsweise bei der Suche nach einer Lösung zur Qualitätskontrolle von Oberflächen in der Produktion oder nach Technologien zur 3D-Vermessung von Bauteilen. Denn oftmals ist die Online-Recherche die entscheidende Grundlage für die Lösung des jeweiligen technischen Problems.

Die Suche nach relevanten Informationen kann jedoch zeitaufwendig und schwierig sein. Ingenieure müssen oft viele verschiedene Quellen durchsuchen, um die benötigten Informationen zu finden: Eine thematisch zu enge Suche kann wichtige Informationen ausschließen, während eine zu allgemein gefasste zu vielen irrelevanten Ergebnissen führt. Daher ist es wichtig, ein Gleichgewicht für die Abgrenzung einer Suchanfrage zu finden.

Moderne Web-Technologien, wie das semantische Internet (Web 3.0), zielen darauf ab, die Effizienz solcher Online-Recherchen zu erhöhen. Das semantische Internet basiert auf einer verbesserten semantischen Strukturierung der Daten. Dadurch kann eine Suchmaschine beispielsweise die Bedeutung des Wortes „Dehnung“ besser verstehen und entsprechend relevantere Ergebnisse liefern. So könnte die Suchmaschine unterscheiden, ob nach „Dehnung von Muskeln“ oder nach „Dehnung von Materialien“ gesucht wird. Das semantische Internet kann also Bedeutungen von Wörtern, Konzepten und Zusammenhängen besser verstehen und Ingenieuren dabei helfen, ihre Suche schneller und effektiver durchzuführen.

Mit KI-Unterstützung gezielt Informationen finden

Einen solchen Web-3.0-Ansatz verfolgt auch das Münchner Start-Up Rokin mit seiner Suchmaschine Rokin.ai und der dahintersteckenden künstlichen Intelligenz, dem sogenannten digitalen Ingenieur. Dieser soll eine möglichst vollständige Suche im Internet ermöglichen. Diese beginnt mithilfe von Crawl­ing-Algorithmen, die einzelne Such­anfragen von Nutzern an eine Vielzahl von Quellen senden, bestehend aus Suchmaschinen und Wissensportalen. So kann ein Nutzer aus seiner gewohnten Filterblase ausbrechen und eine umfassendere Übersicht an Informa­tionsbausteinen im Internet finden.

Damit daraus keine Informationsüberflutung entsteht, analysiert und vorverarbeitet der digitale Ingenieur die Suchresultate für den jeweiligen Nutzer. Dafür nutzt die KI ihr technisches Verständnis, das sie durch ein Training mit Millionen von deutschen und englischen Fachdokumenten aus dem Ingenieurwesen erworben hat. So sortiert sie die Suchergebnisse nach Kategorien, die für Ingenieure relevant sind, und filtert irrelevante Webseiten, zum Beispiel Online-Wörterbücher, heraus. Durch diese Kategorisierung werden Informationen von Unternehmen getrennt von Fachnewsportalen oder Forschungseinrichtungen wie Universitäten angezeigt.

Datensicherheit und Produktivität im Fokus

Durch die tägliche Nutzung der Rokin.ai-Suchmaschine werden die Algorithmen stetig besser. Im Gegensatz zu anderen Such­maschinen werden jedoch keine persönlichen Nutzerdaten für das Training verwendet. So kann der digitale Ingenieur kontinuierlich dazulernen und bessere Ergebnisse für individuelle Suchanfragen liefern, während die Privatsphäre des Nutzers oder sensible Unternehmensinformationen geschützt bleiben.
Rokin.ai vereinfacht auch die Verwaltung der gesammelten Informationen und den Wissensaustausch im Unternehmen. Suchergebnisse lassen sich speichern und mit Kolleginnen und Kollegen teilen. So werden Informationen im Unternehmen transparent zur Verfügung gestellt und Doppelarbeit wird vermieden.

KI-Suche im Praxistest

Das Unternehmen ME Industries hat die Rokin-Suchmaschine auf ihre Praxistauglichkeit hin getestet. In einem Pilotversuch wurden zwei Werkstudenten mit einer Technologierecherche beauftragt, wobei einer mit der Suchmaschine Google und der andere mit Rokin.ai recherchieren sollte.

Konkret stand das Unternehmen, das Gasanalysegeräte herstellt, vor der Herausforderung, eine effiziente Bildverarbeitungs- und Robotiklösung für das Erkennen und Bereitstellen von Bauteilen in der Endmontage zu finden. Beide Studenten sollten den Stand der Technik erarbeiten und 20 geeignete ­Lösungsanbieter identifizieren. Anschließend wurden die Suchzeiten verglichen.

Das Ergebnis zeigte, dass die Recherche mit Rokin.ai im Vergleich zu Google um 37 Prozent effizienter war, mit einem Zeitaufwand von 2 Stunden 36 Minuten gegenüber 3 Stunden 29 Minuten. Zudem konnte der Student in der verbleibenden Zeit eine erweiterte Liste mit 32 Technologien erstellten, wodurch er insgesamt 55 Prozent mehr Technologieanbieter gefunden hat.

Erkenntnisse des Pilotversuchs

Laut Norman Weiß, Geschäftsführer von ME Industries, brauchte sein Mitarbeiter zwar eine kurze Eingewöhnungszeit, um sich mit der Suchoberfläche von Rokin.ai vertraut zu machen und die Funktionen zu verstehen, doch dieser Aufwand habe sich im Hinblick auf die Effizienz der Suche gelohnt. Beispielsweise sind die Suchergebnisse direkt in Kategorien wie Fachnews und Unternehmen unterteilt. Über Fachnews konnte der Mitarbeiter schnell interessante Fachartikel finden und sich so schnell einen Überblick über das Thema verschaffen. In der Kategorie Unternehmen fand er die passenden Anbieter. Vor allem die Suchbegriffvorschläge halfen ihm weiter. Fachbegriffe wie Binpicking waren ihm vorher unbekannt. Auch das automatische Aussortieren von bereits vorhandenen Suchtreffern hat ihm geholfen, da er weniger Einträge durcharbeiten musste.

Am hilfreichsten war jedoch das Erstellen einer Suchliste. So konnte er alle relevanten Suchtreffer einfach abspeichern, mit Kommentaren versehen und dadurch immer den Überblick behalten. Das Team konnte über die Kollaborationsfunktionen den Suchfortschritt in Echtzeit mitverfolgen und auf die gefundenen Treffer zugreifen und diese ebenfalls kommentieren.

Mit Rokin.ai sparen sich Ingenieurinnen und Ingenieure wertvolle Zeit und können sich auf das Wesentliche fokussieren – die Entwicklung und Umsetzung von Innova­tionen. Unter https://search.rokin.ai können alle interessierten Leserinnen und Leser kostenlos nach ihren Themen recherchieren und die Vorteile der Suchmaschine nutzen.

 

Autor
Thomas Kinkeldei, Mitgründer von Rokin

 

Kontakt

Rokin GmbH

Waakirchner Str. 32
81379 München
Deutschland

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