Rotierende Spiegel in High-Speed-Kameras
Die typische High-Speed-Kamera nutzt einen CCD- oder CMOS-Sensor. Durch die besonders schnellen Ausleseraten und eine Reduzierung der Pixelanzahl sind relativ hohe Bildraten von bis zu 100.000 Bilder pro Sekunde möglich, allerdings nur noch mit minimalen Bildausschnitten von wenigen dutzend Pixeln.
Cordin aus den USA hat einen anderen Ansatz. Die Technik des rotierenden Spiegels sorgt dafür, dass auch bei höchsten Bildraten immer noch 1.000 x 1.000 Pixel oder 2.000 x 2.000 Pixel für die Aufnahme zur Verfügung stehen. Die Bildqualität bleibt erhalten und das Bildfeld bleibt so groß, dass damit auch ausgedehnte Objekte vollständig und detailliert analysiert werden können.
Bei den Cordin-Kameras mit rotierendem Spiegel wird durch ein aufwändig zentriertes Aufnahmesystem das einfallende Licht nacheinander auf vollständige CCDs geworfen und dort gespeichert; die Bildrate ist nicht durch die Auslesegeschwindigkeit definiert, sondern durch die Rotationsgeschwindigkeit des Spiegels. Ein weiterer Vorteil ist, dass dank der sehr empfindlichen CCDs auch extrem kurze Belichtungszeiten genutzt werden können. Zudem ist es problemlos möglich, die einzelnen CCDs mit unterschiedlichen Parametern zu steuern.
So können zwei aufeinander folgende Aufnahme-CCDs einmal mit langer und einmal mit kurzer Belichtungszeit gesteuert werden und somit eine sehr hohe Dynamik in der Bildfolge erzeugt werden. Falls das Ereignis so schnell ist, dass die Beleuchtung nicht ausreicht, können intensivierte CCDs genutzt werden. So ist die volle Bildqualität auch bei Raten von über einer Million Bilder pro Sekunde gewährleistet und der Anwender kann auf jeden Vorgang speziell reagieren.
Eine Einschränkung allerdings hat diese Tecnnologie: Die Aufnahmedauer, also die Sequenzlänge, ist durch die Zahl der CCD-Einheiten (in der Regel 16) in der Komplettkamera beschränkt, so dass die Sequenzlänge bei 16 HiRes-Bildern liegt. Dieser kleine Nachteil wird durch eine exakte Triggermöglichkeit aber ausgeglichen.
