Automatisierung

Verteiler-Komponenten für serielle Verkabelungsstrukturen bei Power-Applikationen

08.12.2015 -

Mit der bewährten M12x1-Anschlusstechnik ist es seit kurzem möglich, nicht nur Signale und Daten, sondern auch elektrische Spannung zu übertragen. Auf der SPS IPC Drives 2014 stellte der Steckverbinder- und Gehäusehersteller ESCHA bereits Anschluss- und Verbindungsleitungen sowie Flansche vor, die sich zur Spannungsübertragung eignen. Dieses Jahr folgen entsprechende Verteiler-Komponenten, mit denen sich auch bei Power-Applikationen eine serielle Verkabelungsstruktur in der Feldebene umsetzen lässt. Wir sprachen darüber mit Dipl.-Wirt.-Ing. Thomas Korb, Leiter Produktmanagement bei ESCHA.

Letztes Jahr präsentierten Sie auf der Messe in Nürnberg M12x1-Steckverbinder, die je nach Modell bis zu 630 V übertragen können. Dieses Jahr zeigen Sie entsprechende Verteiler-Komponenten. Wie sind Sie auf die Idee gekommen, eine derart hohe Leistung über einen vergleichsweise kleinen Rundsteckverbinder zu übertragen?
Thomas Korb: Viele elektronische Geräte sind dank des technischen Fortschritts über die letzten Jahre immer kompakter und gleichzeitig wesentlich leistungsfähiger geworden. Im Zuge dessen ist seitens der Industrie die Nachfrage nach einer ebenfalls kompakten Leistungsübertragung kontinuierlich gestiegen. Die Gerätehersteller kennen die Vorteile der bewährten M12x1-Schnittstelle aus anderen Anwendungsbereichen und wollen darauf auch bei der Stromversorgung nicht verzichten. Von daher war es für uns nur logisch, eine Produktfamilie zu entwickeln, die die Vorteile der M12x1-Anschlusstechnik mit hohen Leistungsübertragungsraten kombiniert.                                                                                                                                                                  Der bisherige Markterfolg gibt uns bei dieser Annahme übrigens Recht. Mit dem Start der neuen Produktfamilie waren wir mehr als zufrieden und somit ist uns die Entscheidung, dieses Jahr passende Verteiler-Komponenten zu präsentieren, sehr leicht gefallen. Diese wird es in drei unterschiedlichen Bauformen geben, als sogenannte H-Verteiler, h-Verteiler und T-Verteiler. Mit den jetzt kommenden Verteilern kann erstmals eine serielle Power-Struktur umgesetzt werden, die der Bus-Struktur folgt. Wir nennen das „Power follows Bus“.

In der Zwischenzeit haben sich auf dem Markt für M12x1-Power-Anschlusstechnik zwei Codierungen durchgesetzt. Sie bieten diese ebenfalls an. Was hat es damit auf sich?
Thomas Korb: Im Bereich der M12x1-Leistungsübertragung haben sich die so genannten S- und T-Codierungen durchgesetzt. Auf der einen Seite haben diese mechanischen Codierungen einen ganz praktischen Hintergrund. Sie verhindern ein unabsichtliches Stecken der M12x1-Leistungsversorgung auf einen M12x1-Sensoranschluss. Das wäre äußerst gefährlich. Auf der anderen Seite sind die beiden unterschiedlichen Codierungen auf die jeweiligen Einsatzbereiche der Power-Komponenten zurückzuführen. So eignen sich Komponenten mit S-Codierung insbesondere für Wechselstromanwendungen – AC-Applikationen – mit bis zu 12 A und 630 V. Hierunter fallen unter anderem kompakte und dezentrale Motoren oder Frequenzumrichter. Für Gleichstromanwendungen – DC-Applikationen – mit bis zu 12 A und 63 V werden Steckverbinder und Verteiler mit T-Codierung eingesetzt. Mit Ihnen können zum Beispiel Feldbuskomponenten, Netzteile oder Kleinmotoren mit Leistung versorgt werden.

Worin unterscheiden sich Ihre M12x1-Power-Komponenten von anderen auf dem Markt erhältlichen Produkten?                                               
Thomas Korb: Obwohl unsere Power-Produkte auf der genormten M12x1-Schnittstelle basieren, wurden alle Komponenten von Grund auf neu entwickelt. Ihr Design wurde so ausgelegt, dass sie die Anforderungen nach UL sowie die hohen Schutzklassen IP65 und IP67 erfüllen. Ein absolutes Alleinstellungsmerkmal ist ihr Anschlussquerschnitt bis 2,5mm². Dieser ermöglicht im Gegensatz zu kleinen Querschnitten eine große Ausdehnung der Power-Verteilung und – insbesondere bei Gleichspannungsverteilung – einen geringeren Spannungsabfall.

Stellen Sie neben den M12x1-Power-Verteilern noch weitere Neuentwicklungen auf der SPS IPC Drives in Nürnberg aus?                                   
Thomas Korb: Ja, wir präsentieren unsere neuen kosten- und preisoptimierten RJ45-Steckverbinder für typische Patchcord-Anwendungen. Diese eigenen sich sowohl für den industriellen Einsatz, als auch für eine strukturierte Gebäudeverkabelung. Hierfür haben wir zwei Produktserien aufgelegt, eine mit PVC-Leitungsqualität für Cat5e-Applikationen und eine mit FRNC-Leitungsqualität für Cat6A-Anwendungen. Dabei handelt es sich jeweils um vierpaarige AWG26-Leitungen, die wir in sechs verschiedenen Farben anbieten werden. In grau, schwarz, gelb, rot, blau und grün. Zudem zeigen wir natürlich wieder interessante Modifikations- und Entwicklungsprojekte, die wir im vergangenen Jahr für unsere Kunden umgesetzt haben.

Kontakt

ESCHA GmbH & Co. KG

Elberfelder Str. 32
58553 Halver

+49 2353 708 800
+49 2353 708 400

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