Automatisierung

Potentiometrische Drehwiderstände für industrielle Anwendungen

22.06.2011 -

Potentiometer waren in vielen industriellen Applikationen lange unverzichtbar: Die Widerstandsbauelemente wurden vor allem zur Positionsbestimmung, d. h. zur Messung von Längen oder Winkeln, eingesetzt. Mit der zunehmenden Verbreitung neuerer Technologien, wie z. B. Inkrementaldrehgebern und Hall-Sensoren, scheinen Potentiometer nun allerdings Technik von gestern zu sein. Maschinen- und Anlagenbauer geben dementsprechend zunehmend verschleißfreien, digitalen Komponenten den Vorzug. Sind Potentiometer deswegen nun komplett überflüssig?

Sorgen Inkrementaldrehgaber und Hall-Sensoren für ein Ende des Potentiometers? Eine Frage, über die sich auch die Leitung des Unternehmens FSG Gedanken machte - und zu dem Schluss kam, dass für das Potentiometer keine Gefahr besteht. „Wir verzeichnen keinerlei sinkende Nachfrage nach Potentiometern. Im Gegenteil, der Bedarf steigt in vielen Industriebranchen", erklärt Carsten Schulz, FSG-Geschäftsführer. „Das liegt unseres Erachtens an folgenden Tatsachen: zum einen steht die Zeit für Potentiometer nicht still und es gibt immer wieder Neuentwicklungen, durch die sie robuster oder attraktiver werden. Zum anderen sind Potentiometer günstig, höchst präzise, leicht zu warten und können individuell konzipiert werden. Auch die Lebensdauer erfüllt mit mehr als 100 Millionen Schleiferbewegungen die meisten mechanischen Anforderungen."

Aufbau und Funktionsweise

Potentiometer bestehen aus einem elektrisch nichtleitenden Träger, auf dem ein Widerstandsmaterial aufgebracht ist, zwei Anschlüssen an den beiden Enden des Widerstandselements sowie dem Schleifer, einem beweglichen Gleitkontakt, der den festen Gesamtwiderstand elektrisch in zwei Teilwiderstände aufteilt. Relativ zur Stellung des Schleifers ändert sich der elektrische Widerstand im Stromkreis. Das Gerät wird kalibriert, um einer bestimmten Spannung eine bestimmte Lage zuordnen zu können. Die Funktion zwischen Winkel bzw. Strecke und dem Widerstand kann dabei auch nichtlinear (z. B. entsprechend einer Sinus- oder Cosinus-Funktion) ausgelegt werden.

Potentiometrische Präzisions-Drehwiderstände

Potentiometrische Gebersysteme von FSG basieren entweder auf einem hochauflösenden Widerstandselement aus leitendem Kunststoff oder auf einer hochauflösenden Gold- oder Konstantandrahtbewicklung, die in beliebigen Widerstands- und Winkelwerten ausgeführt werden kann. Sie sind als Eingang-, Mehrgang- oder Mehrfachpotentiometer in verschiedenen Baugrößen lieferbar. Nahezu alle Baureihen lassen sich zur Messbereichsanpassung mit Kurzschlussstrecken, Anzapfungen und Funktionswicklungen ausführen. Einige Baureihen sind darüber hinaus auch mit einem eingebauten Messwertumformer mit Strom- oder Spannungsausgang in Zwei-, Drei- oder Vierleiterschaltung lieferbar. Für die Messwertaufnahme an Messstellen in extrem stark verschmutzten oder feuchten Umgebungen stehen ölgefüllte Potentiometer zur Verfügung. Zum Schutz gegen mechanische Beschädigung sowie staubige oder feuchte Industrieatmosphären bietet FSG für sämtliche Geberbauformen auch eine Reihe von Übergehäusen in Schutzart IP65 bis IP68, die je nach Typ mit Getrieben oder Endschaltern ausgerüstet werden können. Typische Anwendungsbereiche sind u.a. Fahr- und Bremssteller für Schienenfahrzeuge sowie Kommandogeber für Schiffe, Ruder- und Propelleranlagen für Schiffe, Stellantriebe von Kraftwerks- und Chemieanlagen, Schwenk- und Hubwerke von Kran- und Baggeranlagen und Windfahnen für meteorologische Messaufgaben. Außerdem können die Geräte als Tänzerpotentiometer in Papier- und Textilmaschinen sowie für viele Messaufgaben im Maschinen- und Apparatebau und in der Medizintechnik eingesetzt werden.

Kontakt

FSG Fernsteuergeräte Kurt Oelsch GmbH

Jahnstr. 68 -72
12347 Berlin
Deutschland

+49 30 6291 1
+49 30 6291 277

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