Automatisierung

Matthias Brand, Siemens AG: SPS-Expertenrunde zeigt vielfältige Möglichkeiten auf - Teil 1

17.05.2011 -

Welche neue Funktionen werden zukünftig in einer Steuerung zu finden sein?
Die Funktionalität unserer Steuerungen haben wir bereits in der Vergangenheit Schritt für Schritt - basierend auf den Anforderungen unserer Kunden - ausgebaut. Beispiele hierfür sind z. B. die Erhöhung der Anzahl an integrierten Kommunikationsschnittstellen auf der CPU bei gleichzeitiger Reduzierung der Baubreite oder auch die Einführung des integrierten Webservers mit der Möglichkeit freidefinierbare Webseiten zu hinterlegen.

Für die Zukunft legen wir den Schwerpunkt u.a. auf die Integration technologischer Funktionen - zur Realisierung von Regelungs- und Motion-Aufgaben - in die Standardsteuerung, wie wir es bereits erfolgreich bei der Simatic S7-1200 begonnen haben. Als führender Hersteller von Automatisierungsprodukten basierend auf Profinet werden wir auf allen neuen Steuerungen das hochperformante Kommunikationssystem durchgängig unterstützen. Hierüber wird sowohl die Anbindung der Feldebene als auch der Datenaustausch zwischen den Steuerungen und der Kommunikation zu überlagerten IT-Systemen sichergestellt.

Darüber hinaus werden wir auch konsequent in die Usability unserer Produkte und das Zusammenspiel aller Automatisierungskomponenten mit dem Engineering investieren. Dies beweist nicht zuletzt auch die erste Version des Totally Integrated Automation (TIA) Portals. Dies führt nachweislich zu einem Höchstmaß an Effizienz, von der Anlagenplanung über die Implementierung bis hin zur Inbetriebnahme und bei der Betreuung im Servicefall.

Wie sieht Ihre Strategie im Bereich Sicherheits-Steuerungen aus?
Bereits heute integriert Siemens die Sicherheitstechnik in die Standardautomatisierung. Dies gilt sowohl für die dedizierte Steuerung als auch für die Soft-Controller Simatic WinAC. Für den Kunden ergeben sich dadurch viele Vorteile, wie z.B. eine einheitliche Usability bei Engineering, Inbetriebnahme oder Wartung. Weiterer Kundennutzen ist, dass zur Lösung der Automatisierungsaufgabe nur noch eine Steuerung erforderlich ist. Diese Strategie - hochwertige Sicherheitsfunktionen integriert in Standardprodukte - werden wir auch in Zukunft weiterverfolgen und so unsere führende Position unter den Anbietern bei Maschinensicherheit weiter ausbauen. Bereits mit dem TIA Portal und Step 7 Safety Advanced werden weitere Funktionalitäten in den Funktionsumfang der Safety-Steuerungen mit aufgenommen.

Letztes Jahr tauchte erstmals ein Virus in einer SPS auf. Inwieweit haben Sie mit Ihren Produkten darauf reagiert bzw. was haben Sie verändert?
Bei Stuxnet handelt es sich um einen Trojaner, der Funktionen zur Selbstvervielfältigung oder zur Verhinderung der Entdeckung durch Anwender oder Antivirensoftware benötigt. In Automatisierungslösungen sind solche Mechanismen nur bei den Windows-basierenden PC-Systemen relevant. Steuerungen wie die Simatic S7 sind davon nicht betroffen.

Wir werden unsere Gesamtkonzepte darauf auslegen, dass im Rahmen von Security die Kernziele Know-How-Schutz, Integritätsschutz und der Schutz vor Spionage und Sabotage stets im Vordergrund stehen. Aber Sicherheit ist kein Produkt, das man einfach kaufen kann. Vielmehr ist Sicherheit ein Prozess, den man leben muss. Deshalb setzt Siemens neben den umfassenden Sicherheitsmaßnahmen für Maschinen und Anlagen auch darauf, das Risikobewusstsein der Mitarbeiter zu schärfen. Dazu gehören die Ausbildung der Mitarbeiter und ein tieferes Verständnis der Verantwortungen. Die Erstellung eines IT-Sicherheitskonzepts mit Verhaltensregeln und technischen Maßnahmen ist für jeden Kunden individuell machbar und sinnvoll. Ein Aspekt eines solchen Sicherheitskonzepts könnte die laufende Suche von Schwachstellen und deren Beseitigung sein. Dadurch wird die IT-Sicherheit zu einem festen Bestandteil des sicheren Betriebs einer Anlage - und die bösen Überraschungen werden auf ein Minimum reduziert.

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