Ob Latte Macchiato, Cappuccino oder Milchkaffee: Nur mit einer cremigen Milchschaum-Haube schmecken sie richtig gut. Viele möchten diese Kaffee-Spezialitäten auch zu Hause zubereiten, merken aber schnell: Nicht immer will der Schaum so recht gelingen. Für all diejenigen hat ein Antriebshersteller nun einen kunststoffgekapselten BLDC-Motor entwickelt, der Milchschaum in jeder gewünschter Struktur erzeugt.

Die Produktion von Milchschaum ist eine Philosophie für sich: So sind sich Experten nicht einmal einig, welche Milch sich für die Zubereitung des Schaums am besten eignet, ob Vollmilch, fettarme oder H-Milch. Oder kommt es doch nur auf die Zubereitung an? So oder so, viele Kaffeegenießer sind mit der Qualität ihres Milchschaums nicht zufrieden. Deshalb hat das Unternehmen Kern Antriebstechnik nun ein neues Verfahren mit einem geschlossenen Mischer entwickelt. Dabei wird die Milch mit dem Dampf in eine Kammer gedrückt, in der eine Scheibe mit Kammstruktur eingebaut ist. Die Scheibe rotiert mit hoher Drehzahl und schäumt die Milch auf. Mithilfe der Parameter Dampfdruck, Milchmenge und Drehzahl lässt sich jede gewünschte Struktur des Milchschaums erzeugen. Allerdings waren alle Lösungen für die Serienfertigung, die die Ingenieure bei Kern hatten, technisch entweder nicht durchführbar oder nicht wirtschaftlich.

Durch den Motor
Doch dann hatten sie die Idee, die Milch und den Dampf durch den Motor zu leiten. Nun mischt der Rotor die beiden Komponenten. Auf dieser Basis entwickelte das Unternehmen ein komplett mit lebensmittelechtem Kunststoff gekapselten BLDC-Motor ohne Wellendichtungen oder Magnetkupplungen, der nur mit einem O-Ring abgedichtet werden muss. Auf der klassischen A-Flansch-Seite sind nun die Anschlüsse für Dampf und Milch, am B-Flansch kommt der Milchschaum heraus.
Der Motor hat eine Leistung von 100 Watt, 4000 min-1 und 24 VDC als Spannungsversorgung. Zudem verfügt er über eine Steuerplatine, die Fehler im Antrieb erkennt und zurückmeldet. Durch Erfahrung im Bau und Entwicklung von Elektroantrieben konnte die Entwicklungsabteilung die Vorgaben hinsichtlich der Kosten halten und bereits sechs Monate nach Projektstart in Serie gehen.
Kern liefert den einbaufertigen Mischer: Der Kunde kann ihn direkt in seine Kaffeemaschine einbauen, die Mischer sind zu 100 Prozent auf Dichtheit geprüft.