Automatisierung

20 Jahre Virtuelle Instrumente in der Praxis

15.12.2015 -

Vom 21. bis 23.Oktober 2015 veranstaltete National Instruments (NI) seinen Technologie- und Anwenderkongress „Virtuelle Instrumente in der Praxis“ – kurz VIP. Das Besondere: Dieses Jahr feierte die Veranstaltung ihr 20-jähriges Jubiläum. Rahman Jamal, Global Technology & Marketing Director, sprach über die Anfänge und wie sich der Kongress über die Jahre veränderte.

20 Jahre gibt es den VIP-Kongress mittlerweile. Wie kam es zu der Idee, einen solchen Kongress zu veranstalten?
Rahman Jamal: Wir standen immer schon in gutem Kontakt zu unseren Anwendern. Für diesen Austausch fehlte jedoch ein regelmäßiges Format. In den USA etablierte sich die NIWeek und außerhalb der USA die NIDays, allerdings mit hohem NI- und wenig Anwender-Content. Dieser Ansatz war mir nicht ausgeglichen genug. Außerdem fehlte mir aufgrund des NI im Veranstaltungsnamen die Neutralität. Ziel für mich war eine Plattform, die einen praxisnahen Austausch zwischen den Anwendern untereinander und mit uns als Hersteller ermöglicht. So haben wir den Kongress 1996 ins Leben gerufen und in Anspielung auf das LabView-Konzept den Namen „VIP – Virtuelle Instrumente in der Praxis“ gegeben. Das Call-for-Papers für den ersten Kongress habe ich selbst erstellt und per Post an Anwender geschickt, die ich persönlich kannte – alles händisch, ohne Datenbank und ohne Mailings. So sind wir auf 37 Einreichungen für den Kongress gekommen, aus denen wir den ersten Begleitband erstellt haben – für rund 230 Kongressteilnehmer. Mittlerweile haben sich die Call-for-Papers-Einsendungen mehr als verdoppelt, so dass wir für die mehr als 600 erwarteten Besucher ein zukunftsweisendes Programm zusammenstellen können.

Haben Sie damals an solch eine Erfolgsgeschichte geglaubt?
Rahman Jamal: Na ja, die Zukunft kann man ja nicht vorhersehen. Aber so eine dunkle Vorahnung hatte ich in der Tat. Bereits nach dem zugegebenermaßen etwas hemdsärmelig organisierten ersten Kongress waren die Rückmeldungen so positiv, dass sich das schon abgezeichnet hat – die Anwender fanden eine solche Plattform einfach sehr nützlich. Die erste Veranstaltung war ja quasi eine Art Prototyp. Und genau wie bei einem Produkt zeigt schon der Prototyp, wie das Produkt im Markt angenommen wird. Ist er vielversprechend, kann man erahnen, dass das fertige Produkt ebenfalls erfolgreich sein wird. Daher war uns bereits nach dem ersten Feedback klar, dass der Kongress erst recht positiv angenommen wird, wenn man ihn richtig professionell aufzieht, mit hochkarätigen Vorträgen, Netzwerkmöglichkeiten, Technologie-Keynotes und professionellem Tagungsband.

Was macht den Kongress aus Ihrer Sicht so erfolgreich?
Rahman Jamal: Kreative Ideen und Innovationen entstehen nicht im luftleeren Raum, sondern brauchen vor allem eine geeignete Plattform zum Wissensaustausch. Eine Plattform, in der neue Konzepte, Anregungen und wegweisende Lösungsansätze interdisziplinär weitergegeben werden können. Der VIP-Kongress ist genau solch eine Plattform.

Wie hat sich der Kongress über den Lauf der Jahre verändert beziehungsweise entwickelt?
Rahman Jamal: Durch Anwenderfeedback und auch aus Aktualitätsgründen sind mittlerweile neue Themen hinzugekommen. Wie der Name Virtuelle Instrumente in der Praxis anmutet, lag ursprünglich der Fokus auf der Messtechnik. Aber im Laufe der Jahre ist die Veranstaltung weit über diese Thematik hinausgewachsen und deckt inzwischen Embedded-Steuer- und Regelungstechnik ebenso ab wie das Internet der Dinge und Industrie 4.0.

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