Automatisierung

Hoher Durchsatz an der Relais-Station

Bildverarbeitungs-System misst Kontakt-Abstände von Relais

12.11.2009 -

Für eine bessere Qualität seiner Produkte führt ein Relais-Hersteller ein Bildverarbeitungs-System ein. Dieses vermisst automatisch die Kontaktabstände der Relais, die bislang nur manuell erfasst wurden. Weniger Ausschuss und eine Verdreifachung der Produktivität sind die Ergebnisse.

Relais hatten im 19. Jahrhundert eine ganz andere Bedeutung: Sie bezeichneten Stationen, an denen Postkutschen ihre Pferde tauschten. Mit dem Einzug der Telegraphie bekamen die elektromechanischen Bauteile ihren Namen in Anlehnung an die Poststationen. Denn bei der Übertragung der Signale über weite Strecken mussten ungefähr alle 30 km solche Relais in die Leitung eingebaut werden, um das schwache Signal wieder zu verstärken. Heute wird diese Technologie zur Nachrichtenübertragung nicht mehr verwendet, doch Relais werden immer noch eingesetzt: im Automobil-Bereich, als Schutzschalter oder auch zur zeitlichen Ablaufsteuerung.

Entscheidend für die Funktionalität der Relais ist der richtig dimensionierte Abstand zwischen Anker und Spule bzw. zwischen den Arbeitskontakten. Um diese Kontaktabstände zu vermessen, setzt ein Relais-Hersteller in seiner Produktion in Tschechien jetzt auf ein Bildverarbeitungs-System. Bisher erfassten die Mitarbeiter die Abstände manuell. Durch das eingeführte, automatische Messsystem von weitblick systems verbesserte sich die Qualität der Relais und verringerte so den Ausschuss. Rainer Reisinger, einer der Geschäftsführer des österreichischen Unternehmens weitblick systems, bilanziert den Erfolg des Bildverarbeitungs-Systems: „Die Produktivität bei unserem tschechischen Kunden hat sich verdreifacht." Die technischen Herausforderungen bei diesem Projekt bestanden nach Reisinger in den unterschiedlichen Formen und der stark glänzenden Oberfläche der Relais-Kontakte. „Nur mit Hilfe von modernen Komponenten der industriellen Bildverarbeitung und einer speziellen Optik und Beleuchtung konnten die Anforderungen des Kunden an Genauigkeit und Zuverlässigkeit erfüllt werden", erklärt Reisinger.

Zielstrebige Zusammenarbeit
Bei der Entwicklung arbeitete weitblick systems eng mit Stemmer Imaging zusammen, dem Bildverarbeitungs-Spezialisten aus Puchheim. Reisinger erinnert sich an das Zustandekommen dieser Konstellation: „Der Relais-Hersteller war mit seiner Aufgabenstellung an Stemmer Imaging herangetreten und der dortige Vertrieb hat diese Anfrage dann an uns weitervermittelt." Dem Kunden war besonders wichtig, dass er eine komplette Lösung aus einer Hand bekommt. „Das konnten wir garantieren, da wir alle nötigen Komponenten aus einer Quelle erhielten: Stemmer Imaging", erklärt der Geschäftsführer weiter.

Die Auswahl der optimalen Bildverarbeitungs-Komponenten für diese Applikation trafen die beiden Unternehmen dann auch zusammen. In intensiven Machbarkeits-Studien bei Stemmer Imaging in Puchheim ermittelten die Ingenieure die optimalen Komponenten für eine qualitativ hochwertige Bildaufnahme der Relais-Kontakte. Ausgewählt wurden ein LED-Spotlight mit einer Beleuchtungs-Steuerung von CCS, ein hochwertiges telezentrisches Mess-Objektiv von Sill mit einer koaxialen Lichteinkopplung für das LED-Spotlight und eine GigE Vision-Kamera vom Typ Dalsa Genie. Für die Bildaufnahme und das Kamera-Management nutzt weitblick systems die Flexibilität der CVB Camera Suite der Software-Plattform Common Vision Blox von Stemmer Imaging. Die Auswertung der Bilddaten erfolgt hingegen über eine von weitblick systems selbst entwickelte Software mit eigener Benutzerober­fläche.

Reisinger fasst zusammen: „Das maßgeschneiderte System wurde für diese Anwendung inzwischen dreimal gebaut und ist an drei unabhängigen Arbeitsplätzen erfolgreich im Einsatz. Nach Angaben unseres Kunden arbeiten die Systeme absolut schnell und zuverlässig und ermöglichen wie gefordert die 100%ige Kontrolle der Produkte."

Erfolgreiches Zusammen­arbeiten zweier Unternehmen
Das junge Unternehmen weitblick systems mit Sitz im österreichischen Andorf hat sich auf die Entwicklung von maßgeschneiderten Systemen für die produktionsbegleitende Qualitätskontrolle spezialisiert. Das Unternehmen wurde kürzlich mit dem „Schrittmacher" für innovative Leistungen ausgezeichnet, der jährlich von der regionalen Wirtschaftskammer und einer österreichischen Zeitschrift verliehen wird.
Stemmer Imaging, Europas größtes Handelshaus für Bildverarbeitungs-Technologie und Entwickler der Software-Plattform Common Vision Blox, stellt seinen Kunden alle Komponenten und Dienstleistungen zur Verfügung, die zur Realisierung von zuverlässigen Bildverarbeitungs-Lösungen für nahezu jede Branche erforderlich sind. Die Kunden profitieren dabei auch von der Vielfalt an Bildverarbeitungs-Produkten führender Hersteller auf dem neuesten Stand der Technik.

Kontakt

Stemmer Imaging AG

Gutenbergstr. 9-13
82178 Puchheim
Deutschland

+49 89 80902 0
+49 89 80902 116

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