Lineartechnik bringt Kameras in Stadien in Bewegung
16.10.2020 -
Das russische Unternehmen Movikom entwickelt und realisiert Robotersysteme sowie mechatronische Lösungen für Spezialkameras. In einem Minsker Stadion haben die Hightech-Experten ein spurbasiertes Kamerasystem entlang des Fußballfeldes installiert. Lineartechnik bringt den Kamerawagen in Fahrt und ermöglicht wackelfreie Aufnahmen in hoher Qualität.
Bei Sportveranstaltungen, Konzerten, TV-Shows und anderen Großevents sind sie längst Standard: Kamerasysteme, die jede Aktion, jede Emotion und jedes noch so kleine Detail in flüssigen Aufnahmen einfangen. Das nötige Hightech-Equipment liefern Firmen wie Movikom. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Moskau hat sich auf die Entwicklung und Herstellung von Roboter- und Mechatronikausrüstungen für Spezialkameras spezialisiert und bietet Lösungen für Live-Übertragungen, Außenaufnahmen sowie Studioproduktionen. Mit Robycam hat Movikom laut Hersteller eines der weltweit innovativsten Seilkamerasysteme im Portfolio. Die 3D-Bewegungssteuerung und die integrierte AR-Unterstützung prädestinieren das modulare System für TV- und Live-Übertragungen. Zudem gehören Remote-Heads (Standard sowie mit Gyro-Stabilisierung), Teleskopsäulen, Motion-Control-Systeme sowie Elektronikkomponenten zum Aufbau von Produktionsinfrastrukturen zum Portfolio. Alle Movikom-Produkte sind so konzipiert, dass sie in bestehende und neue Produktionssysteme sowie in die Infrastrukturen der Veranstaltungsstätten integriert werden können.
Stabile Einzelschiene für gleichmäßige Bewegungen
Für die Installation seines spurbasierten Kamerasystems Robyrail in einem Stadion der weißrussischen Hauptstadt Minsk war Movikom auf der Suche nach einer langen und stabilen Einzelschiene, die auch bei hohen Geschwindigkeiten gleichmäßige Kamerabewegungen gewährleistet und so ein stabiles Bild sicherstellt – immerhin bewegt sich der Kamerawagen während des Filmens mit bis zu 10 Metern pro Sekunde. Das System sollte entlang der gesamten Länge des Fußballfeldes aufgebaut werden und die Montage musste schnell und einfach möglich sein. Auch war eine unauffällige Lösung gewünscht, die ohne große Eingriffe in die vorhandene Infrastruktur realisierbar war.
Zu den Anforderungen zählten zudem ein leiser Betrieb, um den Ton während der Aufnahmen nicht zu stören, maximale Leistungsfähigkeit bei Wind und Wetter sowie eine hohe Zuverlässigkeit und Wartungsfreiheit. Fündig wurde man bei Rollon, Spezialist für lineare Bewegungssysteme.
Wackelfreie Aufnahmen durch flüssige Kamerafahrten
Auch für den Einsatz im Minsker Stadion boten die Lineartechnikexperten von Rollon eine passende Lösung: die Linearführung Speedy Rail aus der Linear Line. Die hoch belastbaren Systeme müssen weder gewartet noch geschmiert werden und gewährleisten auch unter den genannten Umgebungsbedingungen einen zuverlässigen und sehr ruhigen Betrieb – ideale Eigenschaften für das Robyrail-System von Movikom.
Die modularen Speedy-Rail-Führungen bestehen aus einer selbsttragenden und selbstausrichtenden Schiene sowie einem Laufwagen auf Rollenbasis. Durch ihre spezielle Struktur mit hohlen Querschnitten und die Aluminiumlegierung mit gehärteter, eloxierter Oberfläche können sie hohe Biege- und Torsionskräfte aufnehmen. Das sorgt für optimale Stabilität, hohe Belastbarkeit und maximale Zuverlässigkeit. Die Stabilität ist ein wichtiger Faktor: Schließlich muss der verwendete gyro-stabilisierte Kamerakopf Robyhead R3 im Robyrail-System während der schnellen Kamerafahrten so ruhig wie möglich bleiben – Ruckler und Verwacklungen sind unerwünscht. Für qualitativ hochwertige Aufnahmen ist eine gute Kamerastabilisierung ein Muss.
Bis zu 80.000 km
Die Linearsysteme erreichen Geschwindigkeiten von bis zu 15 m/s bei Beschleunigungen von bis zu 10 m/s2. Bis zu 7.500 mm Länge können in einem Stück hergestellt werden. Auf jeder Seite weisen die Profile eine Schwalbenschwanznut auf, sodass sich die einzelnen Schienenabschnitte schnell und einfach miteinander verbinden und Systeme von unbegrenzter Länge realisieren lassen, Bohr- oder Schweißarbeiten sind dafür nicht notwendig.
Die Schienen werden einem patentierten Behandlungsverfahren unterzogen. Diese erzeugt eine glatte und harte Oberfläche, die mit gehärtetem Stahl vergleichbar ist. Die Läufer mit staubgeschützten kunststoffüberzogenen Stahlrollen sind resistent gegen Verunreinigungen und Schadstoffe sowie nahezu wartungsfrei. Das spezielle Kunststoffmaterial gewährleistet zudem eine hohe Laufruhe. Alle Rollenträger sind mit konzentrischen und exzentrischen Stiften für eine schnelle Einstellung des Kontakts zwischen Rollen und Schiene ausgestattet. Die Speedy Rail ist für einen Temperaturbereich von -30 °C bis +80 °C und eine Lebensdauer bis zu 80.000 km ausgelegt.
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