Höhenkontrolle mit Einweg-Lichtschranken
Leuze und die Warnung, bevor es knallt
Zehn Kilometer stockender Verkehr - wenn diese Ansage aus dem Radio tönt, hält sich die Begeisterung der Autofahrer in Grenzen. Um Staus vor und Kollisionen mit dem Autobahntunnel Berg Bock zu vermeiden, kontrollieren Einweg-Lichtschranken die Fahrzeughöhe.
Einweg-Lichtschanken der Baureihe LS 96 von Leuze electronic sorgen auf der A71 im Bereich Autobahndreieck Suhl und Anschluss Suhl/Zella-Mehlis dafür, dass der Verkehr läuft. Denn sie kontrollieren vor dem dazwischen liegenden Tunnel Berg Bock die Höhen der Fahrzeuge. An Schilder- bzw. Messbrücken in einigen hundert Metern vor den Tunneleinfahrten angebracht, lösen sie immer dann eine Sperrung aus, wenn ein überhohes Fahrzeug den Infrarot-Lichtstrahl unterbricht.
Ursprünglich wurden die Überhöhen von Fahrzeugen am Autobahntunnel Berg Bock mit mechanischen Systeme kontrolliert. Die weithin sichtbaren, rot-weißen Aluminiumleisten waren so angebracht, dass sie zur Seite wippen konnten, wenn ein zu hohes Fahrzeug dagegenfuhr. Das gleichzeitig ausgelöste Signal führte über eine Signalanlage vor den Tunnelportalen zur Sperrung.
Laut dem Thüringer Landesamt für Bau und Verkehr kommt es mehrmals jährlich zu solchen Vorfällen - und jedes Mal mussten die durch den Aufprall der Fahrzeuge beschädigten Aluminiumleisten repariert bzw. ausgetauscht werden. Die damit verbundenen Kosten führten dazu, dass man zusammen mit dem in der Region ansässigen Ingenieurbüro Keller nach einer zuverlässigen, weitgehend wartungsfreien sowie auf Dauer kostengünstigeren Alternative gesucht hat. Der vorwiegend im Steuerungs- und Schaltschrankbau tätige Bernd Keller sah in Einweg-Lichtschranken eine Lösung, wie sie u.a. im Anlagenbau und der Automatisierung eingesetzt wird. Unterstützt durch Leuze electronic hat sich nach zahlreichen Versuchen die Baureihe LS 96 als am besten geeignet erwiesen.
Funktionssicherheit durch IR
Die Einweg-Lichtschranken bestehen jeweils aus Sender und Empfänger, die in 4,50 m Höhe über der Fahrbahn einander gegenüberliegend an den Säulen von Schilderbrücken angebracht sind. Die robusten Metallgehäuse mit Glasabdeckungen in Schutzart IP 67 bzw. IP 69K sind für den industriellen Einsatz konzipiert und halten den Witterungsbedingungen an Autobahnen stand. Das Infrarotlicht sorgt hier für Funktionssicherheit und erhöhte Unempfindlichkeit gegen Fremdlicht wie z.B. Sonneneinstrahlung. Mit ihrer Optikheizung sind die Geräte auch für Schnee und Eis bei Temperaturen bis -35°C gerüstet. „Zudem bietet die Gerätevariante mit einer Grenzreichweite bis 150 m ausreichend Funktionsreserven, um - je nach Anzahl der Fahrbahnen - Entfernungen von 20 bis 25 m zwischen Sender und Empfänger störungsfrei zu überbrücken", ergänzt Ingenieur Bernd Keller.
Damit es durch Laub, Vogelflug oder andere Faktoren nicht zu Fehlauslösungen kommt, sind in den Fahrbahnen Induktionsschleifen eingelassen. Sie detektieren zusätzlich zu den Einweg-Lichtschranken jedes einzelne Fahrzeug auf der Fahrbahn. Zudem sind die Lichtschranken zweifach installiert - so ist sichergestellt, dass jedes zu hohe Fahrzeug erkannt wird. Vier weitere Höhenkontrollen mit acht Paar LS 96 (Sender und Empfänger) hat die Firma Keller an den Einfahrten zum Pörzberg Tunnel, der die neue Ortsumfahrung Schaala bei Rudolstadt bildet, realisiert.