Versorgen und Kommunizieren im Schiffskontrollsystem
Weidmüller und die Kolosse im Gleichgewicht
Vor allem Frachtschiffe müssen Tausende von Tonnen sicher in den Zielhafen bringen - aber zuvor müssen sie erst einmal ihren Starthafen sicher verlassen. Damit das Schiff bei der Beladung nicht in Schieflage gerät, entwickelt S-two intelligente Schiffskontroll- und Steuerungstechnik. Für die zuverlässige Versorgung und Datenübertragung an Bord sorgen GL-zugelassene Stromversorgungen und Ethernet-Switche.
Wird ein Containerschiff beladen, wirken mehrer Tonnen Gewicht auf die belastete Stelle ein. Normalerweise würde das Schiff dem Container nachgeben und in Schieflage geraten. Doch die intelligente Schiffskontroll- und Steuerungstechnik von S-two wirkt solch einer Schieflage entgegen. Eine gezielte Ballaststeuerung beispielsweise gleicht die Lage des Schiffes beim Beladen permanent aus. Die Ausgleichsregelung setzt ein, wenn die Absperrklappen der Ballastwassertanks betätigt werden. Auf diese Weise wird systematisch Wasser aufgenommen oder abgegeben, sodass das Schiff während der Beladung in stabiler Lage bleibt. Neben der Ballast-Operation, um Schräglagen beim Be- und Entladen zu vermeiden bzw. auszugleichen sowie den definierten Tiefgang abzugleichen, gehören der Transport des Bunkeröls sowie das Abpumpen der Bilge zu den weiteren Einsatzgebieten der Schiffskontrollsysteme von S-two. Während der Anwender die Absperrklappen der verschiedenen Tanks auf einem Schiff früher per Knopfdruck bedienen musste, steht ihm heute ein PC-Panel zur Verfügung. S-two bietet hierzu das multifunktionale Schiffskontrollsystem Poseidon an, das mit seiner Modulbauweise für die Anforderungen von Containerschiffen, Öl- und Chemikalientankern, Gastankern, Multi-Purpose-Schiffen und Luxuslinern angepasst wird. Um für diese Einsatzgebiete Gesamtlösungen entwickeln zu können, müssen sämtliche Systembestandteile den hohen Anforderungen des Schiffbaus entsprechen. „Für die Ausstattung unserer Steuerschränke wählen wir Komponenten mit einer GL-Zulassung, da das die Gesamtabnahme unserer Steuerschränke, die z. B. durch den Germanischen Lloyd erfolgt, erleichtert", erklärt Projektingenieur Andreas Dieckmann von S-two. „Zudem sind uns hohe Qualität und Kompaktheit der Schaltschrankkomponenten wichtig - Anforderungen, die die Stromversorgungen und Ethernet-Switche von Weidmüller erfüllen."
Redundante Einspeisesysteme erhöhen Verfügbarkeit
Der Germanische Lloyd (GL) hat für die robusten Schaltnetzteile der PRO-M-Familie und die Industrial-Ethernet-Switche von Weidmüller die GL-Zulassung erteilt und damit zertifiziert, dass die Geräte uneingeschränkt im nationalen und internationalen Schiffneubau, bei Schiffumbauten, in meerestechnischen Bauwerken sowie imOffshore-Bereich einsetzbar sind. „Wir erhöhen die Verfügbarkeit unserer Systeme durch den Aufbau redundanter Einspeisesysteme. Hierzu verwenden wir zusätzlich zur PRO-M-Stromversorgung die Diodenmodule von Weidmüller", so Dieckmann. „Ausschlaggebend für diese Wahl war, dass bei der Montage der verschiedenen PRO-M-Module im Schaltschrank kein Abstand zur Kühlung notwendig ist, sodass wir sie direkt aneinanderreihen können. Zudem sind die Module von Weidmüller alternativ mit 20 oder 40 A Ausgangsstrom erhältlich. Unsere individuellen Systeme können wir so je nach Bedarf mit einer aufeinander abgestimmten Versorgungslösung ausrüsten." Die Diodenmodule zeichnen sich zudem über einen Weitbereichseingang von 18-30 V DC aus, sodass sie universell und weltweit einsatzfähig sind - Spannungsschwankungen werden zuverlässig ausgeglichen.
Anpassungsfähige Switche
Zur Ethernet-Kommunikation zwischen dem Steuerschrank und den Arbeitsstationen, wie dem Maschinenkontrollraum oder dem Cargo- Office, kommen bei den Systemen von S-two ungemanagte Fast-Ethernet-Switche von Weidmüller zum Einsatz. Diese wurden mit robusten Aluminiumgehäusen für den Einsatz in rauen industriellen Umgebungen entwickelt. Die ungemanagten Fast-Ethernet-Switche sind mit einem Aluminiumgehäuse in Schutzart IP30 sowie mit einer Betriebstemperatur (TModelle) von -40 °C bis +75 °C robust ausgeführt. Sie eignen sich für explosionsgefährdete Bereiche (Class I Div.2/ATEX) sowie durch ihre DNV/GL-Zulassung für den maritimen Bereich. „Da Weidmüller über ein breites Portfolio an ungemanagten Fast-Ethernet- und Gigabit-Ethernet-Switchen mit Kupfer- und LWL-Anschlüssen verfügt, sind für unsere Applikationen immer die passenden Gerät erhältlich", so Dieckmann. Die Switche zeichnen sich durch eine gute Netzwerk- Performance, Sicherheit und Zuverlässigkeit aus. Sie eignen sich somit als zentrale Komponenten in robusten Ethernet-Netzwerken auf Schiffen. Zudem bilden sie die Basiskomponente in Ethernet-Netzwerken und verbinden die Ethernet-Teilnehmer untereinander. In einem Ethernet-Netzwerk geht die Kommunikation grundsätzlich vom jeweiligen Teilnehmer aus. Dabei sind ungemanagte Switche die einfachsten aktiven Netzwerkkomponenten in einem Netzwerk. Sie kommen ohne Konfiguration aus und sind dennoch anpassungsfähig. In den ungemanagten Fast-Ethernet-Switchen werden grundlegende standardisierte Protokolle wie Autonegotiation, Autocrossing und Flusssteuerung (Flusskontrolle - Flow Control) verwendet, sodass sich die Switche automatisch den unterschiedlichen Übertragungsgeschwindigkeiten oder Steckerbelegungen anpassen können. Die ungemanagten Fast-Ethernet-Switche von Weidmüller sind protokolltransparent. Jeder Port eines Switches bildet eine eigene Kollisionsdomäne. Die Verwendung von Twisted-Pair-Verkabelung mit einer RJ45-Schnittstelle oder Glasfaser-Kabeln auf Basis der in der IEEE 802.3 spezifizierten Interfaces wird von allen Weidmüller-Switchen unterstützt.
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