Automatisierung

Wo ist Deutschlands Stärke?

LTE-Netz und Elektromobilität - wann kommt Deutschland in die Gänge?

24.10.2017 -

Emmanuel Macron sprach Anfang des Jahres von Deutschlands wirtschaftlicher Stärke. Zwar kritisierte  er in seiner Rede die stark exportorientierte deutsche Wirtschaft und fordert einen Abbau des Ungleichgewichts in Europa, doch er erkannte die starke Position Deutschlands. Doch wo ist diese Stärke, wenn es um Elektromobilität oder den Ausbau des LTE-Netzes geht? Hier liegen wir weit hinter unseren europäischen Nachbarn zurück – Norwegen und die Niederlande in Sachen Elektromobilität dafür vorn. Von den knapp drei Millionen insgesamt zugelassenen Personenkraftwagen in Norwegen fahren mehr als 100.000 rein elektrisch. In Deutschland rollen lediglich 35.000 Stromer über den Asphalt. Bei knapp 46 Millionen zugelassenen PKWs (Stand 2017) ist das quasi nix – nicht mal ein Anfang. Woran liegt`s? Am Preis, an der Reichweite, an der Technologie für Batterie oder der Ladeinfrastruktur? Für mich ist es ein wenig von allem. Hinzu kommt, dass Kinder, Mann und Hund lediglich in gestapelter Formation in die aktuellen (halbwegs bezahlbaren) E-Modelle passen. Warum also sollte ich wechseln? Die Umweltprämie ist für mich nicht wirklich ein Anreiz, da sie lediglich für Neuwagen gilt. Zudem fallen die Rabatte der Händler durch die Dieselprämie deutlich geringer aus. Und letztendlich kommt auch noch die Frage nach der Herkunft des Stroms aufs Tapet. Denn nur wenn dieser tatsächlich zu 100 Prozent aus Erneuerbaren stammt, kann ein E-Fahrzeug bei den CO2-Emissionen doppelt so klimafreundlich sein wie ein Diesel. Die Wechselprämie lohnt also nur, wenn man sowieso mit dem Gedanken spielt, sich von „seinem Alten“ zu trennen.

Lohnen könnte sich für uns auch, sich einmal mehr bei den Nachbarn im Norden umzuschauen. Sie fahren nicht nur elektrisch, sie könnten dabei – wenn erlaubt – auch telefonieren. Denn auch in Sachen LTE-Ausbau nimmt Skandinavien eine Vorreiterrolle ein. Es ist erstaunlich, dass man selbst in den Tiefen Lapplands Google Maps aufrufen und nach dem Weg befragen kann. In Deutschland scheitert das Projekt Routenplanung meist im ersten Tunnel auf der ICE-Strecke von Frankfurt nach Hamburg. Zudem ist mobiles Internet in Deutschland noch recht teuer. „Der Bund versteigert die Mobilfunkfrequenzen und will damit natürlich Geld verdienen“, erklärt Gregor Gründgens, Marketing-Chef bei Vodafon, in einem Interview mit Orange-Reporter Noah Gottschalk. Also zahlen die Mobilfunkanbieter. Und sie zahlen nochmal, wenn es um die Modernisierung und Aufrüstung ihrer Netzwerke geht. Letztendlich geben sie diese Kosten an den Nutzer weiter. Doch wann wird mobiles Internet mit unbegrenztem Volumen günstig? Und wann funktioniert Elektromobilität auch in Deutschland?

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