Qualitätssicherungssysteme im Einsatz im Offsetdruck
26.03.2019 -
Es ist mehr als nur ein kleines Wortspiel, wenn man vom Druck in der Druckindustrie spricht. In diesem stark umkämpften Markt erwarten Kunden immer die beste Qualität, attraktive Preise und schnelle Lieferzeiten. Nur wenn Hersteller makellose Ergebnisse vorweisen können, bleiben sie auf Dauer wettbewerbsfähig. Fehldrucke, Farbabweichungen, Einschlüsse im Papier, oder sonstige Mängel, würden massiven Stress in der Produktion hervorrufen. Um einen tadellosen Ablauf im Offsetdruck sicherzustellen, werden vermehrt intelligente Qualitätssicherungs-Systeme eingesetzt, die sämtliche Prozesse kontrollieren und bei Bedarf korrigieren. Diese qualitätssichernden Systeme überprüfen beispielsweise, ob das Druckbild richtig wiedergegeben wird. Dabei liefern hochauflösende Zeilenkameras detailreiche Farbbilddaten für eine unmittelbare Anzeige des Druckrapports. Sogar während der Verarbeitung kann man Druckbilder betrachten und hineinzoomen, was auch bei hohen Geschwindigkeiten funktioniert. Entdeckt das System Abweichungen innerhalb der Toleranzen, erscheint auf dem Touch-Panel eine Fehlermeldung mit Klassifizierungen. Der Bediener kann das Problem sofort durch eine Neujustierung der Maschine beheben. Um aufwändige Verarbeitungsprozesse von Qualitätssicherungs-Systemen dauerhaft und zuverlässig umzusetzen, ist ein leistungsstarkes Rechnersystem nötig.
Hightech-Qualitätssicherung im Offsetdruck
Seit über 35 Jahren fertigt BEG Bürkle robuste, innovative Industrie-PCs. Zum Portfolio gehören 19“-Rechner und Box-IPCs, die auf Wunsch in den unterschiedlichsten Gerätekonfigurationen, Leistungsklassen und Größen gebaut werden. Mittlerweile stehen jedoch anspruchsvolle, kundenspezifische Lösungen im Fokus, für die sich keine klassischen Standard-IPCs eignen. Je nach Branchenbedarf fertigt das Unternehmen Embedded-Systeme. Druckmaschinen verarbeiten beispielsweise während des Druckprozesses Bilddaten in hohen Geschwindigkeiten, was eine geballte Rechenperformance erfordert. Klassische Industrie-PCs stoßen hier rasch an ihre Grenzen. Aktuell bietet BEG Bürkle ein industrielles GPU-System (Graphics Processing Unit) an, das auch auf der Embedded World 2019 in Nürnberg ausgestellt wurde. Dieses System eignet sich besonders für Anwendungen, bei denen große Datenmengen schnell verarbeitet werden sollen. Ursprünglich wurde die verwendete Nvidia-Grafikkarte GeForce GTX 1070 mit 8 GB für Gaming-Anwendungen konzipiert. In Verbindung mit zwei Intel Xeon Silver-Prozessoren der CPU (Central Processing Unit) ist das eine Basis für rechenintensive Bildverarbeitungsprozesse, die vor allem im Bereich der Qualitätssicherung von Druckerzeugnissen eingesetzt werden. Hervorzuheben ist die leistungsstarke, industrielle Grafikkarte, die sogar bei Temperaturen von 0°C bis 45°C im Dauerbetrieb 24/7 zuverlässig läuft. Im Gegensatz zu anderen, nicht-industriellen Grafikkarten, die bei Umgebungstemperaturen ab 35°C keine maximalen Taktraten mehr schaffen und ins „Throttling“ (Schutz vor thermischer Überlastung) gehen. Unterstützend wirkt auch die aktive Systemkühlung mit drei Lüftern. Durch den guten Kontakt zum Hersteller werden die Grafikkarten kurzfristig für BEG Bürkle produziert. Außerdem erhält das Herrenberger Unternehmen frühzeitig Informationen über: (EOL) End of Life, (LTD) Last-Time-Buy sowie den möglichen Nachfolger. Auf diese Weise profitieren Kunden von einem deutlich längeren Lebenszyklus. Mit herkömmlichen Grafikkarten wäre das sehr teuer, da eine langjährige Verfügbarkeit hohe Lagerhaltungskosten verursacht.
Im Gespräch mit Joachim Müller, Geschäftsführer von BEG Bürkle
Welche Technik steckt noch in diesem Rechner?
Insgesamt ist der Arbeitsspeicher mit 12 x 4 GB DDR4 RAM ausgestattet. Im Zuge eines soliden Massenspeicherkonzepts wurden je eine 2,5“ 2 TB Harddisk (Daten)und eine Solid-State-Disk (SSD) mit 240 GB (Betriebssystem) auf einem Wechselrahmen montiert und sind so bei Bedarf einfach zugänglich und abschließbar. Je nach Ausstattungswunsch verfügt das GPU-System über bis zu fünf freie PCIe-Erweiterungs-steckplätze (1 x16, 4 x4) und die üblichen Onboard-Schnittstellen, wie PS2-, 2 LAN-, 1 VGA-, 1 COM-, und 6 externe USB-Schnittstellen. Praktisch ist, dass die wichtigsten Funktionalitäten bei der Wallmount Montage einfach frontseitig erreichbar sind: Diagnose-LED’s, 2 x USB 3.0, Powerbutton und die Laufwerksschächte. Selbst im montierten Zustand des Rechners lassen sich die Erweiterungskarten einbauen oder austauschen. Den Rechnerdeckel kann man mittels verliersicherer Rändelschrauben leicht werkzeuglos aufklappen. Er ist mechanisch verstärkt und das Aufklappen wird durch eine Gasdruckfeder gedämpft bzw. stabilisiert. Somit ist die Klappe auch ausgelegt, um eine USV zu montieren, die den Zugang zum Rechnerinneren in keiner Weise beeinträchtigt.
Wie sieht es mit Ihrer eigenen, internen Qualitätssicherung aus?
BEG Bürkle verwendet hochwertige, mehrjährig verfügbare Komponenten mit Roadmap des Herstellers. Anschließend führen wir mehrere, unterschiedliche Tests in unserem Haus durch. Zunächst starten wir mit Kompatibilitätstests, danach folgen ein Qualifizierungstest und ein 24 Stunden-Burn-in-Test mit maximaler Betriebstemperatur von 45°C. Durch diese Tests erzeugen wir quasi künstlich eine System-Voralterung. Sollten Frühausfälle auftreten, könnten wir sofort eingreifen und den Fehler beheben. Würden Mängel erst beim Kunden auftauchen, wäre das um einiges komplizierter. Unabhängig davon bieten wir für alle IPC-Lösungen unsere Standards, wie beispielsweise: Traceability (Rückverfolgbarkeit der Komponenten) und EOL-Management (End of Life-Management) an. Für uns ist eine ständige Qualitätssicherung mittels Prozessoptimierung wichtig, weswegen wir nach ISO 9001:2015 rezertifiziert sind.
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