Push-In-Reihenklemmen mit 3,5 mm Baubreite sparen Platz im Schaltschrank
04.10.2011 -
Kreatives Maschinen-Design gewinnt an Bedeutung. Auf der Seite des Anwenders entstehen immer neue Produktanforderungen in der gesamten Prozesskette bis hin zur letzten Komponente. Mit den Reihenklemmen in Push-In-Technik hat Phoenix Contact eine Installationslösung für den Maschinenbau auf den Markt gebracht, die jetzt auch mit einer Teilungsbreite von 3,5 mm verfügbar ist.
Die technische Entwicklung lässt in vielen Bereichen keine Quantensprünge mehr zu, die Maschinen werden auf hohem Niveau immer vergleichbarer. Form folgt Funktion - das gilt bei Maschinen heute noch. Denn Maschinen-Design ist mehr als äußeres Styling oder markantes Aussehen. Maschinen-Design umfasst Analyse und Optimierung aller Prozesse im Hinblick auf Ergonomie, Effizienz, Kosten und Nachhaltigkeit.
„Smart Engineering"
Weil Zeit und Raum im Maschinenbau wertvolle Güter sind, punkten durchdachte Maschinenkonzepte mit geringen Stellflächen und hoher Funktionali-tät. An die komplexe elektrische Installation stellt dies hohe Anforderungen. Dem Elektro-installateur am Ende der Prozesskette bieten die Reihenklemmen mit Push-In-Technik - auch PIT genannt - ein Leiteranschlusssystem mit vielen Funktionen und hohem Verdrahtungskomfort.
Reihenklemmen mit Push-In-Technik arbeiten nach dem Druckfederprinzip - die Kontaktfeder drückt den Leiter gegen die stromführende Kupferschiene. Die spezielle Federkontur erlaubt eine direkte und werkzeuglose Verdrahtung von starren und flexiblen Leitern, die mit Aderendhülse oder verdichteten Leiterenden vorkonfektioniert sind.
Bei schwer zugänglichen Stellen oder beengten Platzverhältnissen in der Maschine oder Anlage gilt der werkzeuglosen Verdrahtung ein besonderes Augenmerk. Da kein Werkzeug benötigt wird, kann einhändig verdrahtet werden: Der Leiter wird gegriffen und ohne Werkzeug eingesteckt. Seit über 30 Jahren nutzt Phoenix Contact die Vorteile des Druckfederprinzips. Push-In-Reihen-klemmen setzen darauf auf - sie bieten einen erhöhten Bedienkomfort und eine bessere Ergo-nomie. Die Verdrahtungszeiten - und damit Ermüdungserscheinungen beim Installateur - werden deutlich reduziert.
3,5 mm Teilungsbreite schafft Platz
Eine Schlüsselrolle bei der Anlagenverdrahtung spielt die Signal- und Steuerungsverdrahtung im unteren Leistungsbereich. Die stetig steigenden Funktionen bewirken, dass der Installateur die zunehmende Signaldichte auf engstem Raum verdrahten muss. Speziell für diesen Anwendungs-bereich wurde - als Ergänzung zur bestehenden Produktfamilie der Push-In-Reihenklemmen - eine Serie mit einer Teilungsbreite von nur 3,5 mm konzipiert. Sie eignet sich besonders für die Verdrahtung von Steuerstromkreisen sowie von Sensorik und Aktorik. In der Praxis wird im unteren Leistungsbereich üblicherweise mit Leiterquerschnitten von 0,14 bis maximal 1,5 mm² verdrahtet. Klemmen im Standardraster 5 oder 6 mm sind daher oft überdimensioniert. Durch die Vielzahl der Klemmpunkte gewinnt der Installateur mit den neuen Klemmen deutlich an Platz im Schaltschrank.
Weil die Einsteckkräfte 50 Prozent geringer sind als bei herkömmlichen Druckfeder-Techniken, können kleinste hochflexible Leiter ab 0,25 mm² direkt und werkzeuglos verdrahtet werden. Der hohe Bedienkomfort der Reihenklemmen gilt damit erstmals unabhängig von Leitertyp und -querschnitt. Entriegelt wird der Leiter durch die einfache Betätigung des integrierten Drücker-elementes - mit jedem geeigneten Werkzeug.
Vollisolierte Bedienung
Durch den markanten signalfarbenen Drücker wird die Klemmstelle eindeutig identifiziert - durchgängig über das gesamte Produktspektrum der Push-In-Klemmen. Bedienung und Leitereinführung sind optisch voneinander abgegrenzt. Der Anwender findet je Klemmstelle nur eine eindeutige Position der Leitereinführung. Die Anschlusstechnik ist daher selbsterklärend, Verdrahtungsfehler durch Falschpositionierung des Leiters sind ausgeschlossen. Das erhöht die Sicherheit bei der Bedienung und minimiert eine aufwendige Fehlersuche.
Als Vorteil für die Sicherheit erweist sich auch die vollisolierte Bedienung. Arbeiten unter Spannung widerspricht zwar den Normen und Unfallverhütungsvorschriften, kommt aber im Praxisalltag leider vor. Das Drückerelement trennt die innen liegenden Kontaktelemente vom Bedienwerkzeug über den Isolierwerkstoff. Eine direkte Berührung zwischen Werkzeug und spannungsführenden Komponenten wird so ausgeschlossen. Für alle Mess- und Prüfvorgänge steht pro Potential mindestens eine komfortable Abgriffmöglichkeit zur Verfügung. Eine aufwendige Entriegelung des Leiters zu Prüfzwecken entfällt.
Plug and Play
Die Installation einer Anlage wird effizienter, wenn die Anlagenteile mittels Steckverbinder angeschlossen werden. Steckbare elektrische Lösungen haben bei modularen Maschinenkonzepten Vorteile - bei der Inbetriebnahme, beim Service und beim Transport einzelner Einheiten. Hier kommen die Combi-Steckverbinder zum Einsatz. Als Ergänzung zu den Standard-Reihenklemmen sind auch hier Stecker und Grundklemmen in einer Teilungsbreite von 3,5 mm ausgeführt. Alle Varianten lassen sind individuell kombinieren, die benötigte Polzahl kann exakt auf die Applikation zugeschnitten und vertauschungssicher kodiert werden. Hier liegt ein deutlicher Vorteil gegenüber konventionellen Steckverbindern mit festen Polzahlen.
Die steckbaren PE-Schutzleitervarianten ent-sprechen - gemäß der Maschinenrichtlinie IEC 60204-1 - den hohen Sicherheitsanforderungen durch eine voreilende Schutzleiterfunktion beim Steckvorgang. Stecker und Grundklemmen sind fingerberührgeschützt nach BGV A2 ausgeführt. Das gesamte Produktspektrum der Combi-Familie ist mit einer Stromtragfähigkeit von bis zu 24 A für die Signal- und Leistungsverdrahtung geeignet. Das Zubehörprogramm umfasst vorkonfektionierte Stecker, Zugentlastungen und Verrastungen für einen hohen Vibrationsschutz.
Für alle Varianten gibt es anrastbare Kabel-gehäuse. Die robusten Kunststoffgehäuse genügen der Schlagprüfung nach DIN 50262 sowie der kabelgebundenen Fallprüfung nach DIN 60512. Die zweischaligen Gehäuse haben eine integrierte Zugentlastung und einen flexiblen Knickschutz für unterschiedliche Kabeldurch¬messer und Polzahlen. Geschirmte Kabel können komfortabel durch inte-grierte großflächige Metallauflagen abgeleitet werden. Die Schutzgehäuse gibt es durchgängig von 2 bis 15 Polen.
Fazit
Push-In-Reihenklemmen wurde nach IEC 60947-7 für den Einsatz in allen Märkten und Branchen konzipiert. Speziell für exportorientierte Maschinen- und Anlagenbauer sind die Zulassungen für den US-amerikanischen Markt nach UL/CUL und SCCR. Branchenspezifische Zulassungen stehen für die Verkehrstechnik, den Schiffbau und die Prozessindustrie zur Verfügung.
Der Maschinen- und Anlagenbauer profitiert auf vielfache Weise vom neuen Push-In-Reihenklemmen-system. Verdrahtungskomfort und Ergonomie begünstigen kurze Installationszeiten. Eine Baubreite von nur 3,5 mm maximiert die Verdrahtungsdichte und spart viel Platz im Schaltschrank. Das hochwertige Kontaktsystem mit integriertem Drückerelement schließt Verdrahtungsfehler aus, reduziert die Stillstandszeiten und erhöht die Anlagen-verfügbarkeit.
Kontakt
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