Physische Objekte mit IoT und OMS zu virtuell nutzbaren Informationsquellen machen
11.01.2018 -
Der Softwareanbieter BCT Deutschland präsentierte bei der 8. Aachener Informationsmanagement-Tagung Mitte November gemeinsam mit dem Center Connected Industry der RWTH Aachen und der Cognex Corporation, wie aus physischen Objekten mittels IoT und OMS virtuell nutzbare Informationsquellen werden.
Maschinenzugehörige Daten und Dokumente effizienter verwalten und dadurch den Wartungs- und Instandhaltungsprozess in Industrieunternehmen vorhersehbarer machen: Um dies zu ermöglichen, erarbeitet der Softwareanbieter BCT Deutschland aktuell gemeinsam mit dem Center Connected Industry, das zum Cluster Smart Logistik auf dem RWTH Aachen Campus zählt, und dem Bildverarbeitungsspezialisten Cognex Corporation einen Demonstrator für sein cloudbasiertes Object Management System (OMS). Mit diesem können physische Objekte, etwa Maschinenkomponenten aber auch ganze Produktionshallen, virtuell abgebildet und als digitale Informationsquellen genutzt werden. Vorgestellt wurde das Konzept des Demonstrators erstmals auf der Aachener Informationsmanagement-Tagung am 15. und 16. November 2017, die das Forschungsinstitut für Rationalisierung (FIR) an der RWTH Aachen jährlich veranstaltet.
Definieren, auslesen, steuern
Im Rahmen des Centerprojekts werden ein Markierlaser und eine Absauganlage aus der Stückgutfertigung zunächst im OMS als virtuelle Objekte definiert. Die hier hinterlegten Dokumente und Informationen können anschließend über die auf den Bauteilen angebrachten Barcodes ausgelesen werden. Dazu wird die OMS-Software als Android-App auf dem Smartphone installiert, das Bestandteil des mobilen Scanners von Cognex ist. Der Zugriff auf diese App ist dabei nur autorisierten Mitarbeitern möglich. Die übergreifende Kommunikations- und Interaktionsebene wird über das Internet of Things, kurz IoT, hergestellt.
„Die künstliche Intelligenz des OMS sorgt außerdem dafür, dass neben Angaben zu den Eigenschaften des Objekts auch dessen dynamische Verhaltensweisen ausgelesen werden können“, erklärt Thomas Kuckelkorn, Manager für PR und Kommunikation bei BCT Deutschland, die Besonderheit der Technologie. Geknüpft an konkrete Prozesse kann dadurch etwa eine starke Beanspruchung der Bauteile vorhergesagt und ein Maschinenausfall frühzeitig verhindert werden. „Durch den innovativen und smarten Ansatz der kontextbasierten Informationsbereitstellung, den wir hier gemeinsam mit BCT Deutschland und Cognex erarbeiten, können also Wartungsprozesse automatisch gesteuert werden“, ergänzt Christian Maasem, Leiter des Centers Connected Industry.
Anbindung an weitere Systeme
„Mit dem Demonstrator schaffen wir ein Proof-of-Concept, das die Grundlage für weitere 4.0-Services und -Lösungen bildet“, zeigt sich Maasem außerdem vorfreudig. In einem weiteren Schritt ist daher in den nächsten Monaten geplant, via Schnittstellen dokument- und prozessverarbeitende Systeme in die BCT-Technologie einzubinden. Dazu zählen neben ERP- bzw. MES- auch PLM-Systeme. Dadurch können weitere Daten mit dem Informationsobjekt verknüpft werden. Darüber hinaus soll ein Steuerungs- und Visualisierungskonzept für die Cognex-Scanner entwickelt werden.
Bei der Zusammenarbeit ist allen Projektbeteiligten eine offene und agile Vorgehensweise sowie eine Hands-on-Mentalität wichtig. Kuckelkorn: „Wir wollen unsere Technologie bereits in frühen Entwicklungsstadien erlebbar machen, dafür bietet das Center Connected Industry und unser gemeinsames Projekt die ideale Plattform.“
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