Modularität bei Steckverbindern
20.11.2017 -
Modularität ist heutzutage nicht nur gefragt – sie wird gefordert. Hummel reagiert darauf mit einem modularen Aufbau seiner Steckverbinder-Lösungen, sodass der Kunde Gehäuse und Kontakteinsätze nahezu beliebig kombinieren kann. Rede und Antwort steht uns Stephan Dürr, Head of Marketing & Communications.
„Ein Gehäuse – unglaublich viele Möglichkeiten“ – wie viele Möglichkeiten gibt es denn?
Stephan Dürr: Theoretisch weit über tausend – aber gezählt haben wir sie natürlich nicht. Entscheidend ist, dass der Kunde für die gängigen Anwendungen Lösungen aus einem Guss bekommt. Und genau das können wir ihm bieten.
Welche Module stehen dem Anwender denn zur Wahl?
Wenn wir von Modularität sprechen, meinen wir auf der einen Seite Gehäusebauformen und auf der anderen Seite die Kontakteinsätze. Diese beiden Komponenten sind bei unseren Steckern beliebig kombinierbar. Das bedeutet zum Beispiel im Falle eines M23-Signalsteckers, dass sich 26 verschiedene Gehäusevarianten mit 10 unterschiedlichen Kontakteinsätzen kombinieren lassen. Hinzu kommen verschiedene Verriegelungen vom Schraubverschluss über den Schnellverschluss Twilock bis hin zu einer Variante, die steck-kompatibel zum Verschlusssystem Speedtec ist.
Wo liegen Ihrer Meinung nach die Vorteile für den Anwender?
Die Vorteile liegen in einer minimierten Lagerhaltung und einer vereinfachten Disposition. Das sind wichtige kaufmännische Aspekte. Für die Montage ist von Vorteil, dass die Konfektionierung immer dem gleichen Prinzip folgt. Hinzu kommt, dass Montage und Demontage ohne Spezialwerkzeug möglich sind, was Zeit, Geld und auch Ärger spart.
Welche Anschlussoptionen für Signale, Daten und Leistung bietet der modulare Aufbau?
Für Signale und Daten gibt es sowohl Crimp- als auch Lötkontakte. Beim M23-Leistungssteckverbinder stehen Crimpkontakte zur Verfügung.
Wie schaut es mit vergleichbaren Produkten des Wettbewerbs aus?
Die Besonderheit der Hummel-Steckverbinder ist die Austauschbarkeit von Stift- und Buchseneinsätzen in jeder Gehäuseform. Das bedeutet konkret: Wir bieten sowohl für Außengewinde als auch für Innengewinde immer die Option Stifte oder Buchsen. Das ist das Ergebnis des modularen Ansatzes. Stecksysteme, bei denen die Einsätze bereits fest im Gehäuse verbaut sind, haben diese Freiheit nicht.
Wo sehen Sie weitere Trends bei Industrie-Steckverbindern?
Da sind die Trends zur Miniaturisierung und zu Einkabellösungen zu nennen. Ein Meilenstein in der Miniaturisierung ist die Entwicklung des M12-Power-Steckverbinders, mit dem Leisungsübertragungen von bis zu 630 Volt und 16 Ampere möglich sind. Das ist vor einigen Jahren noch undenkbar gewesen. Von Einkabellösungen spricht man, wenn Daten, Signale und Leistung gemeinsam in einem Kabel übertragen werden. Hier kommen die sogenannten Hybrid-Stecker zum Einsatz, welche die Übertragung von Daten nach Fast-Ethernet-Standard mit einer hohen Leistungsdichte ermöglichen.
Nimmt die Modularität Einfluss auf die Steckzyklen?
Nein. In diesem Punkt sind die Steckverbinder der Qualitätshersteller vergleichbar.
Geben Sie uns noch einen Ausblick auf Ihren SPS-Messeauftritt?
Wir werden einen neuen M23-Gerätestecker präsentieren. Dabei handelt es sich um einen tiefgreifenden Relaunch bei dem Robustheit und Montagefreundlichkeit nochmals deutlich verbessert wurden. Zudem stellen wir die gesamte Steckerfamilie M12 Power in vier Kodierungen und mittlerweile elf Gehäusevarianten aus.
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