Automatisierung

Linearwegsensoren erfassen Hydraulikzylinder-Hub

04.06.2012 -

Europa-Park, Legoland oder Disney-Land: Die Deutschen lieben Freizeitparks. Damit das auch so bleibt, bringen die Karussell- und Spezialmaschinenbauer regelmäßig neue Attraktionen auf den Markt, wie den Flying Fish. Zwölf Gondeln bewegen sich um das Zentrum, wobei die Besucher die
horizontale Bewegung selbst steuern können. Für die Sicherheit sorgen induktive Linearwegsensoren.

Auch auf die Freizeitparks hat sich die Krise ausgewirkt - allerdings anders als bei vielen Unternehmen: Die Besucherzahlen wuchsen zweistellig. Dass Vergnügungsparks ein wichtiger und krisensicherer Wirtschaftsfaktor sind, bestätigt auch Wolfgang Bück, Geschäftsführer des Unternehmens Zierer Karussell- und Spezialmaschinenbau aus Deggendorf. Sein Unternehmen bietet von der Planung bis zur Produktion und dem After-Sales-Service alles rund um den Bau von Fahrgeschäften. Bück achtet nicht nur darauf, dass die Gäste Spaß haben, sondern auch auf deren Sicherheit. „Die Anforderungen in diesem Bereich sind oft höher als bei klassischen Industrieanlagen. Es handelt sich ja schließlich um Personenbeförderung", macht der Geschäftsführer deutlich. Ein Klassiker im Zierer-Programm ist das Rundfahrgeschäft Flying Fish. Darin sitzen die Fahrgäste in zwölf fischförmigen Gondeln. An Metallarmen befestigt drehen sich diese um das Zentrum der Anlage. Die Fische lassen sich an ihrem Arm hydraulisch auf und ab bewegen. Besonderen Spaß macht den Fahrgästen, dass sie die horizontale Bewegung des Fischs mit einem Joystick selbst steuern können. Zierer bietet den Flying Fish auch mit Wasserspeiern an, so dass die Fahrgäste den Fontänen ausweichen müssen, wenn sie die Fahrt trocken überstehen wollen. Da die Sicherheit nicht unter den Steuerungsmöglichkeiten der Fahrgäste leiden darf, muss die Bewegung der Arme präzise erfasst und an den oberen und unteren Totpunkten der Hydraulik langsam gedämpft werden. Andernfalls könnten die Gondeln ruckartig an den Endanschlag fahren. Um die horizontale Stellung der Arme zu ermitteln, hat Zierer bisher an jedem Hydraulik-Hubzylinder fünf Sensoren eingesetzt. Das erlaubte zwar einen sicheren Betrieb, doch die Installation der Sensoren und deren Justage waren relativ aufwändig.

Alternative: Linearwegsensor

Als Alternative zum bisherigen Konzept suchte Zierer nach einem Linearwegsensor, der den Hub des Hydraulikzylinders auf dessen Gesamtlänge von 1.000 mm misst. Neben anderen Herstellern testete das Zierer-Projektteam auch den induktiven Linearwegsensor LI-Q25 von Turck. Der Sensor arbeitet nach dem induktiven Resonator-Messprinzip, das präzise und störsicher ist. Anders als bei magnetostriktiven Wegaufnehmern erfolgt die Positionserfassung nicht über einen magnetischen Positionsgeber, sondern über einen induktiven Resonator, also ein schwingfähiges System aus Kondensator und Spule. Weder magnetische oder metallische Umgebungen noch Versatz oder Vibrationen können daher die Messung beeinträchtigen. Der LI-Q25 hat kurze Blindzonen, weil die Auswerte-Elektronik über die gesamte Sensorlänge verbaut wurde. Projektleiter Gäck war mit dem Testergebnis vollauf zufrieden. Momentan baut Zierer die erste Flying-Fish-Version mit insgesamt zwölf LI-Sensoren für einen Freizeitpark am Neusiedlersee vor den Toren Wiens. „Dort kann Turck den Beweis für die Robustheit und Zuverlässigkeit der Sensortechnologie antreten", sagt Brück. Bewährt sich der Sensor im Dauerbetrieb, wird Zierer ihn künftig zum Standardprodukt für weitere Anlagen machen.

Kontakt

Hans Turck GmbH & Co. KG

Witzlebenstr. 7
45472 Mülheim an der Ruhr
Deutschland

+49 208 4952-0
+49 208 4952-264

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