Steckverbinder der Baugröße M12x1 sind heutzutage Standard in der Geräteanschlusstechnik. Bisher wurden hauptsächlich Signale und Daten über diese Art der Steckverbinder übertragen. Neue Leistungssteckverbinder mit S- oder T-Codierung erlauben nun auch Anwendungen in der Leistungsübertragung.

Der klassische M12x1-Steckverbinder hat sich in den vergangenen Jahren von einem reinen Sensorsteckverbinder zu einem universellen Anschlusssystem in der Automatisierungsindustrie entwickelt. Aus einem ursprünglich vierpoligen Steckverbinder für Sensorik/Aktorik-Applikationen ist über die Zeit ein Portfolio aus unterschiedlichen Codierungen und Poligkeiten entstanden. So bietet der Steckverbinder- und Gehäusespezialist Escha in seinem Produktprogramm mittlerweile vier unterschiedliche Codierungen (A, B, D, X) und hochpolige Varianten mit bis zu 12 Pins an. In Industrial-Ethernet-Applikationen können auch Datenübertragungsraten von bis 10 Gbit/s mit M12x1-Steckverbindern erreicht werden.
Parallel zur Weiterentwicklung der Steckverbinder sind viele elektronische Geräte immer kompakter und gleichzeitig wesentlich leistungsfähiger geworden. Im Zuge dessen ist seitens der Industrie die Nachfrage nach einer ebenfalls kompakten Leistungsversorgung kontinuierlich gestiegen, wobei viele Gerätehersteller dabei auf die bewährte M12x1-Schnittstelle zurückgreifen wollen.
Escha wird daher auf der SPS/IPC/Drives in Nürnberg eine neue Produktfamilie präsentieren, die aus unterschiedlichen Anschluss- und Verbindungsleitungen sowie Verteilerlösungen und Flanschen besteht. Alle Komponenten ermöglichen eine zuverlässige Leistungsübertragung über die genormte M12x1-Schnittstelle (nach IEC 61076-2-111) und erfüllen damit die Kernanforderungen der Branche. Zudem schließt sich mit den neuen Produkten für die Gerätehersteller eine Lücke und sie können zukünftig auf ein durchgängiges M12x1-Anschlusstechnikportfolio für Sensor-, Daten- und Leistungsversorgung von Escha zurückgreifen.

Leistungsübertragung mit S- oder ­T-Codierung
Die Leistungssteckverbinder sind für die Versorgung von Geräten aus unterschiedlichen Anwendungsgebieten ausgelegt. Im Bereich der M12x1-Leistungsübertragung haben sich zwei unterschiedliche Codierungen auf dem Markt durchgesetzt: die S- und die T-Codierung. Diese mechanischen Codierungen verhindern ein unabsichtliches Stecken der M12x1-Leistungsversorgung auf einen M12x1-Sensoranschluss.
Die unterschiedlichen Codierungen sind auf die jeweiligen Einsatzbereiche der Power-Steckverbinder zurückzuführen. So eignen sich Steckverbinder mit S-Codierung insbesondere für Wechselstromanwendungen (AC-Applikationen mit bis zu 12 A/600 V). Hierunter fallen unter anderem kompakte und dezentrale Komponenten wie beispielsweise Motoren oder Frequenzumrichter. Für Gleichstromanwendungen (DC-Applikationen mit bis zu 12 A/63 V) werden Steckverbinder mit T-Codierung eingesetzt. Damit können zum Beispiel Feldbuskomponenten, Netzteile oder Kleinmotoren mit Leistung versorgt werden.
Escha hat mit Power S und Power T für nahezu alle Applikationen die passenden Steckverbinder in gerader und gewinkelter Ausführung sowie als Kupplung oder Stecker entwickelt, deren Luft- und Kriechstrecken den normativen Vorgaben klassischer Leistungssteckverbinder entsprechen.

Variable Verteilerlösungen für die ­Leistungsverteilung im Feld
Neben Anschluss- und Verbindungsleitungen sowie Flanschen beinhaltet das Power-Portfolio von Escha auch unterschiedliche Verteilerlösungen. Die sogenannten Doppel-H-Verteiler, H-Verteiler, h-Verteiler und T-Verteiler erleichtern die Leistungsverteilung im Feld und werden ebenfalls mit S- oder T-Codierung erhältlich sein. Die Anschlüsse (Kupplung oder Stecker) können jeweils in unterschiedlichen Konfigurationen gewählt werden, wodurch die Zweifach- und Mehrfachverteiler eine hohe Variabilität und Variantenvielfalt bieten.
Obwohl sie auf den genormten M12x1-Steckverbindern basieren, wurden alle Komponenten von Grund auf neu entwickelt. Ihr Design wurde so ausgelegt, dass sie die Anforderungen nach UL 2237 sowie die hohen Schutzklassen IP67, IP68 und IP69K erfüllen. Durch einen Anschlussquerschnitt bis 2,5 mm² ermöglichen die Produkte eine große Ausdehnung der Leistungsverteilung. Ein weiterer Vorteil - insbesondere bei Gleichspannungsverteilung - ist der geringe Spannungsabfall im Gegensatz zu kleinen Querschnitten.
Nach der Vorstellung auf der SPS/IPC/Drives 2014 werden die neuen Anschlusstechnikkomponenten Power S und Power T im Laufe des ersten Quartals 2015 erhältlich sein.