Automatisierung

Innovationskultur in Unternehmen

Ideen entwickeln – Ideen zulassen

07.06.2011 -

Mitarbeiter mit guten Ideen gibt es mehr, als man denkt. Sie haben auch den Mut, ausgetretene Pfade zu verlassen. Doch mit den guten Ideen alleine ist es nicht getan - sie müssen auch auf fruchtbaren Boden stoßen. Im Klartext: Die Unternehmensführung muss gute Ideen zulassen und fördern, sonst erstickt das Engagement von ideenreichen und kreativen Mitarbeitern.

Wie schaffen es Unternehmen, sich z.B. mit außergewöhnlichen Marketingkampagnen deutlich vom Wettbewerb zu unterscheiden, auf sich aufmerksam zu machen und Flagge zu zeigen, während in anderen Unternehmen auf die alten und bewährten Marketingtools gesetzt wird, deren Wirkung jedoch im breiten Strom, in dem viele ebenfalls schwimmen, verpufft? Liegt es daran, dass die Mitarbeiter zu wenige Ideen für Außergewöhnliches entwickeln? Ob es um optimierte Prozesse, originelle Marketingkonzepte oder  neue Geschäftsmodelle geht: Gute Ideen bringen Unternehmen voran. Befragt man Mitarbeiter nach ihren Erfahrungen in Sachen Ideenentwicklung und Innovationskultur in Unternehmen, berichten sie oft, dass Vorgesetzte mit ihrem Verhalten das Entstehen und Umsetzen neuer Ideen im Keim ersticken - und damit auch die Motivation der Mitarbeiter, sich aktiv ins Ideenmanagement einzubringen.
Ausgebremst und abgelehnt
Nur Mitarbeiter, die Spaß an ihrer Arbeit haben und sich mit dem Unternehmen ganz und gar identifizieren, sind „Querdenker" - im Gegensatz zu den Mitarbeitern, die sich für Dienst nach Vorschrift entschieden haben. Doch werden diese Querdenker auch entsprechend wertgeschätzt? Nur selten stoßen Mitarbeiter mit ihren guten Ideen auf offene Ohren. Sie fühlen sich ausgebremst und ziehen sich nach mehreren abgelehnten Vorschlägen zurück. Statt neue Ideen auszubrüten, reagieren sie resignierend: „Meine Vorschläge sind doch sowieso nicht gefragt" oder „Und wofür  habe ich mich stundenlang hingesetzt und mein Konzept erarbeitet, wenn mein Vorschlag sofort abgewürgt wird? Warum probieren wir meine Idee nicht einfach einmal aus?"

Welche Fehler machen Führungskräfte dabei?

Ideen aussitzen
„Ja, das ist eine interessante Idee. Ich denke darüber nach. Lassen Sie mir doch mal Ihr Konzept da. Ich komme auf Sie zu, wenn ich Ihre Ideen im Führungskreis besprochen habe." So z.B. lauten die Reaktionen auf neue Vorschläge. Die Zeit verstreicht, der Mitarbeiter hört nichts mehr. Auf Nachfragen wird er immer wieder vertröstet. Er denkt: „Dann ist meine Idee wohl nicht so wichtig. Ich dachte, mein Engagement ist in dieser Sache gefragt. Dann lasse ich es eben."

Verbale Ohrfeigen verteilen
„Das können Sie gleich vergessen. Wie soll ich das denn durchsetzen?" Vorschnelles Ablehnen ohne Begründung wirkt auf den Kreativen wie eine Ohrfeige.

Den Mitarbeiter persönlich angreifen
„Haben Sie nichts Besseres zu tun als sich damit zu beschäftigen? Meinen Sie, wir verkaufen damit auch nur ein Produkt mehr?" „Überlassen Sie das denen, die dafür bezahlt werden und setzen Sie Ihre Energie besser bei Ihren wichtigen Aufgaben ein." Fühlt sich ein Mitarbeiter mit einer solchen verbalen Attacke angegriffen, wird er ganz sicher nie mehr eine Idee vortragen.

Mit Totschlagargumenten agieren
„Und wer soll das bezahlen? Dafür haben wir kein Geld." „Dafür haben wir keine Mitarbeiter. Wer soll das denn umsetzen?" Ein anderer Ansatz ist, gemeinsam mit dem Mitarbeiter zu überlegen, unter welchen Rahmenbedingungen seine Idee umsetzbar wäre oder ob die Idee etwas abgewandelt durchaus in die Tat umgesetzt werden kann.

Sich mit fremden Federn schmücken
Leider präsentieren Vorgesetzte auch oft die Ideen ihrer Mitarbeiter als ihre eigenen. Für die Ideenlieferanten frustrierend, denn sie wissen, dass es nichts bringt, wenn sie sich beschweren. Dann heißt es: „So neu war Ihre Idee gar nicht. So etwas Ähnliches haben wir schon vor einigen Jahren umgesetzt. Ich habe Ihr Konzept außerdem ganz überarbeiten müssen, bevor wir es im Führungskreis besprechen konnten."

Der richtige Weg
Doch was machen besonders innovative Unternehmen anders? Was zeichnet deren Führungsstil aus?

  •     Kreative Teams werden immer neu zusammengestellt, damit sich keine Denkroutinen einschleichen.
  •     Mitarbeiter haben zeitliche Freiräume, um neue Ideen zu entwickeln. Sie sind nicht pausenlos ins Tagesgeschäft eingebunden, sondern erhalten die Möglichkeit, außerhalb des Alltags ihren Gedanken und Ideen freien Lauf zu lassen: Beispielsweise in Kreativmeetings außerhalb des Büros. Denn eins ist sicher: Für Kreativität ist Muße eine wichtige Voraussetzung und genau daran mangelt es im Alltagsgeschehen.
  •     Kreativität ist in Zielvereinbarungen und der offiziellen Unternehmenskultur verankert. Die Führungskräfte leben dies, indem sie für neue Ideen offen sind und Kreativität als festen Bestandteil des Führungsstils sehen: Einige Firmen veranstalten regelmäßig Ideenwettbewerbe in den verschiedenen Bereichen, an denen sich alle Mitarbeiter beteiligen können.
  •     Außerdem gibt es Wertschätzungsbekundungen an kreative Mitarbeiter für deren erfolgreiche Konzepte, da Lob schon immer der höchste Motivationsfaktor war.
  •     Die Führungskräfte kennen das kreative Potential und die persönlichen Talente ihrer Mitarbeiter.

Mit einer gesunden Innovationskultur, die Mitarbeiter zu neuen Ideen motiviert, können Unternehmen Berge versetzen und der Schnelllebigkeit der heutigen Zeit erfolgreich begegnen. Sie initiieren Trends, andere finden sich in der Sackgasse von festgefahrenen Prozessen wieder.

Fazit
Gefragt ist eine gesunde Mischung von Kreativität und Effektivität im Tagesgeschäft oder anders gesagt: die Symbiose aus einem kreativen Denker und dem wirtschaftlich strukturiert denkenden Manager. Dort, wo quer gedacht und gehandelt werden darf, entsteht Außergewöhnliches. Und nur damit können sich Unternehmen in Zukunft im globalen Wettbewerb behaupten.

Kontakt

Pepperl+Fuchs SE

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