Die Möglichkeiten des e-Factory-Konzeptes, IoT und Edge Computing
10.04.2017 -
In seinem Kommentar beschreibt Hartmut Pütz die Rolle von Mitsubishi Electric im Kontext von Industrie 4.0 und die Möglichkeiten des e-Factory-Konzeptes sowie von IoT und Edge Computing.
Wir sind auf einer Reise, einer Reise zu Industrie 4.0. Das heißt die Fertigungsindustrie befindet sich derzeit im Wandel von einer automatisierten zu einer voll digitalisierten Produktion. Das wiederum bedeutet, dass unsere Generation erstmalig in eine industrielle Revolution involviert ist und nicht wie bislang alles aus der Retroperspektive betrachten muss. Dies gibt uns die Möglichkeit, diese vierte industrielle Revolution aktiv mitzugestalten.
Die Entwicklung wird maßgeblich von den Bedürfnissen der Endverbraucher bestimmt, die sich in den vergangenen Jahren stark verändert haben. Kunden erwarten bei gleichbleibendem Preisniveau eine immer größere Produktvielfalt und Individualisierung. Durch den Siegeszug der Onlinebestellung sind wir der direkten Ansteuerung von Werkzeugmaschinen und Robotern während der Verkaufstransaktion näher als jemals zuvor.
Dementsprechend benötigt der Handel in der gesamten Lieferkette ein Höchstmaß an Flexibilität von den Herstellern. Diese müssen extrem schnell reagieren und in der Lage sein, die Stückzahlen einzelner Artikel jederzeit spontan zu ändern. Hier wird das Konzept der Smart Factory interessant.
Entscheidungen anhand von Fakten, anstatt starrer Routinen
Als Anbieter von Automatisierungslösungen ist Mitsubishi Electric Partner der Industrie, der seine Kunden durch Beratung zur industriellen Automatisierung und Informationstechnologie bei der Erreichung ihrer Geschäftsziele unterstützt. Unsere Aktivitäten zur Smart Factory haben wir dabei in unserem e-Factory-Konzept gebündelt.
Eine wesentliche Rolle spielt hierbei die e-Factory-Alliance, ein großes weltweites Netzwerk von Technologieunternehmen. Das global aufgestellte Partnernetzwerk setzt sich aus zahlreichen Herstellern industrieller Komponenten sowie spezialisierten Systemintegratoren und Software-Unternehmen zusammen. Diese arbeiten kundenspezifisch in individuellen Konstellationen zusammen und können so flexibel optimale Lösungen realisieren.
Die Mitsubishi HiTec Paper Europe in Bielefeld ist ein gutes Beispiel dafür, wie die e-Factory-Alliance Bedürfnisse von Industrie 4.0 in der Praxis umsetzt. Hier hat Mitsubishi Electric in Zusammenarbeit mit dem e‑Factory-Alliance-Partner FAG Schaeffler ein intelligentes Condition-Monitoring-System für die präventive Zustandsüberwachung realisiert. Diese Lösung ermöglicht vorausschauende Wartungsentscheidungen auf der Grundlage von konkretem Bedarf anstelle starrer Routine. Hierdurch werden Ausfallzeiten drastisch reduziert und das Asset-Lifecycle-Management optimiert.
Wenn von Industrie 4.0 die Rede ist, geht es immer auch um das Internet der Dinge. Aktuellen Schätzungen zufolge sind bereits fünf Milliarden Geräte durch das IoT miteinander verbunden – Tendenz rapide steigend. Da die Datenmenge dadurch in Zukunft deutlich zunehmen wird, sind signifikante Änderungen in der IT-Infrastruktur notwendig.
So lässt sich auch die Attraktivität der cloudbasierten Datenspeicherungs- und -verarbeitungsdienste für Unternehmen erklären. Hierbei werden im Zuge der Datenverarbeitung Trendinformationen erarbeitet und dem Nutzer in Form von individualisierten Dashboards übersichtlich präsentiert, wobei so gewonnene Erkenntnisse der Steigerung der Produktionsleistung und dem Asset Management dienen.
Mit Edge Computing die IoT-Datenflut bewältigen
Neben dem Cloud Computing setzen immer mehr Unternehmen auch auf Edge Computing und damit auf zwei sich ergänzende Konzepte. Die Cloud bietet den großen Überblick über das IoT, während Edge Computing das IoT zum Leben erweckt, indem es Anwendungen unterstützt, die Echtzeit-Reaktionen erfordern. Mitsubishi Electric hat deshalb Lösungen für beide IoT-Konzepte entwickelt.
Unser Unternehmen bietet einfachen und sicheren Zugang zu verschiedenen Cloud-Diensten wie SAP HANA, Microsoft Azure und Amazon AWS, ermöglicht das aber auch für Nischen-Cloud-Applikationen und spezialisierte, cloudbasierte Analysedienste mit Edge Computing. So erreichen wir eine flächendeckende Informationsgewinnung, bei der dezentrale Geräte große Datenströme generieren können. Diese werden über offene Standardprotokolle verknüpft und dienen als Schlüssel für den Aufbau des digitalen Nervensystems eines Unternehmens.
Die vernetzten Daten werden dann in Systemen zusammengefasst, welche durch die Integration von Daten, menschlichem Input, Prozessen und Systemen die Entscheidungsfindung optimieren. So verwendet beispielsweise Intel ein IoT-Gateway von Mitsubishi Electric zur Sammlung und sicheren Eingabe von Daten in einen Server für Big Data Analytics. Das Pilotprojekt soll Jahr für Jahr nicht nur erhebliche Kosten einsparen, sondern auch andere wichtige wirtschaftliche Vorteile schaffen.
ZITAT:
„Unser Unternehmen bietet einfachen und sicheren Zugang zu verschiedenen Cloud-Diensten wie SAP HANA, Microsoft Azure und Amazon AWS, ermöglicht das aber auch für Nischen-Cloud-Applikationen und spezialisierte, cloudbasierte Analysedienste mit Edge Computing.“
- Hartmut Pütz, Präsident Factory Automation EMEA bei Mitsubishi Electric Europe
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