Diagnose-Software macht komplexe Systeme beherrschbar
Auch für Nicht-Fachleute
AS-Interface gilt in Hinblick auf die Anwendung als einfaches Bussystem. Mit einer neuen Diagnose-Software – so verspricht der Hersteller – wird die Arbeit mit AS-i jetzt noch einfacher. Denn das Tool überprüft permanent den Zustand des gesamten Netzes und liefert im Falle einer Störung konkrete Handlungsempfehlungen.
Die neue Diagnose-Software von Bihl+Wiedemann checkt in AS-Interface-Netzen die Funktionen und Interaktionen sämtlicher angeschlossener elektronischer Bauteile. Wenn alles einwandfrei läuft, gibt sie ihr GO. Wenn nicht, bekommt der Anwender Informationen, wo der Fehler liegt. Der offensichtlichste Effekt für den Nutzer ist daher, dass komplexe Systeme auch für Nicht-Fachleute beherrschbar werden. Die technologischen Prozesse, die für den kompletten Check durchlaufen werden, spielen sich im Hintergrund ab – die Mitteilungen, die der Anwender erhält, sind klar und unmissverständlich formuliert. Im Idealfall, der gleichzeitig der Normalfall sein dürfte, heißt es: Alles okay. Allein das werten die meisten Nutzer schon als Vorteil, denn so wissen sie, dass alles geprüft und für in Ordnung befunden wurde. „Was der Anwender will, sind ja de facto nicht die Diagnoseinformationen, was er wirklich wissen möchte, ist, was er in diesem Moment machen soll, um die Störung zu beseitigen“, erklärt Bihl+Wiedemann Geschäftsführer Jochen Bihl.
Eindeutige Handlungsempfehlungen verständlich für jedermann
So gibt die Software im Falle eines Fehlers konkrete Tipps zur Behebung – zum Beispiel, welcher Slave ausgetauscht werden muss, damit das System wieder läuft. „Selbst beseitigen kann unsere Software die Störung nicht“, so Jochen Bihl. „Aber sie kann so eindeutige Handlungsempfehlungen geben, dass auch Nicht-Fachleute sie verstehen und sehr häufig auch gleich selbst umsetzen können .
In der Praxis der Fabrik- und Prozessautomation heißt das: Es entstehen plötzlich ganz neue Freiheiten bei der Einsatzplanung für die Mitarbeiter .“ Im Produktionsalltag war es angesichts der einfachen Bedienung des Systems bekanntlich schon lange möglich, AS-Interface-Netze mit Maschinenpersonal zu betreiben, das über wenig bis gar kein spezielles AS-i-Know-how verfügt. Mit der neuen Diagnose-Software sind dieselben Mitarbeiter jetzt auch in der Lage, kleinere Störungen ohne Unterstützung sachkundiger Kollegen zu beheben. Und für die produzierenden Unternehmen, die bisher den Einstieg in die Bustechnik mit all ihren Vorteilen scheuten, weil sie keine ausgewiesenen Spezialisten in ihren Reihen haben, entfällt nun auch die allerletzte Hürde, die sie von einer effizienteren Zukunft jenseits der antiquierten Parallelverdrahtung trennte.
Beispiel aus dem wahren Leben
Die neue Diagnose-Software stellt nicht nur fest, dass ein Slave ausgefallen ist, sie geht auch der Frage nach dem Warum auf den Grund. Dazu ein Beispiel aus dem wahren Leben – so geschehen bei einem langjährigen Bihl+Wiedemann-Kunden: Nachdem eine Safety-Einheit immer wieder mal unvermittelt abgeschaltet hatte, wurde ein bestimmter Slave als Grund für das Problem identifiziert. Danach trat der Fehler aber weiterhin auf. Mit Hilfe des Supports von Bihl+Wiedemann hat der Anwender dann anhand der Fehlerhistorie sehr schnell herausgefunden, dass die eigentliche Ursache der Abschaltungen nicht ein defekter Slave, sondern sporadische Erdschlüsse waren. Diese ließen sich sofort beheben, und die Anlage lief wieder rund.
„Unser Ziel bei der Entwicklung war, dass unsere neue Diagnose-Software genau diesen Weg selbstständig geht“, so Jochen Bihl. „Sie erkennt also, dass ein Slave ausgefallen ist und gleichzeitig ein Erdschluss vorliegt – und zieht daraus den logischen Schluss, dass das eine die Ursache für das andere ist.“ Aber auch wenn die Zusammenhänge weitaus komplexer sind, leistet die neue Diagnose-Software Unterstützung bei der Fehlersuche. Denn sie speichert bis zu 24 Stunden lang permanent alle Diagnosedaten eines jeden Geräts. Anhand dieser Informationen und der Rohdaten der Messprotokolle ist es für den technischen Support von Bihl+Wiedemann dann meist recht einfach, den Problemen auf den Grund zu gehen und direkt am Telefon zu helfen – ganz ohne zeitliche Verzögerung durch die Anreise der entsprechenden Spezialisten.
„Die Daten standen zur Verfügung, das intelligente Frontend fehlte“
Die Entwicklung der – laut Hersteller – in der gesamten Automatisierungsbranche einzigartigen Diagnose-Software mit deutlich erweitertem Leistungsumfang war für Bihl+Wiedemann im Grunde „nur“ die konsequente Fortsetzung einer bereits seit vielen Jahren verfolgten Strategie. Mit jeder neuen Gateway-Generation haben sie das Spektrum an Werten, die ihre Geräte messen können, kontinuierlich vergrößert. „Die Daten waren ja bereits verfügbar“, so Jochen Bihl. „Es ging jetzt lediglich darum, ein intelligentes Frontend zu konzipieren, das all diese Informationen möglichst gewinnbringend für den Anwender verarbeitet.“
Doch auch damit ist die Entwicklung noch nicht abgeschlossen. Mit dem Status Quo sind die Mannheimer ihrer Vision zwar schon nähergekommen, komplett umgesetzt ist sie damit aber noch nicht, wie Jochen Bihl betont: „Das ist erst dann der Fall, wenn ich zu einem Kunden komme und er mir erzählt: ‚Viele Jahre lang war ich begeistert von Ihrem technischen Support. Aber eigentlich könnten Sie diese Abteilung jetzt auch auflösen, denn inzwischen gibt es kein einziges Problem mehr, das sich nicht auch mit Hilfe Ihrer Diagnose-Software lösen ließe. Bis dahin haben wir allerdings noch ein gutes Stück Weg vor uns.“
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