Automatisierung

Abwasser intelligent überwachen: Probenehmer lässt sich der Entnahmesituation anpassen

29.05.2013 -

Prozess, Orte und Aufgaben können sich in einen modernen Betrieb schnell ändern. Daher müssen sich manche Geräte diesen Änderungen schnell und flexibel anpassen lassen - so wie ein Probenehmer, der sich zudem durch Robustheit und eine einfache Handhabung auszeichnet. Wir stellen ihn vor.

Industriebetriebe, Chemieparks und Anlagen der Wasser- und Abwasseraufbereitung haben durch behördliche Anforderungen die Verpflichtung, ihre Abwasserströme regelmäßig zu überwachen. Die Probenehmer stehen in der Regel an Zuleitungen von Kanälen, Schächten oder Gerinnen, wo meist eine mengenproportionale Probe aus dem Abwasser gezogen wird. Hierfür kann beispielsweise der Probenehmer Liquistation CSF48 von Endress+Hauser genutzt werden, der robust und einfach im Handling ist. Vorteile sind:

 

  • eine intuitive Bedienung: Änderungen der Programme oder Ortswechsel können einfach umgesetzt werden;
  • mehrere parallele Teilprogramme können unabhängig voneinander betrieben werden - wo früher zwei oder mehr Probenehmer eingesetzt wurden, genügt heute ein Gerät;
  • flexible Ausstattung, einfache Handhabung und Reinigung der medienberührten Teile;
  • der Anschluss von Memosens-Sensoren ermöglicht den Ausbau zur kompletten Messstation;
  • vier unterschiedliche Gehäusevarianten in Kunststoff und Edelstahl stehen zur Auswahl.

 

Durch die neue Druckarmatur CSA420 in Verbindung mit der Liquistation CSF48 ergeben sich für den Betreiber neue Möglichkeiten der Probenahme. Mit der Inline-Probenahmearmatur lassen sich Proben mit definiertem Volumen von 10, 30 oder 50 ml aus Rohrleitungen mit bis zu 6 bar Druck und einer Mediumtemperatur bis maximal 50 °C entnehmen. Voraussetzung ist die Einhaltung der Prozessbedingungen und eine flüssige Konsistenz der Probe. Die wählbaren Volumina von 10, 30 und 50 ml ermöglichen eine exakte Dosierung und hohe Flexibilität. Da der Probeintervall der CSA420 mit 10 s kurz gewählt werden kann, lassen sich in geringen Zeitabständen eine Vielzahl von Proben aus dem Prozess entnehmen. Die Anschlussvarianten an den Prozess sind mit Triclamp 2" und DN 50 wählbar.

Von C wie Chemie bis P wie Pharma

Applikationen für die Probenahmearmatur CSA420 gibt es in allen Branchen - nicht nur bei der Entstehung und Ableitung von Abwässern. Vor allem die Überwachung von Produktionsströmen in der chemischen aber auch Lebensmittel-, Grundstoffe- und Pharmaindustrie bieten hier weitere Einsatzmöglichkeiten. Hinzu kommt die Möglichkeit der Probenahme schwieriger Medien wie Emulsionen, Dispersionen, Suspensionen und aus Schlammleitungen.
Für anhaftende Medien kann die CSA420 mit einem Reinigungs- und Spülsystem ausgestattet werden. Ist eine Reinigung für den Betrieb notwendig, so wird in dem Probenahmeprogramm eine Spül- und Reinigungsflasche definiert. Nach der Probenahme wir das gesamte System über dem Reinigungsbehälter gespült. Dadurch werden Verschleppungen und Ablagerungen im System vermieden.
Wird eine Probenahme aus einem drucklosen System benötigt, bietet der CSF48 drei weitere Möglichkeiten zur Probenahme an:
Peristaltikpumpe (Schlauchpumpe) eignet sich für die genaue Dosierung von Proben;
Vakuumsystem, wenn eine große Dosiermenge erforderlich ist und aus Schächten, Gerinnen und Becken ein Probenahme benötigt wird;
Durch eine Durchflussarmatur im Sockel ermöglicht das System eine Probenahme bis zu einem Druck < 0,8 bar. Damit können zum Beispiel auch Proben aus geschlossenen Behältern entnommen werden. Sowohl Ventile wie auch Pumpen lassen sich mit dem Probenehmer schalten und starten.

Einbindung vorinstallierter Messtechnik

Einen neuer Bereich der immer häufiger der Überwachung bedarf, sind Speicher-, Rückhalte- oder Havariebecken in Industrieanlagen oder im Kanalnetz. Die Bauwerke haben sowohl die Aufgabe, eine Stoßbelastung bei Regen im Kanalnetz zu dämpfen oder bei einer Havarie das Ableiten von ungereinigten Abwässern zu verhindern. Hier bietet die Liquistation CSF48 neue Überwachungsmöglichkeiten. Durch die Einbindung der oft bereits installierten Messtechnik kann der CSF48 das Start- und Stoppsignal direkt über Füllstands- oder Druckmessungen erhalten. Somit kann sofort auf ein Ereignis reagiert und Proben sichergestellt werden.
Mit dem zusätzlichen Anschluss von Sensoren mit Memosens-Technologie wandelt sich der Probenehmer zur Messstation und kann somit kurzzeitige Entwicklungen sowie Belastungsstöße erfassen und daraus ereignisgesteuerte parallele Probenahmeprogramme starten. Damit ist eine Reaktion auf Ereignisse in vorgeschalteten Prozessen möglich. Die Sensoren lösen Signale an das PLS aus, während zeitgleich durch die parallele Probenahme in eigenen zugeordneten Flaschen das Ereignis festgehalten wird. Diese stehen dann unmittelbar für eine schnelle weitere Untersuchung mit Labormethoden zur Verfügung, während das normale Probenahmeprogramm unbeeinflusst weiterläuft.

Datenweiterleitung an das PLS 

Da sich Messpunkte oft weit außerhalb der Produktionsstätten befinden, bietet die Liquistation CSF48 zahlreiche Möglichkeiten, die ermittelten Daten an ein bestehendes Prozessleitsystem weiterzuleiten. Hier kann der Kunde zwischen Profibus DP, ModbusTCP und Ethernet-Anschluss wählen. Ist der Probenahmeort über eine bereits bestehende Kabeltrasse zu erreichen, so bietet sich ein Profibus-DP- beziehungsweise Modbus-TCP-System für die Einbindung in das Leitsystem an.
Ist aber der Installationsaufwand sehr hoch, so bietet die Liquistation CSF48 mit einem Ethernet-Modul eine neue, einfache und kostengünstige Alternative an. Das Modul wird dabei einfach mit einem externen Router verbunden. Über WLAN wird die Verbindung zwischen Probenehmer und Leitwarte aufgebaut. Dabei spielt die Distanz zwischen den Geräten keine Rolle mehr und der Betreiber kann, wenn gewünscht, weltweit über das Internet auf sein Probenahmegerät zugreifen. Durch diese neue Option kann der Probenehmer einfach, bequem und an allen gewünschten Orten programmiert, gesteuert und gestartet werden. Die Prozessdaten lassen sich somit schnell und einfach überprüfen.
Ändern sich der Ort und die Anforderungen an die Beprobung, so können durch eine Simulations-Software die neuen Probenahmezyklen programmiert, geprüft und gespeichert werden. Durch diese Software lassen sich im Vorfeld Fehler erkennen und rechtzeitig beheben. Um auch Langzeitprogramme zeitnah zu testen, wurde das Simulations-Tool mit einem Zeitraffermodus versehen. Somit können auch Programme, die über einen längeren Zeitraum in Betrieb sind, zeitnah geprüft werden. Das alles kann bequem vom Schreibtisch aus erfolgen. Das spart Zeit und ermöglicht einen reibungslosen Übergang auf die neuen Anforderungen bei der Beprobung.
Der flexible Probenehmer Liquistation CSF48 ist ein System, das sich nicht nur auf die Entnahme von Proben beschränkt, sondern dem Betreiber auch ermöglicht, auf Ereignisse und Gegebenheiten zu reagieren. Zudem verbessert er die Überprüfung von Produktionsströmen oder Abwässern.

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