Klaus Findling, Geschäftsführer des Unternehmens Findling Wälzlager, erklärt uns im ­Gespräch, warum das neue Verriegelungssystem Z-Lock Sleeve die klassische Spannhülse bei Gehäuselagern ablöst und ein Innensechskant das Geheimnis einer einfachen Montage ist.

Sie sagen, mit Ihrem neuen Verriegelungssystem Z-Lock Sleeve haben Sie die Spannhülse neu erfunden. Diese Behauptung bedarf einer Erklärung.

Klaus Findling: Der Knackpunkt ist tatsächlich die einfache Montage. Zeiten, bei denen man die vielen Einzelteile einer herkömmlichen UK-Einheit erst separieren und dann mithilfe von zahlreichen Werkzeugen montieren musste, sind vorbei. Im Fall der ZK-Produkte wird lediglich ein Innensechskant-Schlüssel benötigt, um die Schrauben per Hand anzuziehen. Das manuelle Festziehen erzeugt eine extreme Haltekraft – deutlich höher als bei herkömmlichen Spannhülsen. Drehmomenttabellen werden nicht benötigt, da die Lagerluft durch das Anziehen nicht beeinflusst wird. Fehler bei der Montage lassen sich somit von vornherein vermeiden und der Rundlauf des Lagereinsatzes ist immer gewährleistet.

Dann sehen Sie in der einfachen Montage auch den USP respektive den größten Anwendernutzen des Systems?
 

Klaus Findling: Ja, genau und dass dabei kaum Fehler auftreten können.

Wofür steht eigentlich das Z?
 

Klaus Findling: Z ist der letzte Buchstabe im Alphabet und Z-Lock ist sicher die letzte Art der Spannhülse, die man je benötigen wird.

Wie verhält es sich denn mit dem bisherigen Zeitaufwand bei der Installation von Spannhülsen und was spart der Anwender mit Z-Lock an Zeit? Und wie schaut es mit den Kosten aus – schneller, aber dafür teurer?

Klaus Findling: Die Kosten sind in der Tat derzeit noch etwas höher. Das liegt aber insbesondere an der hohen Stückzahl, die weltweit an klassischen Spannhülsen hergestellt werden. Wenn sich das Produkt – wie wir natürlich hoffen –  am Markt durchsetzt, dann dürften die Preise sogar günstiger werden. Die TCO sind aber heute schon günstiger, denn die Montagezeit beträgt nach eigenen Vergleichen nur ein Zehntel von normalen Spannhülsen.

Was sind die typischen Einsatzgebiete des neuen Verriegelungssystems?

Klaus Findling: Aufgrund des guten Rundlaufs des Lagereinsatzes eignet sich das System perfekt für hochdrehende Lüfter- und Hochpräzisionsanwendungen.

Und wodurch unterscheiden sich nun die beiden Systeme Z-Lock und Z-Lock Sleeve?

Klaus Findling: Das innovative, patentierte Verriegelungssystem Z-Lock hat Maßstäbe bei der Befestigung seiner SRU-Einheiten, eine Kombination aus Pendelrollenlager und Gehäuselager, auf der Welle gesetzt. Mit Z-Lock Sleeve geht der japanische Premium-Hersteller FYH einen Schritt weiter und präsentiert eine Alternative zur klassischen Spannhülse für konische Rillenkugellager (UK-Lagereinsatz). Z-Lock Sleeve funktioniert nach dem gleichen Prinzip wie Z-Lock. Doch während Z-Lock fest am verlängerten Innenring des Pendelrollenlagers integriert ist, ist Z-Lock Sleeve wie eine herkömmliche Spannhülse konzipiert und kann aus dem Lagereinsatz herausgenommen werden.

Haben Sie schon Rückmeldungen seitens der Anwender erhalten?

Klaus Findling: Da wir derzeit noch in der Bemusterungsphase sind, können wir leider noch keine generellen Aussagen dazu treffen.

Geben Sie uns doch bitte abschließend noch einen kurzen Ausblick auf das, was uns 2018 von Findling erwartet!

Klaus Findling: Wir werden in diesem Jahr unser erfolgreiches Schulungsprogramm um ein neues Format ergänzen: eintägige Themenschulungen, die sich jeweils mit konkreten Produktgruppen befassen. Derzeit bieten wir drei verschiedene Weiterbildungen zu Nadellagern, Rillenkugellagern der eXtreme-Serie sowie Gehäuselagern, Pendelrollenlagereinheiten und Stehlagern an.
Im Produktbereich werden wir unsere Partnerschaften mit Premium-Herstellern wie Nachi oder JNS Japan weiter ausbauen. Ganz neu in unserem Sortiment sind Zink-Nickel-korrosionsbeschichtete, Chrom VI-freie Stütz- und Kurvenrollen, letztere in den Baureihen NATV, NATR und STO. Die Entwicklung dieser Produkte haben wir für einen Großkunden in den vergangenen zwei Jahren vorangetrieben und die Serienbelieferung erfolgreich gestartet. 2018 wollen wir dieses Spezial-Sortiment vervollständigen und auch Kurvenrollen der Baureihen KR und KRV anbieten.