Vorbericht: Sensor+Test vom 26. bis 28. Juni in Nürnberg
07.06.2018 -
Die Sensor+Test findet in diesem Jahr erstmals im Juni statt. Wir fragten deshalb bei Holger Bödeker, Geschäftsführer AMA Service, nach, inwieweit diese Verschiebung die Messe beeinflussen wird und ob neben den Temperaturen im Juni auch die Themen und das Rahmenprogramm „heiß“ werden.
Nachdem die Sensor+Test jetzt im Juni stattfindet, steht natürlich die Frage im Raum: Hat dies Auswirkungen – zum Beispiel auf die Aussteller- oder Besucherzahlen?
Holger Bödeker: Die Veränderung eines Messtermins ist immer kritisch. Obwohl der Abstand zu unserem bisherigen Termin nur wenige Wochen beträgt, sind die Auswirkungen erheblich. Je nach Herkunft ist der neue Termin für unsere Aussteller günstiger oder – leider häufiger – ungünstiger. Einige Bundesländer befinden sich in der letzten Juniwoche bereits in den Sommerferien. Hinzu kommt die neue zeitliche Nähe zu anderen Messen, die für einige Aussteller Priorität haben. Unter dem Strich erwarten wir aber keine wesentliche Veränderung der Ausstellerzahl. Was die Besucher angeht, sind wir noch sehr gespannt. Die bis jetzt eingegangenen Anmeldungen lassen aber eine vorsichtig positive Erwartung zu.
Welche Dinge werden sich denn neben dem Veranstaltungszeitraum noch ändern?
Wir entwickeln unsere Messe ständig weiter, wobei in diesem Jahr vor allem die Unterstützung unserer Aussteller bei der Kommunikation ihrer Innovationen im Mittelpunkt steht. Unser Ziel ist es dabei, dass interessierte Besucher noch leichter Zugang zu dem aktuellen Entwicklungen der Aussteller erhalten. Zudem wird die Messe von attraktiven Veranstaltungen begleitet, die den Nutzen eines Besuchs noch weiter steigern.
Von welchem Rahmenprogramm sprechen wir hier?
Neben dem kostenlosen Aktions- und Vortragsprogramm, bei dem wir in Zusammenarbeit mit dem AMA Verband für Sensorik und Messtechnik e. V. eine hohe Qualität der Präsentationen sichergestellt haben, werden zwei hochkarätige Kongresse unsere Messe begleiten. Dies ist zum einen die European Test and Telemetry Conference ettc2018, die auch über einen eigenen Ausstellungsbereich verfügt, und zum anderen die ITG/GMA-Fachtagung Sensoren und Messsysteme, die als wichtigste deutschsprachige Konferenz zu unseren Themen gilt und in diesem Jahr ordentlich zugelegt hat. Alle Programme sind übrigens bereits online verfügbar, damit ist eine rechtzeitige, fundierte Besuchsvorbereitung gewährleistet.
In einem Interview über die Sensor+Test 2017 (messtec drives Automation 05/2017) sagten Sie, dass Sensorhersteller immer mehr zu Messtechnikern werden und sich Ihre Aussteller in Zukunft noch intensiver mit der Sensor+Test als Messtechnik-Messe identifizieren können. Hat hier bereits ein Wandel stattgefunden?
Dieser Wandel findet schon seit längerem statt und bildet sich auch auf unserer Messe ab. Im Zeitalter der Digitalisierung werden Sensorik und Messtechnik auch zukünftig immer weiter zusammenwachsen, weil es technologisch und wirtschaftlich sinnvoll ist und den Anforderungen der Kunden entgegen kommt. Unsere Besucher erwarten zunehmend Konzepte für die Erzeugung digitaler Informationen über ihre Produkte, Maschinen und Anlagen. Hier liegt der zukünftige Fokus unserer Messe.
Sensorik ist ein wesentlicher Bestandteil der Messe – doch sagen Sie, dass die Messe durch den Umzug in die neuen Hallen im Jahr 2016 endgültig zur Messtechnik-Messe geworden ist. Werden die Sensorikhersteller damit von den Messtechnikern „überrollt“?
Ich sehe das genau anders herum. Die Sensorhersteller erobern die Messtechnik für sich. Sie besitzen das Wissen, wie sich die Zustände der realen, analogen Welt präzise erfassen und in die digitalen Netze übertragen lassen. Da ist es doch verständlich, dass sie auch die Wertschöpfung aus diesen Datenschätzen gerne selbst übernehmen möchten. Sie liefern dann nicht mehr Sensoren, sondern Messdaten oder in Zukunft vielleicht sogar Zustandsinformationen. Das ist die Entwicklung, die auf unserer Messe stattfindet.
Inwieweit haben Messtechnik-Unternehmen Cloud-Lösungen bereits für sich entdeckt?
Es gibt zahlreiche Anbieter auf unserer Messe – übrigens auch Sensorhersteller –, die ihren Kunden die erfassten Daten bereits in einer Cloud bereitstellen. Das bedeutet natürlich eine intensivere Befassung mit den Daten, denn trotz gewachsener Bandbreiten ist es nicht sinnvoll, Messdaten so in die Cloud zu übertragen, wie auf einen lokalen Datenspeicher. Aus meiner Sicht ist damit nicht die Nutzung der Cloud der Fortschritt, sondern die davorstehende messtechnische Analyse der Sensordaten. Hier gilt es, die signifikanten Anteile herauszufiltern und nur aussagekräftige Messwerte zu übertragen. Ein gutes Beispiel für die zunehmende Verschmelzung von Sensorik und Messtechnik, wie wir sie im Zeitalter der Digitalisierung immer häufiger auf der unserer Messe antreffen.
Wie lautet Ihr persönlicher Tipp für einen Messebesuch?
Wer das umfassende Informationsangebot der Sensor+Test im Internet nutzt, um sich auf seinen Messebesuch vorzubereiten, wird die für ihn besonders relevanten Innovationen auf den Ständen und in den Vorträgen leicht identifizieren können. Wir beobachten immer wieder, dass gut vorinformierte Besucher erfolgreicher und damit auch zufriedener sind. Deshalb ist mein persönlicher Tipp, bereits vor dem Messebesuch etwas Zeit zu investieren, das lohnt sich garantiert.
Kontakt
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