Materialfluss mit All-in-One-RFID-Auswerteeinheit steuern und rückverfolgen
09.02.2016 -
Immer häufiger kommen in modernen Produktions- und Montageanlagen RFID-Systeme mit unterschiedlichen Frequenzbereichen zum Einsatz. Niederfrequente Systeme eignen sich vor allem für Applikationen in metallischer Umgebung, während hochfrequente Systeme ins Spiel kommen, wenn ein größerer Schreib-/ Leseabstand und eine hohe Geschwindigkeit gefordert sind. Fortschrittliche Auswerteeinheiten ermöglichen den Simultanbetrieb von Schreib-/ Leseköpfen.
Dass jedes RFID-System bislang einen eigenen RFID-Controller-Typ erforderte, war für Anwender nicht nur aufwändig, sondern auch teuer. Mit der Auswerteeinheit BIS V von Balluff hat sich dies geändert. Sie eröffnet den frequenzunabhängigen Einsatz, denn mit diesem RFID-Controller lassen sich bis zu vier Schreib-/ Leseköpfe von Balluff simultan betreiben - egal ob LF oder HF, und in Kürze auch UHF. Damit genügt eine Variante der RFID-Auswerteeinheit, um den gesamten Materialfluss eines Unternehmens lückenlos und automatisch rückverfolgen und steuern zu können. Zur Standardausstattung des neuen Controllers gehört außerdem ein IO-Link-Master-Port für den Anschluss IO-Link-fähiger Sensoren und Aktoren. Optimale Einsatzgebiete sind Identifikationsaufgaben bei der Materialflussteuerung in Produktionsanlagen, im Maschinenbau, in Montagelinien sowie im gesamten Bereich der Intralogistik.
Plug & Play Bedienung
Die Bedienung der Auswerteeinheit ist einfach und komfortabel. Die Schreib-/ Leseköpfe müssen lediglich frontseitig mit Steckverbindern angeschlossen werden und werden sofort automatisch erkannt. Zwei LEDs an jedem Port signalisieren dem Anwender den Status und Betriebszustand jedes angeschlossenen Schreib-/ Lesekopfs.
Da der Controller die Nutzung standardisierter Frequenzen unterstützt, ist er weltweit einsetzbar, und Datenträger, die den internationalen Normen ISO 15693/ ISO 14443 entsprechen, können sowohl im statischen als auch im dynamischen Betrieb gelesen beziehungsweise beschrieben werden. Damit lassen sich die unterschiedlichen Schreib-/ Leseköpfe und Datenträger der Balluff Systeme BIS M (13,56 MHz, ISO-Standard), BIS L (125 kHz) und BIS C (70/455 kHz) erstmals mit nur einer Auswerteeinheit einsetzen.
Darunter sind beispielsweise auch besonders schnelle HF-Datenträger, die über einen extra großen Speicher mit bis zu 128 kByte verfügen. In Kombination mit Highspeed-Schreib-/ Leseköpfen arbeiten sie bis zu achtmal schneller als der Standard ISO 15693. Sie sind damit die ideale Wahl bei Track-and-Trace-Systemen mit hohem Datenaufkommen. Zusammen mit der BIS V-Auswerteeinheit sorgen sie für reduzierte Taktzeiten und gesteigerte Ausbringungsraten.
Auch mit UHF-Antenne
Darüber hinaus wird die ganze BIS V-Familie in Kürze auch für UHF-Antennen im Short- und Midrange-Bereich (BIS U) ausgelegt sein. Damit genügt eine einzige Variante der RFID-Auswerteeinheit zum Aufbau einer durchgehenden RFID-Struktur innerhalb eines Unternehmens. Für den Anwender resultieren daraus deutliche Einsparungen bei Hardware und Installation. Der Kombi-Controller im kompakten Metallgehäuse mit Abmessungen von 168 x 62 x 48 mm ist für alle weltweit gängigen Bussysteme, wie Profibus, EtherCAT, CC-Link, Ethernet/IP und Profinet, verfügbar. Funktionsblöcke gängiger Steuerungshersteller ermöglichen einen schnellen Einsatz des Systems. Der Controller lässt sich einfach im Schaltschrank oder im Feld auf Hutschienen mittels Schieber oder durch Schraublaschen am Profil montieren und erfüllt alle Anforderungen an eine industriegerechte Ausführung mit Schutzart IP65. Sein widerstandsfähiges Zink-Druckgussgehäuse sorgt auch für den notwendigen EMV-Schutz. Die 24-VDC-Versorgungsspannung wird – ebenfalls frontseitig – mit einem 5-poligen 7/8“-Stecker angeschlossen. Damit sind alle Anschlüsse gut zugänglich, das umständliche Hantieren mit Klemmen oder Kabellitzen entfällt.
USB-Schnittstelle
Ein USB-Anschluss dient als Service-Schnittstelle, zum Beispiel für Software-Updates und zur schnellen Inbetriebnahme ohne PC. Außerdem können die Schreib-/ Leseköpfe schnittstellenunabhängig mit „BIS Cockpit“, einem PC-basierten Softwaretool, parametriert werden.
Mehrwert durch I/O
Der intelligente RFID-Controller verfügt als Standardausstattung über einen eigenen IO-Link-Masterport. An ihn lassen sich IO-Link-fähige Geräte, Sensoren, Aktoren oder auch Sensor-Hubs zum Einsammeln mehrerer Schaltsensoren direkt anschließen und damit auf einfache Weise in eine Installation integrieren. Damit erzielt der Maschinenbauer Hardware- und Installationseinsparungen, denn es lassen sich über die eigentliche Identifikationsaufgabe hinaus kostengünstig Signale verarbeiten, Busknoten einsparen und Hardware-Kosten reduzieren.
Für den richtigen Überblick sorgt das integrierte Display. Es unterstützt die Inbetriebnahme und die Überprüfung im laufenden Prozess. Es zeigt beispielsweise bei den Ethernet–basierten Systemen neben der Geräte- und Softwareversion alle relevanten Netzwerkeinstellungen an. Die Bus-Adresse lässt sich an der Anzeigeneinheit über Steuertasten eingeben, den Bus-Status signalisieren jeweils LEDs.