Automatisierung

Mehr Sicherheit für Pharmaunternehmen und Patienten durch bildverarbeitungsgestütztes Track&Trace

28.05.2015 -

Der Markt mit Produktfälschungen boomt. Für die Pharmaindustrie bedeutet das zum einen große wirtschaftliche Verluste, zum anderen hohe Risiken für die Patienten. Eine lückenlose Rückverfolgbarkeit soll daher die Transparenz der gesamten Lieferkette erhöhen. Bildverarbeitungsgestützte Track&Trace-Systeme, wie die entwickelten Serialisierungsmodule des Unternehmens Industrielle Sensorsysteme Wichmann (ISW), unterstützen dabei, die hohen Qualitäts- und Sicherheitsanforderungen der Branche abzudecken.


Bis spätestens 2018 müssen Pharmaunternehmen die Rückverfolgbarkeit ihrer Produkte entsprechend unterschiedlicher Normen, Regularien und Gesetze gewährleisten. Für die Umsetzung greifen diese verstärkt auf Bildverarbeitungsexperten wie ISW zurück, die sich auf anwendungsspezifische Lösungen berührungsloser Qualitätskontrollen spezialisiert haben. Seit mehr als 20 Jahren ist das Unternehmen im Pharmabereich aktiv und verzeichnet für Track&Trace aktuell zweistellige Zuwachsraten. „Diesem steigenden Bedarf tragen wir nun durch eigenständige Produkte, wie der PALC-Anlage, Rechnung", erklärt Stefan Tukac, Prokurist bei ISW. „PALC steht dabei für Package Aggregation Line Controller Unit, die als Modul inline in jede beliebige Fertigungsanlage zur Serialisierung verpackter pharmazeutischer Produkte integriert werden kann."

Innerhalb einer Fertigungslinie wird PALC von der zuführenden Anlage mit verpackten Pharmaprodukten bedient. „Beim Einlauf werden die Schachteln vereinzelt und entsprechend den jeweiligen Anforderungen bedruckt, um sie mittels verschiedener Codierungen mit Klarschrift eindeutig identifizier- und rückverfolgbar zu machen. Anschließend erfolgt eine Qualitätskontrolle und -bewertung", beschreibt Stefan Tukac die Funktionsweise. Dabei setzt ISW auf ein bildverarbeitungsgestütztes System, dem eine Baumer-GigE-Kamera der TX-Serie hochauflösende Bilder liefert. Es können sowohl aufgebrachte 1D- und 2D-Codes, bildhafte Darstellungen wie Logos oder auch Klarschrift auf Korrektheit und Güte kontrolliert werden. „Nicht einwandfreie Produkte werden direkt ausgesondert, damit keine fehlerhafte Ware in die abführende, weiterverarbeitende Maschine gelangt", ergänzt Stefan Tukac.

„Der beste Code nützt nichts, wenn er nicht lesbar ist"
Mit einer Auflösung von 2 MP liefern die Kameras bis zu sieben Bilder pro Sekunde. Zudem sind sie gut geeignet, um auch feine Abweichungen zu detektieren und gleichzeitig hohe Geschwindigkeiten abzubilden. Mit bis zu 30 m/min können abhängig von der Verpackungsgröße und den jeweiligen Markierungsvorgaben bis zu 400 Produkte/min serialisiert werden. Die Größe der Produkte kann dabei durch verschiedene Einstellmöglichkeiten der Transportbänder variieren: Bis zu 30 cm breit und zwischen 1,5 und 13 cm hoch dürfen die Verpackungen für eine Serialisierung mit PALC sein.
„Gegenüber reinen Code-scannenden Anwendungen kann die Bildverarbeitung mehr leisten. Neben Codes zum Beispiel auch Klarschrift lesen und verifizieren (OCR/OCV) sowie die gesamte Güte des Druckbildes prüfen. Denn was nützt der beste aufgebrachte Code, wenn er nicht lesbar und damit nicht rückverfolgbar ist?", argumentiert Stefan Tukac. 16 Systeme sind bereits weltweit bei mehreren namenhaften Pharmaunternehmen im Einsatz.

Dass ISW dabei auf Kameras von Baumer setzt, liegt sowohl in der guten Bildqualität als auch in der hohen Produktqualität begründet. „Entscheidend ist neben der Performance auch die Zuverlässigkeit der Komponenten. Wir haben derzeit mehr als 300 Anlagen mit Baumer-TX-Kameras im Einsatz. Die Ausfallrate liegt bei unter einem Prozent - da fällt die Wahl für neue Systeme wie bei PALC also nicht schwer", erklärt Stefan Tukac.

Arzneimittelfälschungen einen Riegel vorschieben
Vorgaben zur Produktkennzeichnung und Rückverfolgung existieren weltweit in unterschiedlicher Ausprägung, wie zum Beispiel die für EU-Mitgliedsstaaten verpflichtende Richtlinie 2011/62/EU. „Wir kennen die vielfältigen internationalen Anforderungen, um Arzneimittelfälschungen einen Riegel vorzuschieben und können PALC als automatisiertes, modulares Track&Trace-System individuell und flexibel anpassen", erläutert Stefan Tukac. Von der Einbindung und Positionierung unterschiedlicher Drucksysteme, einer anpassbaren Datenbank-Anbindung, frei justierbaren Arbeitshöhen der Förderbänder bis hin zu Zusatzfunktionen wie der Kontrolle eines Erstöffnungsschutzes lassen sich mit PALC viele kundenspezifische Anforderungen umsetzen.

Und auch für Unternehmen mit wechselnden oder kleinen Stückzahlen und Verpackungslinien bietet ISW eine Lösung an: Eine mobile Anlage zur Serialisierung von Faltschachtelzuschnitten im Offline-Betrieb. „Da viele unserer Kunden beide Systemvarianten nutzen, verfolgen wir bei unseren Anlagen, zum Beispiel bezüglich des HMI, den gleichen Ansatz mit einheitlichem Bedienkonzept, um einen einfachen Wechsel zwischen den Systemen zu ermöglichen, ohne dass der Maschinenbediener groß umdenken muss", erklärt Stefan Tukac. „Unsere Systeme sind hochflexibel einsetzbar, schnell zu installieren und implementieren und können ebenso schnell zwischen verschiedenen Linien umgesetzt werden."

 

Kontakt

Baumer GmbH

Pfingstweide 28
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