„Entwicklung hin zu einem stärkeren digitalen Profil“
Interview mit Sylke Schulz-Metzner, Vice President SPS bei der Mesago, über die SPS vom 26.-28. November in Nürnberg
Die SPS geht in diesem Jahr mit neuem Namen und 30 Jahren Erfahrung ins Rennen. Und auch wenn das bewährte Konzept und die inhaltliche Ausrichtung bestehen bleiben, so zeigt sich auf der diesjährigen SPS verstärkt die digitale Ausrichtung.
In diesem Jahr wird die 30. Edition der sps aufgelegt. Was hat sich Ihrer Meinung nach grundlegend in der deutschen Messelandschaft verändert?
Sylke Schulz-Metzner: Es gibt vermehrt kleine und regionale Messen in vielen Bereichen der Industrie. Diese Veranstaltungen fokussieren sich auf regionale Märkte und Kunden. Diese Art der Veranstaltungen haben allerdings eine ganz andere Ausrichtung als große Leitmessen wie die SPS, denn wir sprechen darüber hinaus gezielt ein überregionales und internationales Publikum an. Im Gegensatz zur kleinen Regionalmesse zeigen die Aussteller bei uns auch gezielt ihre Produktneuheiten und ihr gesamtes Produktspektrum.
Andererseits verschwinden auch große Flaggschiffe der deutschen Messelandschaft. Als Messeveranstalter ist es heute wichtiger denn je, ein Ohr am Markt zu haben und alle Zielgruppen einzubeziehen. Wir führen nach der Messe immer eine Aussteller- und Besucherbefragung durch, die uns die Wünsche dieser Zielgruppen aufzeigt. Zudem repräsentiert unser Ausstellerbeirat die Aussteller der SPS und steht uns bei der Entwicklung und Ausrichtung der Messe beratend zur Seite. Auch den persönlichen Kontakt mit unseren Besuchern intensivieren wir seit einigen Jahren. Mit Hilfe eines jährlichen Besucher-Roundtables fragen wir auch in diesem Kreis Wünsche und Erwartungen ab. Zudem pflegen wir engen Kontakt zu unseren Journalisten und Partnern, die die SPS bereits seit vielen Jahren begleiten.
Frau Schulz-Metzner, Sie sind seit Ihren Anfängen bei der Mesago für die SPS verantwortlich. Was war Ihre bislang schwierigste Entscheidung und auf welche sind Sie besonders stolz?
Sylke Schulz-Metzner: 2014 haben wir zum letzten Mal unseren begleitenden Kongress durchgeführt. Die Entscheidung, ihn nicht mehr weiter durchzuführen, haben wir nach langer Überlegung und tatsächlich auch schweren Herzens getroffen. Denn der Kongress war 25 Jahre Begleiter der Messe. Doch die Messe war als Informationsangebot für unsere Besucher so groß und wichtig geworden, dass wir entschieden haben, den Kongress einzustellen.
Besonders stolz bin ich auf die Entwicklung der sps in den vergangenen Jahren und auf die Bedeutung der Messe für die Industrie – und dass ich diese Entwicklung entscheidend mitgestalten und prägen durfte.
Wie würden Sie die SPS beschreiben, wenn Sie dafür nur fünf Worte nutzen dürfen?
Sylke Schulz-Metzner: Plattform mit Arbeitscharakter der Automatisierungsbranche
Durch den neuen Namen – SPS Smart Production Solutions – will die Mesago das Digitalisierungsprofil der Messe deutlicher herausstellen. Wie zeigt sich der „neue Charakter“?
Sylke Schulz-Metzner: Der Name SPS IPC Drives, der für Speicherprogrammierbare Steuerungen, Industrie-PC und Antriebstechnik steht, fokussiert sich stark auf Hardware-Komponenten. In Zeiten, in denen die Digitalisierung auch in der Automatisierungsbranche immer mehr Einzug hält, trifft diese Bezeichnung den Kern der heutigen und zukünftigen Technologien der Automatisierungstechnik nicht mehr ausreichend. Den Wandel hin zu Funktionen aus der IT-Welt, zum Beispiel Machine Learning, Cloud- und Big-Data-Technologien, erleben die Teilnehmer schon seit mehreren Jahren auf der Messe. Die Entwicklung hin zu einem stärkeren digitalen Profil wird nun auch durch den neuen Namen SPS – Smart Production Solutions Rechnung getragen. Das bewährte Konzept und die inhaltliche Ausrichtung bleiben aber bestehen.
IT-Themen werden auch in diesem Jahr verstärkt vertreten sein – allerdings im Verbund mit den Automatisierern. Wird es weitere Themen geben, die Einzug in die Messehallen halten?
Sylke Schulz-Metzner: Neben den Lösungen für konkrete Anliegen möchten sich die Besucher auch über Trendthemen und visionäre Lösungsansätze informieren. Daher spielen Zukunftsthemen sowohl auf den Ständen der Aussteller als auch auf den insgesamt vier Messeforen eine wichtige Rolle, denn mit der Digitalisierung rücken auch weitere Themen in den Mittelpunkt, beispielsweise Industrial Security, 5G, OPC UA oder der digitale Zwilling.
Welche persönliche Empfehlung geben Sie den Besuchern in diesem Jahr mit auf den Weg?
Sylke Schulz-Metzner: Nutzen Sie die intensive Arbeitsatmosphäre der SPS und das Know-how unserer Aussteller, um die richtigen Produkte und Lösungen für Ihr Unternehmen zu finden und sich über Trendthemen zu informieren. Auch unser umfassendes Rahmenprogramm mit Fachvorträgen, Podiumsdiskussion, Gemeinschaftsständen und Guided Tours unterstützt Sie dabei. Wir freuen uns darauf, Sie in Nürnberg begrüßen zu dürfen.
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