Lösungen für die digitale Fabrik
18.02.2014 -
Das Internet der Dinge verknüpft Produktionsanlagen, die in der digitalen Fabrik über Sensoren permanent ihren aktuellen Status an eine zentrale Plattform melden. Die zuständigen Mitarbeiter haben so die gesamte Produktion im Blick und können bei Problemen schnell reagieren. Die Basis dafür bilden skalierbare, sichere und zuverlässige Hardware- und Software-Lösungen mit flexiblen Schnittstellen.
Das Internet der Dinge (Internet of Things) verbindet heute Milliarden von Endgeräten wie Maschinen, Automaten oder Fahrzeuge miteinander. Marktforscher gehen davon aus, dass 2020 bis zu 30 Milliarden Geräte über das Internet verbunden sein werden. Zum Vergleich: Im Jahr 2009 waren es 2,5 Milliarden. Auch für die Industrie bietet das Internet der Dinge viele Vorteile. In der Smart Factory werden etwa Daten zum Zustand der Anlage wie Temperatur, Leistung, Umdrehungen oder Auslastung an eine Cloud-Plattform übertragen und dort überwacht. Bei Unter- oder Überschreiten eines Kennwerts alarmieren entsprechende Signale die Zentrale automatisch. Servicemitarbeiter können rechtzeitig reagieren und einen kostspieligen Ausfall der Maschine proaktiv verhindern, indem sie beispielsweise ein neues Ersatzteil einbauen oder notwendige Wartungsarbeiten vorziehen.
Zuverlässige, sichere und interoperable Lösungen
Voraussetzung für diese intelligenten Systeme sind effiziente und sichere Kommunikation, einfache Vernetzung, offene Standards und damit Interoperabilität. Ziel vieler Firmen aus der Industrie ist es, bereits installierte Geräte, Maschinen und Anlagen einfach über das Internet zu verbinden und in Service-Strukturen zu integrieren. So können Plattformen, die auf offenen Standards basieren und verschiedene Systeme konsolidieren, in Zukunft wertvolle Dienste leisten.
Speziell im industriellen Umfeld müssen diese Lösungen sehr robust und zuverlässig arbeiten, damit alle Anlagen konstant und reibungslos laufen. Unabdingbar ist zudem der Schutz vor Malware und Hacker-Angriffen, etwa durch Verschlüsselung oder bereits in die Hardware integrierte Sicherheitsfunktionen. Weiterhin sollten in der Industrie zum Einsatz kommende Prozessoren und SoCs (System on a Chip) möglichst kleine Formfaktoren sowie einen geringen Stromverbrauch aufweisen. Intel bietet für die industrielle Anwendung integrierte, skalierbare Hardware- und Software-Lösungen für die vielfältigen Anforderungen des Marktes. Dazu gehören Low-Power-Prozessoren wie Quark SoC X1000 und Atom E3800 sowie intelligente Gateway-Lösungen auf Basis dieser Prozessoren. Letztere verbinden bestehende Legacy-Systeme und liefern gemeinsame Schnittstellen für die nahtlose Kommunikation zwischen Geräten und der Cloud.
Günstiges Einsteigerprodukt
Den Intel Quark SoC X1000 positioniert Intel als günstiges Einsteigerprodukt speziell für IoT-Anwendungen in Industrie, Energie und Transportwesen. Der 32-Bit-Prozessor besteht aus einem Kern, verarbeitet einen
Thread, ist kompatibel mit der Instruction-Set-Architektur (ISA) und bietet Taktraten von bis zu 400 MHz. Der SoC lässt sich durch die offene Bus-Struktur (AMBA Bus) flexibel erweitern und unterstützt zudem DDR3, PCIe, Ethernet, USB Device, USB Host, SD, UART, 12C, GPIO, SPI, JTAG, Arduino IDE und Open Source Linux.
Da ein Quark SoC X1000 über den Speicherschutz ECC (Error Correcting Code) verfügt, liefert er ein hohes Maß an Datenintegrität und Zuverlässigkeit für Geräte, die rund um die Uhr in Betrieb sind. Er verfügt weiter über hohe Temperatur-Toleranz (von -40°C bis +85°C), einen niedrigen Energieverbrauch (TDP <2 Watt) und zeichnet sich durch I/O-Flexibilität aus.
Der Quark SoC X1000 bietet zudem eine Anzahl von Sicherheits-Mechanismen, die vor unerlaubtem Zugriff oder Einfluss von außen schützen. Ein Bestandteil dieses Sicherheitssystems ist die direkt in der Hardware verankerte Secure-Boot-Technologie. Diese überprüft die Echtheit und Unversehrtheit (Integrität) der System-Software noch bevor diese ausgeführt wird und stellt damit einen wichtigen Sicherheitsschritt vor Bootvorgang und Software-Start dar (Hardware Root of Trust). Dieser Schritt funktioniert durch den Vergleich eines privaten Schlüssels (Device Key im on-die ROM) mit einem öffentlichen Schlüssel (Public Key im SPI Flash) durch einen verschlüsselten Algorithmus. Intel bietet zusätzlich ein IoT-Software-Paket an, das weitere Konnektivitäts-, Management- und Sicherheitsfunktionen von McAfee und Wind River bereitstellt. McAfees Embedded Control schützt intelligente Systeme vor Malware und unerwünschten Anwendungen, unter anderem durch Compliance Management. Die Wind River Intelligent Device Plattform integriert Betriebssystem, Middleware, verschiedene Netzwerk-Optionen (PAN, LAN, WAN) und verknüpft Systemsicherheit, -management und Interoperabilität.
Benötigen Industrie-Unternehmen einen leistungsfähigeren Prozessor für ihre IoT-Anwendungen können sie die Atom-Serie E3800 einsetzen. Die SoCs mit integrierter Grafik basieren auf der 22nm-Prozesstechnologie von Intel mit 3D-Tri-Gate-Transistoren. Sie beschleunigen datenintensive Anwendungen bei niedrigem Energieverbrauch (TDP 5 bis 10 Watt) und zeichnen sich durch verbesserte Medien- und Grafikleistung (Full HD, 3D Grafik), ECC, den industriellen Temperaturbereich, integrierte Sicherheit sowie Bildsignal-Verarbeitung aus.
Wartung von Klimaanlagen mit intelligenten Gateways
Ein Beispiel ist Daikin Applied, der als weltweit größter Anbieter von Klimatisierung, Heizungs-, Lüftungs -und Kältetechnik gilt. Die Firma vernetzt über die intelligenten Gateway-Lösungen mit Intel Quark SoC X1000 ihre bereits installierten gewerblichen Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik (HLK)-Anlagen. Damit kann das Unternehmen, deren Daten in die Cloud übertragen, dort sammeln und analysieren. Durch die intelligente Gateway-Lösung ist Daikin Applied zudem in der Lage, seinen Kunden verschiedene Mehrwertdienste anzubieten. Dazu gehören unter anderem die Leistungsmessung der HLK-Einheiten in Echtzeit, Diagnose, Überwachung und Steuerung aus der Ferne oder fortschrittliches Energie-Management. Durch die Analyse der Daten kann Daikin Applied in Echtzeit auf aktuelle äußere Bedingungen wie Wetter- oder Gebäudedaten (Luftfeuchtigkeit, Temperatur etc.) reagieren und die Leistung der intelligenten HLK-Anlagen automatisch steuern - und damit auch Energiekosten sparen. Die Intel-basierte Gateway-Lösung vereinfacht zudem das Gebäudemanagement und hilft, Probleme mit HLK-Anlagen proaktiv zu verhindern, bevor sie entstehen.
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