Codeleser beurteilt Lesbarkeit von Kennzeichnungen auf Pharmaverpackungen
21.11.2013 -
Arzneimittel sind ein sicherheitskritisches Gut - gefälschte Produkte mit unwirksamen oder falsch dosierten Wirkstoffen können bei Patienten erheblichen Schaden anrichten. Deshalb sieht eine neue EU-Regelung vor, dass ab 2017 sämtliche verschreibungspflichtigen Präparate mit einer eindeutigen Kennzeichnung zu versehen sind - Vision-Codeleser stellen dies sicher.
Die meisten gefälschten Arzneimittel werden heute über das Internet vertrieben. In der legalen Verteilerkette vom pharmazeutischen Unternehmen über den Großhandel bis zur Apotheke sind Fälle von Fälschungen zwar noch selten, doch die Branche befürchtet in den kommenden Jahren einen Zuwachs. Um Fälschungen auszuschließen, wurde in Vorwegnahme der 2017 in Kraft tretenden EU-Richtlinie zur Fälschungsabwehr das Indentifikationssystem SecurPharm entwickelt und in einem Pilotprojekt getestet, das im Mai 2013 abgeschlossen wurde. Bis 2017 soll das System nun flächendeckend eingeführt werden.
Nach SecurPharm erhalten Medikamente bereits bei der Herstellung eine eindeutige Produktkennzeichnung, bestehend aus einer individuellen Produkt- und Seriennummer, der Chargenbezeichnung und dem Verfallsdatum. Diese wird auf die Arzneimittelpackungen aufgedruckt und in einer Herstellerdatenbank registriert. Vor der Abgabe an den Patienten wird vom Apotheker verifiziert, ob das betreffende Medikament ordnungsgemäß registriert ist (sogenannte end-to-end verification). Bei Unstimmigkeiten kann das Medikament aus dem Verkehr gezogen und überprüft werden, bevor es den Patienten erreicht.
Zur Automatisierung des beschriebenen Verifizierungsprozesses muss die Kennzeichnung in einer standardisierten, maschinenlesbaren Form auf die Packung aufgebracht werden. Nur so ist gewährleistet, dass Prüfungen an beliebigen Stellen der Verteilerkette - im Warenausgang des Herstellers, beim Großhändler und zuletzt beim Apotheker - ohne Aufwand erfolgen können. Neben der Klarschriftangabe wird daher zusätzlich ein zweidimensionaler Data-Matrix-Code (DMC) aufgebracht, der sowohl von industriellen Codelesern als auch mit einem Scanner in der Apotheke gelesen werden kann.
Ist der Code unlesbar, ist das Medikament wertlos
Ausschlaggebend für die Funktionsfähigkeit des Systems ist die Lesbarkeit des DMC. Wenn ein Code nicht lesbar ist, muss das betreffende Medikament aussortiert werden, da es sich um eine Fälschung handeln könnte. Eine fehlerhaft bedruckte Charge stellt für den Hersteller somit eine erhebliche finanzielle Einbuße dar. Um eine dauerhafte Lesesicherheit sicherzustellen, werden die Codes noch an der Verpackungslinie - unmittelbar nach der Aufbringung der Kennzeichnung - von einem industriellen Codeleser überprüft. Dieser muss sowohl den Code selbst lesen als auch dessen Qualität beurteilen können. Dies geschieht mittels sogenannter standardisierter Qualitätsparameter.
Mit einem Codeleser, der diese Parameter auswerten kann, lässt sich die Codequalität kontinuierlich überwachen und eine mögliche Verschlechterung im Laufe der Zeit frühzeitig erkennen. Fällt die Lesequalität unter eine vordefinierte Schwelle, erfolgt eine Signalisierung. Denn neben dem Code werden auch andere Informationen in lesbarer Klarschrift auf der Verpackung aufgebracht, wie zum Beispiel das Haltbarkeitsdatum.
Falls neben den gewollt sichtbaren Datamatrix-Codes noch weitere interne Informationen auf die Verpackung aufgebracht werden sollen, kommen unsichtbare Codes zum Einsatz, die nur mit UV-Licht lesbar sind. Diese werden mit Spezialtinte aufgebracht und sind mit bloßem Auge nicht zu erkennen. Der Visor-Code-Leser verwendet UV-Licht mit der typischen Wellenlänge von 400 nm, mit der solche Codes sichtbar werden.
Der Visor V20 von Sensopart ist in der Lage, sowohl DMC als auch Klarschrift auszuwerten. Mit einem hochauflösenden Bildchip (1,3 Megapixel) lassen sich Kennzeichnungen präzise bewerten und kleine Schwächen im Druckbild erkennen. Die Kontrolle der Kennzeichnungen kann auch am bewegten Objekt erfolgen. Je nach Anwendung können bis zu 50 Codes pro Sekunde gelesen werden. Somit ist der Vision-Codeleser Visor V20 auch für schnelle Verpackungsprozesse geeignet.
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