„RoboKeeper": MSR-Technik kann beim Elfmeterstechen helfen

07.01.2012 -

„RoboKeeper": MSR-Technik kann beim Elfmeterstechen helfen. Nicht nur bei der letzten WM konnten wir die „Elfmeterduelle“ ja ausgiebig verfolgen. Wenn es auch nur wenige Minuten dauert, in denen sich Spiele im Elfmeterstechen entscheiden, gehören diese „Finale“ meiner Meinung nach zu den spannendsten Minuten eines Spieles. Nicht selten wurde im Elfmeterstechen der sportliche Spielverlauf auf den Kopf gestellt, und so manche Träne ist schon geflossen.

Doch kennen Sie schon „RoboKeeper“? Mit diesem Titel wird das Ergebnis eines sportlich-induzierten Entwicklungsthemas am Fraunhofer-Institut für Materialwirtschaft & Logistik („IML“) inzwischen vermarktet. Die Wurzeln der Idee gehen auf eine Fussball-WM zurück, als Institutsleiter Prof. Dr. Michael ten Hompel im fussballbegeisterten Dortmund die Entwicklung eines Torwartes anregte. Der Robo-Keeper ist so etwas Ähnliches wie ein um Faktor 20 vergrößerter „Tipp-Kick-Torwart“, bestens bekannt aus der eigenen Jugend, dem Kinderzimmer daheim beim Filius, aber auch durch Fußball-Prominenz im Fernsehen.

Soweit nichts Besonderes, könnte man meinen. Doch die vom IML und den beauftragten Forschern, allen voran Thomas Pfeiffer, hineingepackte moderne Elektronik führt zu erstaunlichen Eigenschaften. RoboKeeper hat, ebenso wie sein TippKick-Urahn, nur eine Drehachse am Fuß zur Verfügung. Diese wird zwar mit einem kräftigen Motor bewegt, doch es bleibt eine zweidimensionale Dreh-Bewegung. Robo-Keeper erreicht deswegen die Torwinkel nicht. Trotzdem ist die Haltequote bei 90 Prozent!

Die IML-Wissenschaftler bauten zwei Kameras an die Querlatte des Tores. Die Kameras benötigen fünf separate Aufnahmen des Balles, um die Flugbahn und damit den Einschlagpunkt ausrechnen zu können. Der Ball hat zu diesem Zeitpunkt etwa 2,5 Meter der gesamten Strecke zurückgelegt. Es bleibt genug Zeit, um RoboKeeper richtig positionieren zu können. „Der Spiegel“ nimmt an, dass einzig Schüsse mit der Wucht von Lothar Matthäus zu schnell für Robo- Keeper sind. Experimentell zeigte sich bei Standardschüssen, dass ein paar Dachlatten als Tormann-Attrappe genügen, um den Ball zu halten.

Das Ganze ist inzwischen professioneller gestaltet und wird mit reichlich vermietbaren Werkeflächen versehen auf Messen, Firmenevents und so weiter als Alternative zur alt-bekannten Torwand angeboten. Seinen vorläufigen Medien-Höhepunkt hat Robo-Keeper wahrscheinlich mit dem Fernseh-Auftritt bei Stefan Raab gehabt.

Doch wir nähern uns der EM... ein Schelm, der Böses dabei denkt... Sollte unsere Mannschaft wider Erwarten doch in ein Elfmeter-Stechen hineingeraten, könnten wir ja Robokeeper hinten reinstellen. Vorausgesetzt, es darf noch einmal ausgewechselt werden. Damit Robokeeper auch in die Ecken kommt, müsste er 7,32 Meter geteilt durch 2 = 3,66 Meter groß sein. Groß genug, um auch an die Querlatte zu kommen, welche bekanntlich ja nur 2,44 Meter hoch ist.

Ich schlage unseren Entwicklern aus der Automationstechnik vor, als nächstes Projekt einen „Robo-Goalgetter“ zu entwickeln. Dann kommt‘s vielleicht gar nicht erst zum Elfmeterstechen!

Ihr Dr.Tec

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