Landesmesse Stuttgart - Vision 2014
Experteninterview mit dem Projektleiter Florian Niethammer
Nur noch knapp fünf Monate bis zur Vision 2014 und die Vorfreude in der Branche steigt bereits. Aber auch die Spannung: Wie wird sich der neue zweijährige Turnus auswirken? Im Gespräch mit der inspect gibt Florian Niethammer, Projektleiter der Vision bei der Landesmesse Stuttgart, Auskunft über das neue Konzept und den aktuellen Stand der Vorbereitungen.
inspect: Herr Niethammer, seit der Absage der Vision 2013 und der Ankündigung des neuen zweijährigen Turnus für die Messe sind nun anderthalb Jahre vergangen. Was ist seither geschehen und wie hat der Markt auf die Umstellung reagiert?
F. Niethammer: Seit letztem Jahr haben wir einige Projekte auf den Weg gebracht. Unser Ziel war es, die Messe und das Thema Bildverarbeitung auch im Zwischenjahr maximal präsent zu halten. Gemeinsam mit der Branche und ihren wichtigsten Verbänden haben wir uns Ende letzten Jahres in Nürnberg auf der SPS IPC Drives, dem Branchentreff der Automatisierer, im Rahmen eines Gemeinschaftsstandes präsentiert, um neue Anwenderzielgruppen von Bildverarbeitung anzusprechen und die Vision als weiterführende Informationsplattform zum Thema zu platzieren. Wir waren auf einer Vielzahl internationaler Events präsent, waren u.a. mit einem International Pavillon auf der ITE Show in Yokohama und haben Kooperationsgespräche mit internationalen Verbänden geführt. Es wurde ein zweiwöchentlicher Newsletter auf den Weg gebracht, der regelmäßig über alle relevanten News aus der Branche informiert. Zu Beginn des Jahres haben wir gemeinsam mit dem VDMA Industrielle Bildverarbeitung erstmalig unseren CEO-Roundtable abgehalten. Dort haben namhafte Geschäftsführer der Branche die Zukunft der Bildverarbeitung auf den verschiedenen internationalen Märkten diskutiert. Unterstützt wurde dies durch Videobotschaften von hochkarätigen Branchenplayern aus aller Welt. Das Event wurde filmisch dokumentiert und ist aktuell auf unserer Homepage zu finden.
Rückblickend bin ich der Meinung, dass der Wechsel in den neuen Zweijahres-Turnus, gemeinsam mit der Branche, die richtige Entscheidung war. Das Gewicht und die Bedeutung der Vision als internationale Leitmesse und Branchentreffpunkt der Bildverarbeitung wird sich dadurch weiter steigern - sei es in Hinblick auf die Anzahl der Aussteller, auf die Anzahl der Besucher und insbesondere in Hinblick auf das hoch gehaltene Level an Innovationen und die auf der Messe präsentierten Produktneuheiten.
inspect: Erwarten Sie einen Anstieg der Ausstellerzahlen gegenüber dem letzten Mal? Woher kommen die neuen Aussteller und wie groß wird voraussichtlich der Anteil ausländischer Anbieter sein?
F. Niethammer: Der aktuelle Anmeldestand deutet in eine sehr positive Richtung. Bereits jetzt haben sich rund 330 Firmen angemeldet und die noch verfügbaren Standflächen werden immer knapper. Man kann jetzt schon sagen, dass die Halle 1 aus allen Nähten platzen wird! Ich bin optimistisch, dass wir das uns selbst gesetzte Ziel eines neuen Ausstellerrekords von 400 Ausstellern bis Anfang November erreichen werden. Die Nachfrage nach Standflächen ist aktuell immer noch ungebrochen. Zum einen sehen wir eine Fokussierung auf den neuen Termin alle zwei Jahre. Zum anderen verzeichnen wir nochmals einen deutlichen Zuwachs der Nachfrage aus dem Ausland - vor allem aus Asien, wo wir es insbesondere in China mit Firmen zu tun haben, die immer selbstbewusster werden, was die Qualität ihrer Produkte betrifft. Aber auch aus Frankreich werden wir beispielsweise erstmals zwei Industrie-Cluster präsentieren können. Aktuell liegen wir bei einem Anteil ausländischer Aussteller von deutlich über 50 %. Das ist ebenfalls ein Novum.
inspect: Die Aussteller wünschen sich ja immer steigende Besucherzahlen, gerade jetzt nach der zweijährigen Pause. Wie wollen Sie zusätzliche Besucher nach Stuttgart locken? An welche neuen Zielgruppen denken Sie da speziell?
F. Niethammer: Auch hier bin ich überzeugt, dass wir einen Konzentrationseffekt sehen werden und Besucher, die in der Vergangenheit die Messe nicht jedes Jahr besucht haben, nun gebündelt kommen werden. Für alle, die Bildverarbeitungstechnologie anwenden oder dies für die Zukunft planen, ist die Vision 2014 ein Muss, wenn es darum geht, sich über die neuesten Innovationen und Produktneuheiten zu informieren und die komplette Bandbreite von Bildverarbeitungstechnologie und alle Player der Branche zu erleben.
Eine neue Zielgruppe, der wir uns besonders widmen möchten, sind potentielle Endanwender von Bildverarbeitungstechnologien. Als ideale Ergänzung zur bereits etablierten Vision Integration Area für Systemintegratoren und Lösungsanbieter veranstalten wir dazu ja in Partnerschaft mit der inspect erstmals das Application Forum. Hier möchten wir Endanwender aus verschiedenen Bereichen mit Ausstellerpräsentationen zu branchenspezifischen Lösungen gezielt ansprechen. Dazu wird es bereits im Vorfeld eine breit gefächerte Anzeigenkampagne in den jeweiligen Branchenmedien geben. Im Forum auf der Messe sollen dann täglich wechselnde Anwendungsbereiche beleuchtet werden, beispielsweise Automotive, Food & Beverage, Pharma, Safety in Automation, aber auch nicht-industrielle Themen wie Agrartechnik, Logistik oder Security. Zusätzlich planen wir auf der Galerie im Eingangsbereich Ost eine exklusive Business-Lounge für persönliche Kontakte zwischen Anbietern und Anwendern.
inspect: Gibt es noch andere neue Themenbereiche oder Themenschwerpunkte auf der Messe und wie sollen die adressiert werden? Und wie grenzen sich die neuen Formate im Rahmenprogramm von den bereits bestehenden ab - beispielsweise von den Industrial Vision Days?
F. Niethammer: Selbstverständlich werden wir auch in diesem Jahr wieder Schwerpunkte setzen, um damit weitere Besucherzielgruppen mit deren Themen anzusprechen. So werden wir mit dem Themenschwerpunkt „Traffic Vision" das Thema Bildverarbeitung für den Bereich Traffic & Transportation gemeinsam mit einem Medienpartner aus diesem Umfeld besetzen und auch in dieser Branche explizit im Vorfeld bewerben. Des Weiteren wird es die Kampagne „Vision 4 Automation" geben, in diesem Falle mit einem Partner aus dem Automatisierungsfeld, mit dem wir aufzeigen werden, wie Bildverarbeitungstechnologie Automatisierungsanwendern nützen kann und welche spannenden Unternehmen, Vorträge, Seminare und Themen auf der Messe speziell für die Automatisierung zu finden sein werden. Dazu passt dann auch der Gemeinschaftsstand „IPC 4 Vision", auf dem 12 Hersteller von Industrie-PCs erstmals ihre Produkte für den Bereich der Bildverarbeitung präsentieren.
Das größte Bildverarbeitungsforum weltweit, die Industrial Vision Days, das wir wieder gemeinsam mit dem VDMA Industrielle Bildverarbeitung organisieren, wollen wir für den Besucher noch interessanter gestalten, indem wir das Programm in 10 Themen-Cluster untergliedern - von Kameratechnologie, über Optiken und Beleuchtung, 3D, Software, Forschung und Entwicklung bis hin zu Vorträgen zu den beiden bereits genannten Themenschwerpunkten, Bildverarbeitung für Automatisierung und Traffic. Auch im Rahmen der Vision Academy finden Seminare statt, die explizit Automatisierungsanwender mit deren Themen ansprechen.
Auf den VDMA-Technologietagen Industrielle Bildverarbeitung werden Bildverarbeitungs-Forschungsinstitute und Hochschulen aus ganz Europa nach dem Motto „Research meets Industry" zeigen, welche State-of-the-Art Themen sie aktuell vorantreiben. Ein weiterer Programmpunkt ist wieder die Verleihung des Vision Awards, bei dem im Vorfeld erstmals eine Shortlist der besten Einreichungen von der Jury bestimmt und veröffentlicht wird.
Die Sonderschau Internationale Bildverarbeitungsstandards unter Beteiligung der drei internationalen Verbände EMVA, AIA und JIIA wird aufzeigen, welche aktuellen Entwicklungen und Trends es im Bereich der Standardisierung gibt und wie Anwender davon profitieren können. Geplant ist außerdem, dass parallel zur Messe die „Certified Vision Professional" Kurse unseres Partnerverbandes AIA aus den USA angeboten werden.
Ganz getreu unserem Slogan „The Heart of Vision Technology" wird die Vision im November diesen Jahres also erneut die zentrale Plattform der weltweiten Bildverarbeitungsbranche sein. Bereits jetzt möchte ich alle Leser der inspect herzlich vom 4. bis 6. November zu uns nach Stuttgart einladen!
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