Flir zum dritten Mal Nr. 1 in NW 100
Flir Systems führtmit boomenden Infrarotkamera-Geschäft die Liste der 100 erfolgreichsten Firmen im Nordwesten der USA an
Flir erwirtschaftet seinen Profit fast vollständig im unsichtbaren Teil des elektromagnetischen Spektrums. Im Gegensatz zu visuellen Kameras können Infrarotsystems feinste Wärmeunterschiede erkennen und sie in Bilder umsetzen. Dafür benötigen sie keinerlei externe Lichtquelle, und gerade diese Eigenschaft macht sie so nützlich in den unterschiedlichsten Bereichen - von der Suche nach Taliban-Kämpfern in Afghanistan über Anwendungen in Perimeterschutz, Elektroinspektion bis zur Gasdetektion.
Geschichte und neue Chancen
Früher war die Infrarottechnologie ziemlich teuer, und das amerikanische Militär war der größte Kunde von Flir. Aber das Unternehmen hat in den letzten Jahren immer neue Anwendungen für seine Schlüsseltechnologie erschlossen - zu immer günstigeren Kamerapreisen. Wärmebildsysteme werden für Sicherheits- und Überwachungsanwendungen, in der Schifffahrt, im Automobilsektor, in der Brandbekämpfung und vielen industriellen Anwendungen eingesetzt.
„Wir glauben, dass wir noch weitere Möglichkeiten erschließen können, wenn es uns weiterhin gelingt, den Preis der einzelnen Systeme zu senken" so Earl Lewis, der das Unternehmen leitet.
Eine solche Chance bietet der Automobilmarkt. BMW setzt bereits Nachtsichtkameras auf der Basis von Flir-Technologie ein. Auf einem Bildschirm am Armaturenbrett kann der Fahrer bis zu dreimal weiter sehen als mit herkömmlichen Scheinwerfern. Die neuste Version dieser Nachtsichtsysteme verfügt über eine automatische Warnfunktion, wenn ein Fußgänger erkannt wird.
"Auf lange Sicht wird jedes Auto über eine Art von Infrarotdetektor verfügen." sagt Lewis, und vergleicht das System mit den omnipräsenten GPS-Empfängern. Aus diesem Bereich erwartet Lewis jedoch keinen Geldregen: "Die Margen in der Automobilindustrie sind traditionell ziemlich eng," erklärt er. "Aber wenn wir 30.000 Detektoren für den Automobilsektor herstellen, können wir daneben noch jede Menge von Detektoren für andere Anwendungen produzieren - und hohe Stückzahlen senken bekanntlich die Kosten."
Die kontinuierliche Verbreiterung der Marktbasis für Infrarotkameras hat Flir eine Umsatz-Verdoppelung seit dem Jahr 2004 beschert - wobei sich der Gewinn sogar verdreifacht hat. Auch im ersten Quartal 2009 hat sich dieser Trend fortgesetzt, denn obwohl die Wirtschaftskrise die Nachfrage nach thermografischen Systemen natürlich beeinflusste, konnte der Umsatz im Vergleich zum Vorjahresquartal um 14,8% und der Gewinn sogar um 48,6% gesteigert werden.
Lewis sieht bereits heute gute Chancen für eine „Infrarottechnologie für Jedermann": "Wenn wir die Kosten (für Forschung und Entwicklung) auf eine immer breitere Basis von verschiedenen Anwendungen verteilen können, ermöglicht uns das weitere Kostensenkungen - und wir können preislich auf jedem dieser Märkte auch im unteren Bereich bestehen." schließt Lewis. „Und das sollte es Wettbewerbern schwer machen, Flir anzugreifen."