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Endress+Hauser übertrifft im Geschäftsjahr 2021 die eigenen Erwartungen

Krieg in der Ukraine überschattet Ausblick

05.04.2022 - Endress+Hauser, Spezialist für Mess- und Automatisierungstechnik, erreichte im Jahr 2021 bei Auftragseingang, Umsatz, Gewinn und Beschäftigung neue Bestmarken. Zwar dämpft der Krieg in der Ukraine die Hoffnungen, die gute Entwicklung fortsetzen zu können, doch sieht sich das Unternehmen für ein schwieriges wirtschaftliches Umfeld gut gerüstet.

2,6 Millionen Messgeräte lieferte Endress+Hauser 2021 aus. Der Nettoumsatz stieg um 11,7 Prozent auf 2,879 Milliarden Euro. In Asien und Amerika entwickelten sich die Verkäufe dynamisch, in Europa solide. Afrika lag im Plus, nur im Nahen Osten ging das stark von Öl und Gas abhängige Geschäft zurück. China vergrößerte seinen Vorsprung als umsatzstärkster Absatzmarkt vor den USA und Deutschland. Der Auftragseingang lag 2021 noch einmal gut fünf Prozentpunkte über dem Umsatzwachstum. Der Firmenchef sieht darin Nachholeffekte, ebenso eine Belebung der Nachfrage in fast allen Branchen. In der Prozessmesstechnik sorgten moderne Analyseverfahren sowie die Digitalisierung der Industrie für Impulse. Im Laborgeschäft, das 2020 von der Nachfrage nach PCR-Diagnostik beflügelt worden war, konnte die Tochterfirma Analytik Jena mit Produkten zur chemischen Analyse verstärkt wachsen.

Viele Innovationen, hohe Investitionen

Von den über 70 Produktinnovationen des vergangenen Jahres stehen viele in Verbindung mit dem Thema Digitalisierung. 213,4 Millionen Euro, rund 7,4 Prozent des Umsatzes, wandte Endress+Hauser 2021 für Forschung und Entwicklung auf, 9,4 Prozent mehr als im Jahr zuvor. 258 Erstanmeldungen bei Patentämtern in aller Welt zeugen von der Innovationskraft der Firmengruppe. Das Schutzrechte-Portfolio umfasst insgesamt 8.600 aktive Patente und Patentanmeldungen.
Endress+Hauser stemmte 2021 Investitionen von 192,8 Millionen Euro (6,4 Prozent weniger als im Vorjahr). Gerade bezogen werden neue Gebäude im schweizerischen Reinach. Noch im Gange sind die Arbeiten an den Fertigungsstandorten Gerlingen und Waldheim in Deutschland sowie Aurangabad in Indien. Die größten neuen Vorhaben betreffen die Produktion im deutschen Maulburg sowie ein Werk im chinesischen Suzhou. Die Sales Center Mexiko und Finnland errichten eigene Gebäude; die Tochtergesellschaften in Australien und Argentinien kaufen Gebäude.

Gewinn wächst überdurchschnittlich

Die Wechselkurse hatten 2021 nur einen geringen Einfluss, heißt es im Bericht von Finanzchef Luc Schultheiss. Der Wertverlust des Euro kostete 0,5 Prozentpunkte Umsatz. Zwar stiegen die Ausgaben für Material, Logistik und Personal, doch blieben die Kosten für Geschäftsreisen, Kundenbetreuung und Messeauftritte aufgrund der Coronavirus-Pandemie unter dem Niveau früherer Jahre. Dadurch wuchs der betriebliche Aufwand insgesamt unterdurchschnittlich; das Betriebsergebnis (EBIT) stieg um 28,8 Prozent auf 434,0 Millionen Euro.
Auch weil die Finanzanlagen im vergangenen Jahr eine gute Rendite erwirtschafteten, verbesserte sich das Ergebnis vor Steuern (EBT) um 37,4 Prozent auf 463,8 Millionen Euro. Die Umsatzrendite (ROS) kletterte um drei Zähler auf 16,1 Prozent. Aufgrund einer niedrigeren Steuerrate wuchs das Ergebnis nach Steuern um 40,0 Prozent auf 356,8 Millionen Euro. Die Eigenkapitalquote erreichte 79,1 Prozent, ein Plus von 2,1 Prozentpunkten. Das Familienunternehmen ist praktisch frei von Bankschulden.

Krieg in der Ukraine überschattet Ausblick

Endress+Hauser startete mit einem rekordhohen Auftragsbestand ins laufende Jahr; im ersten Quartal lag der Auftragseingang über Plan. Die Firmengruppe hatte 2022 mit Wachstum im oberen einstelligen Prozentbereich gerechnet. Doch jetzt ist ungewiss, ob dieses Ziel erreichbar ist. „Russlands Angriff auf die Ukraine hat alles verändert“, so Matthias Altendorf. „Er bringt Leid über Millionen Menschen und trifft viele Gesellschaften zu einer Zeit, da die Pandemie noch lange nicht überwunden ist.“
Endress+Hauser stoppte mit Beginn der Invasion alle Lieferungen nach Russland. „Wir werden die Sanktionen in vollem Umfang einhalten“, betonte der Firmenchef. „Zugleich stehen wir gegenüber Mitarbeitenden und Kunden in Russland in der Verantwortung.“ 182 Menschen arbeiten im dortigen Sales Center. Unternehmen, die die Zivilgesellschaft versorgen und nicht unter die Sanktionen fallen – etwa in der Lebensmittelindustrie, den Life Sciences oder der Wasser- und Abwasser-Branche – will die Firmengruppe weiter beliefern.

 

 

Kontakt

Endress+Hauser (Deutschland) GmbH+Co. KG

Colmarer Str. 6
79576 Weil am Rhein
Deutschland

+49 7621 975 01
+49 7621 975 20555

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