Brexit: Spectaris erwartet deutlich mehr Bürokratie
Handel über den Ärmelkanal wird für viele Unternehmen schwieriger und teurer
Spectaris-Geschäftsführer Jörg Mayer begrüßt das Abkommen zwischen der EU und Großbritannien zwar, sieht jedoch auch verspieltes Potenzial: "Um Handelshemnisse für die stark exportabhängigen Unternehmen aus Hightech-Branchen wie der Optik, Photonik, Analysen- und Medizintechnik abzufedern, braucht es möglichst bürokratiearme Zollverfahren auf beiden Seiten der Grenze. Gerade für den Mittelstand sind neue Prozesse mit hohem Ressourcenaufwand oftmals ein Markteintrittshindernis."
Das beschlossene Freihandelsabkommen unterstütze zwar den gegenseitigen, harmonisierten Marktzugang. Jedoch, bemängelt Mayer, bestehe keine Planungssicherheit bezüglich weiterer regulatorischer Kosten, weil sich die Vertragspartner nicht auf ein umfassendes Abkommen zu den zukünftigen Handelsbeziehungen einigen konnten.
Zusätzlich kommt es durch weitere Einfuhrkontrollen bereits zu Verzögerungen an der Grenze. „Diese erschweren das Vertriebsmanagement der Unternehmen. Jede Standardabweichung bei den Lieferungen verschärft den Druck auf Unternehmen, kostenintensive Bevorratungungen einzuplanen,“ unterstreicht Mayer.
Fest steht: Auch nach dem Brexit sollte ein reibungsloser Warenverkehr ohne Stau an den Grenzen zwischen dem Vereinigten Königreich und der Europäischen Union gewährleistet sein. Ein risikobasierter Ansatz bei Zollinspektionen, eine vereinfachte und möglichst elektronische Zollabfertigung und die Möglichkeit der Vorabanmeldung für alle Waren, das sogenannte „pre-arrival processing“, begrüßt der Verband daher.
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