Die Bildverarbeitungsindustrie in Europa meldet seit Jahren Umsatzrekorde. Zwischen den Jahren 2012 und 2022 stieg der Umsatz durchschnittlich um 9 Prozent pro Jahr. Im 2020 ging der Umsatz wegen der Corona-Pandemie zwar um 4 Prozent zurück, schoss in den Jahren 2021 (plus 17 Prozent) und 2022 (plus 11 Prozent) jedoch wieder nach oben.

Doch die Kombination aus vollen Lagern der Kunden – im Wesentlichen hervorgerufen durch Bestellungen jenseits des Bedarfs –, geopolitischen Risiken und schwacher Weltkonjunktur führte bereits im Jahr 2023 zu einem Umsatzminus von 7 Prozent, jeweils in Europa und Deutschland. Die deutsche Bildverarbeitungsbranche erreichte damit noch einen Umsatz von 3,2 Milliarden Euro.

"Leider konnten wir aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen und geopolitischen Lage an die Rekorde der Vorjahre nicht anknüpfen. Obwohl wir erste Verbesserungen sehen, ist es unwahrscheinlich, dass die europäische Bildverarbeitungsindustrie vor Ende 2024 zurück auf Wachstumskurs ist", kommentiert Mark Williamson, Vorstandsvorsitzender der VDMA-Fachabteilung Machine Vision.

Ab Herbst soll es wieder aufwärts gehen

Die Geschäftserwartungen für das Jahr 2024 haben sich im November und Dezember 2023 erneut verschlechtert. Daher gibt der VDMA zum ersten Mal seit dem Wirtschaftskrisenjahr 2009 eine negative Prognose: Minus 3 Prozent Umsatz erwartet der Verband für das Gesamtjahr 2024. Gründe hierfür sind die vorherrschenden Unsicherheiten, die Bildverarbeitungsanwender von Investitionen abhalten. Entsprechend schmelzen die Auftragsbestände der Bildverarbeitungsindustrie.

Doch ab dem zweiten Halbjahr, spätestens im Vorfeld der Messe Vision in Stuttgart, die vom 8. bis 10. Oktober 2024 stattfindet, soll sich das Blatt wenden und ein Teil des im ersten Halbjahr angesammelten Minus' ausgeglichen werden.