360°-Kontrolle von spiegelnden wie matten Oberflächen
15.09.2016 -
Dort, wo Rundgehäuse in hoher Stückzahl und im Sekundentakt, z.B. durch eine Umformpresse, gefertigt werden, kommen auch typischerweise Bildverarbeitungssysteme zur 360°-Kontrolle von Oberflächen im Durchlauf zum Einsatz. Ein solches System ist das Orbiter600 Omni Control. Es kann im Gegensatz zu den üblichen optischen 360°-Prüfungen mit spiegelnden wie matten Oberflächen gleichermaßen und auch mit Kombinationen daraus umgehen. Dafür entwickelte Omni Control ein kompaktes und leistungsfähiges Bildverarbeitungssystem mit geringem Platzbedarf. Der Grundrahmen misst gerade einmal 1 Meter mal 1 Meter. Mittels sechs Farbkameras in Sternanordnung und einer zusätzlichen Kamera von oben, zusammen mit einer leistungsfähigen Bildverarbeitungs-Software ist das System in der Lage, die Mantelfläche der Werkteile vollständig auf Beschädigungen zu prüfen. Fehlertypen sind: Doppelungen, Zinkabplatzer und Abschabungen. Für die Bildaufnahme müssen die Teile weder getaktet noch gedreht werden. Sie fahren lediglich auf einem Band durch die Anlage. Bereits beim Verlassen der Prüfzelle liegt das Prüfergebnis vor und n.i.O.-Teile können aussortiert werden.
Über eine Schikane am Förderband werden die Teile mittig ausgerichtet, grundsätzlich unabhängig von ihrer Drehlage. Befindet sich das Teil im Zentrum der Prüfzelle, wird es angeblitzt und die Bildaufnahme durchgeführt. Über einen Laufrad-Encoder und Lichtschranken am Ein- und Auslauf der Prüfzelle werden die Teile verfolgt.
Die Bilder der insgesamt sechs Kameras werden zu einer künstlichen Abwicklung zusammengeführt. Da alle Kameras zueinander kalibriert sind, wird ein nahtloses und entzerrtes Gesamtbild erzeugt und ausgewertet.
Beleuchtung und Kameras
Zwei Beleuchtungsprinzipien werden für die Aufnahme kombiniert: eine diffuse Rundumbeleuchtung (blau) mit einem Streiflicht aus Beleuchtungsringen (rot) von oben. Die Helligkeit der Beleuchtungen lässt sich über die eigens dafür entwickelte Prüfsoftware einstellen. Die Ringe der Streiflichtbeleuchtung sind individuell ansteuerbar. Auf diese Weise kommt für jeden Teiletyp die bestmögliche Beleuchtungskombination zum Einsatz.
Die Kameras sind im Inneren der Prüfzelle verborgen und geschützt eingebaut. Aufgrund der speziell eingesetzten Optik ist ein Fokussieren, also Scharfstellen, für die Bildaufnahme nicht erforderlich. Eine siebte Kamera kontrolliert von oben, ob das Teil mittig genug positioniert ist.
Durch die Verwendung von modernen, ultrahellen LEDs kann die Belichtungszeit der Kameras auf eine Millisekunde begrenzt werden. Dadurch gibt es praktisch keine Verzerrungen bei der Aufnahme eines sich bewegenden Teils. Die LED-Ringe für das Streiflicht von oben lassen sich, in der Helligkeit und zum jeweiligen Teil passend, individuell einstellen. Der große Schärfetiefenbereich reicht dank spezieller Optik der Farbkameras von 30 bis 110 mm.
Aufgrund der kompakten Baugröße von 1 m² Platzbedarf passt das System praktisch in jede Produktionshalle. Es eignet sich hervorragend zur 360°-Oberflächenprüfung der Mantelfläche von Rundteilen.
Kontakt
Omni Control Prüfsysteme GmbH
In der Spöck 10
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