Frau Waglöhner, die erste all about automation fand Ende Januar in Hamburg statt. Wie war die Stimmung zum Jahresauftakt?

Tanja Waglöhner: Toll – die Aussteller waren motiviert, die Anzahl der Besucher stimmte und die Gespräche waren intensiv. Oft waren sehr konkrete Fragestellungen mit im Gepäck und wir durften erneut erfahren: Die all about automation in Hamburg hat sich super etabliert und hier trifft sich die Automatisierungskompetenz der Nordregion.


Wo liegen die thematischen Schwerpunkte der aaa? Gibt es hier regionale Unterschiede?

Tanja Waglöhner: Der Name ist Programm: all about automation. Es geht um Fertigungsautomatisierung von der einzelnen Komponente bis hin zur Systemintegration, Engineering-Dienstleistung und dem Digitalisierungsexperten. Im Vordergrund stehen dabei Lösungen, die heute schon einsetzbar sind. Die Fragestellungen, die Anwender auf ihrem Weg zur flexiblen Automation und smarten Produktion haben, sind in allen Regionen gleich. Natürlich zeigen sich in der Besucherstruktur die regional schwerpunktmäßig vertretenen Anwenderbranchen.

Was ist das Besondere Ihres Messekonzeptes, der USP sozusagen?

Tanja Waglöhner: Regional, kompakt und kompetent: Jede aaa adressiert ein regionales Besuchereinzugsgebiet. Der Besucher hat mit weniger als einem Tag Aufwand ein attraktives Angebot quasi direkt vor seiner Haustüre. Das All-in-Messekonzept mit ähnlichen Standgrößen und Systemständen für alle Aussteller ermöglicht ein kompaktes Messelayout mit wenig Organisationsaufwand für die Aussteller und zu überschaubaren Kosten. Der Fokus liegt auf dem lösungsorientierten Fachgespräch zwischen Anbieter und Anwender in einer für alle Beteiligten angenehmen Messeatmosphäre.  
 

Zahlreiche Unternehmen gehen weg von großen Industriemessen hin zu kleineren, regionalen Veranstaltungen. Nehmen auch Sie diese Entwicklung respektive eine verstärkte Nachfrage war?

Tanja Waglöhner: Einige große Industriemessen stehen auf dem Prüfstand, andere sitzen, nach den pandemiebedingten Wirren, zu Recht wieder fest im Sattel. Kleinere, regionale Veranstaltungen können nicht die Zielbündel einer großen, international ausgerichteten Industriemesse erfüllen. Bei der all about automation sagen wir klar: Das ist eine Messe für die regionale Vertriebsunterstützung. Nicht mehr. Nicht weniger. Die Messekonzepte sind nicht substitutiv zu sehen. Wir verzeichnen eine stärkere Nachfrage, weil wir unser klar definiertes Leistungsversprechen erfüllen.


Wird die aaa dennoch regional und von der Größe überschaubar bleiben?

Tanja Waglöhner: Wenn sie sehen, in wie vielen Regionen es inzwischen all about automation Messen gibt, wird dies so sein – sonst würden wir uns aktuell selbst Konkurrenz machen. Auch bei wachsenden Ausstellerzahlen gilt weiterhin eine maximale Standfläche pro Aussteller von 30 Quadratmetern. Damit wahren wir die Kompaktheit und können auch in gut gelegenen, aber flächenmäßig limitierten Messezentren, eine für den Besucher attraktive Anzahl von Ausstellern unterbringen.


Im August 2024 findet wieder eine aaa in Zürich statt. Sind weitere internationale Standorte in Planung?

Tanja Waglöhner: Für 2023 und 2024 nicht. Easyfairs ist agil und schnell. Wenn sich Möglichkeiten auftun, möchte ich das nicht ausschließen.

Auch 2023 wird es Ihre Talk Lounges geben. Welchem Konzept folgt die Talk Lounge und welche Themenschwerpunkte sind für dieses Jahr geplant?

Tanja Waglöhner: Vorträge aus der Praxis für die Praxis von Ausstellern und Experten. Im Vordergrund stehen dabei Anwendungsbeispiele und konkrete Einsatzmöglichkeiten sowie der Blick in die Entwicklungen der kommenden ein bis zwei Jahre. Schwerpunkte sind aktuell der Einsatz von Cobots insbesondere im Mittelstand und die Chancen des IIoT-Einsatzes in der Praxis.

Wo sehen Sie den größten Mehrwert für den Besucher?

Tanja Waglöhner: Ich habe aktuell die vielen hundert individuellen Kommentare aus der Besucherumfrage der aaa in Hamburg gelesen. Lassen Sie es mich so zusammenfassen: übersichtlich, persönlich, informativ, zeiteffizient.


Seit Ende vergangenen Jahres kooperieren Sie mit dem Deutschen Robotik Verband DRV. Inwieweit spiegelt sich diese Zusammenarbeit auf der aaa wider?

Tanja Waglöhner: Der DRV organisiert auf jeder all about automation Vorträge auf der Talk Lounge speziell zum Thema Einsatz von Robotik im Mittelstand und ist auf vielen all about automation Messen mit einem eigenen Stand und einem Gemeinschaftsstand seiner Mitglieder vertreten. Für uns als Veranstalter ist die Kooperation mit dem DRV wichtig, um den Nerv unserer Besucher zum Thema Robotik zu treffen und das diesbezügliche Angebot möglichst attraktiv zu gestalten. Und sie macht Spaß, weil wir vor Ideen sprühen und pragmatisch ans Umsetzen gehen.

Eine abschließende Frage: Was ist Ihre Prognose für das Jahr 2023 –
wird es ein gutes Jahr?

Tanja Waglöhner: Das wünsche ich uns allen sehr und dabei denke ich über den Tellerrand der Messen hinaus. (agry)

Alle Termine der aaa auf einen Blick:

7. + 8. März Friedrichshafen
10. + 11. Mai Heilbronn
13. + 14. September Wetzlar
27. +28. September Chemnitz
18. +19. Oktober Düsseldorf

Tickets für die all about automation gibt es HIER!