Fachmesse Vision weiter im Aufwind
25.10.2022 - Die Vision 2022 darf als Erfolg gelten: 6.505 Besucher trafen auf eine auf 378 Stände gewachsene Ausstellung. Dazu gab der VDMA seine Branchenprognose ab.
Neben dem erneut umfassenden Rahmenprogramm bekamen die rund 6.500 Besucher eine auf 378 Stände gewachsene Ausstellung und umfassende Networking-Möglichkeiten. Dazu gab der VDMA seine Einschätzung für die weitere Entwicklung der Branche ab.
Die Vision 2022 ist vorbei und als erstes Fazit lässt sich ziehen: Unter dem Strich sind alle zufrieden mit dem Verlauf. Die Besucherzahl ist mit 6.505 zwar nur um gut 20 Prozent gewachsen und damit nicht im gleichen Maße wie die Ausstellerzahl. Diese legte um 26 Prozent zu und belief sich auf 378 Aussteller. Entsprechend waren nicht alle Stände durchgängig frequentiert – oder der Andrang erfüllte zumindest nicht die Erwartungen. Hier wirkt sich nach wie vor die Pandemie aus: So kamen kaum Besucher oder Aussteller aus China aufgrund der dort geltenden sehr restriktiven Quarantäneregeln. Und grundsätzlich fühlt sich noch längst nicht jede/r wohl mit dem Gedanken, sich mit tausenden Mitmenschen in zwei Hallen zu versammeln.
Aber diejenigen, die sich auf die Reise nach Stuttgart gemacht haben, bekamen genau das, was ihnen versprochen wurde: Ein umfangreiches Informations- und Networkingangebot quer über die gesamte Bildverarbeitungsbranche hinweg. Seien es die eigentliche Ausstellung oder die zig Vorträge der Industrial Vision Days (alle Vorträge lassen sich hier anschauen: https://www.messe-stuttgart.de/vision/on-demand), die Standparties von Edmund Optics und MVTec – diese laufen ganz klar unter Networking – und natürlich die Verleihung der Branchen-Awards. Neben dem Vision Award der Messe Stuttgart (gewonnen hat Kitov.ai mit seiner CAD 2 Scan-Software) sowie dem Vision Start-up 2022, zu dem Visometry aus Darmstadt gekürt wurde, gehört dazu auch die Verleihung des inspect award 2022.
inspect award feierlich überreicht
Wie im letzten Jahr wurde der inspect award am Nachmittag des ersten Messetages verliehen. Prämiert wurden wie jedes Jahr die besten Innovationen der industriellen Bildverarbeitung und optischen Messtechnik. Dazu hat zunächst eine hochkarätige Fachjury pro Kategorie zehn Produkte ausgewählt. Anschließend haben die Leserinnen und Leser der inspect und von www.wileyindustrynews.com abgestimmt. Die jeweils drei Siegerinnen und Sieger bekamen dann einen der begehrten – und in diesem Jahr völlig neu gestalteten – inspect awards überreicht.
Gewonnen haben den inspect award 2022:
Kategorie Vision
- Edmund Optics mit den Athermischen Bildverarbeitungsobjektiven
- Baumer mit der frei programmierbaren AX-Smart-Kameraserie
- Nerian Vision mit der Scarlet-3D-Tiefenkamera für hochauflösende Tiefenwahrnehmung in Echtzeit
Kategorie Automation & Control
- Yxlon mit dem CT-Prüfsystem UX50
- Opto mit dem Imaging Modul Profile M
- Octum mit dem Inspektionssystem für Impfstofffläschchen Vial Inspect
Mehr Details zu den Gewinnerprodukten gibt es auf www.wileyindustrynews.com oder in der kommenden Novemberausgabe der inspect.
Bildverarbeitungsbranche in Deutschland wächst und wächst
Im Rahmen der Messeeröffnung gab der VDMA Machine Vision seine Einschätzung über die weitere Entwicklung der Branche bekannt. Demnach geht der Verband von einem Umsatzwachstum der deutschen Bildverarbeitung von 8 Prozent im Jahr 2022 aus. Damit wurde er im Jahresverlauf deutlich optimistischer. Denn noch im Juni prognostizierte der VDMA ein 5-prozentiges Wachstum. Dennoch bleibt der Anstieg wohl hinter dem des Vorjahres zurück. Damals legte der Umsatz um 16 Prozent auf 3,1 Milliarden Euro zu. Die europäische Bildverarbeitungsindustrie verzeichnete ein Wachstum von 17 Prozent.
Laut Mark Williamson, Vorsitzender des Vorstands von VDMA Machine Vision, erobert die Bildverarbeitungsbranche weiterhin neue Anwendungsfelder zunehmend auch im nichtindustriellen Bereich. Die positiven Entwicklungen der Bildverarbeitungsindustrie spiegelten sich auch in der Anzahl der ausstellenden Unternehmen auf der Vision wider, ist er sich sicher.
Das bestätigt Dr. Chris Yates, EMVA-Präsident: „Die Vision ist weiterhin die wichtigste Bildverarbeitungsmesse weltweit. Die vielen neuen Unternehmen und Technologien auf der Messe haben dies eindrücklich bestätigt und untermauern das Leistungspotenzial und die hohe Lebendigkeit der Branche. Wir betreten gerade ein neues makroökonomisches Umfeld und sind zuversichtlich, dass die Bildverarbeitung bestens aufgestellt ist, auch weiterhin langfristigen Mehrwert für unsere Anwenderinnen und Anwender zu schaffen.“
Eine Einschätzung, die Dr. Dietmar Ley, CEO Basler, grundsätzlich teilt: „Aktuell ist die Branche einer starken Marktdynamik ausgesetzt. Erfahrungen aus der Vergangenheit zeigen, dass Nachfragerückgänge in der Regel nicht länger als 18 Monate angedauert haben. Wir gehen davon aus, dass sich der Markt 2024 wieder erholt und sich die Lage auf den Materialmärkten der elektronischen Bauteile noch im Laufe des Jahres 2023 verbessert.“
Die nächste Vision findet vom 8. bis 10. Oktober 2024 statt.
Autor
David Löh
Chefredakteur der inspect
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