Lapp freut sich über starkes Wachstum
26,1 Prozent mehr Umsatz, 177 Prozent besseres Ergebnis
„Wir sind Gewinner der digitalen Transformation“, erklärt Andreas Lapp, Vorstandsvorsitzender der Lapp Holding AG, während der Bilzanzpressekonferenz Mitte Februar. Der Umsatzzuwachs um 295 Millionen Euro ist seinen Worten nach mit Abstand der stärkste Anstieg in der Geschichte des Unternehmens. Einen großen Anteil hatte der Kupferdurchschnittskurs, der gegenüber dem Vorjahr deutlich gestiegen ist (+38,5 Prozent). Die Währungsentwicklung hatte mit einem Minus von 1,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr nur einen geringen Einfluss. Bereinigt um diese Kupfer- und Währungseffekte ergibt sich ein realer und immer noch sehr kräftiger Umsatzzuwachs von rund 16,3 Prozent. „Dieser signifikante Anstieg ist im Wesentlichen auf die deutliche Markterholung im industriellen Umfeld in Kombination mit Marktanteilsgewinnen zurückzuführen und wurde durch allgemeine Nachholeffekte entlang der Lieferketten unterstützt,“ betont Jan Ciliax, Finanzvorstand der Lapp Holding AG.
Deutliches Wachstum in allen Regionen
Die Umsatzerlöse haben sich in allen Regionen der Lapp Gruppe erfolgreich entwickelt: In der Region EMEA (Europa, Naher & Mittlerer Osten und Afrika) ergab sich ein Umsatzwachstum von 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 1.045 Millionen Euro. Der geografische Umsatzanteil verblieb dabei mit rund 73 Prozent auf unverändert hohem Niveau. In der Region APAC (Asia Pacific einschließlich Indien) zog der Umsatz noch deutlicher an und lag zum Jahresende mit 242 Millionen Euro rund 37 Prozent über dem Vorjahreswert.
Hier machte sich die regionale Präsenz von Lapp mit Produktions- und Entwicklungskapazitäten in Indien, China, Korea und Indonesien positiv bemerkbar. Auch die Region Amerika (Nord-, Mittel- und Südamerika) ist mit 16 Prozent auf 137 Millionen Euro außergewöhnlich stark gewachsen, nachdem im Vorjahr der Umsatz in der Region trotz Corona stabil gehalten werden konnte.
Stabile und robuste Finanzen
Die Vermögens- und Finanzlage von Lapp ist ausgesprochen stabil und robust. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) erhöhte sich signifikant um rund 51 Prozent auf 140 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr. Das Ergebnis vor Steuern (EBT) kletterte trotz signifikanter Kostenanstiege auf der Beschaffungsseite und in den Lieferketten von 30 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum auf 82 Millionen Euro (+3.2 Prozent-Punkte Return on Sales).
Das Eigenkapital stieg deutlich auf rund 390 Millionen Euro, die Eigenkapitalquote blieb mit 42,3 Prozent (Vorjahr 45,7 Prozent) weiterhin auf konstant hohem Niveau.
Kräftiger Investitionsschub
Trotz der pandemischen Lage und einer diesbezüglichen Kosten-Wachsamkeit hat die Lapp Gruppe auch im abgelaufenen Geschäftsjahr mit gezielten Investitionen in Höhe von rund 26 Millionen Euro in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen kräftig investiert. Einen besonderen Schwerpunkt stellten dabei Software- und Digitalisierungsprojekte dar sowie die Erweiterung und Harmonisierung der weltweiten ERP-Systeme (SAP HANA). Im Zentrum der Sachanlageinvestitionen standen Produktions- und Logistikstandorte in Europa und in Korea sowie ein eigenes zertifiziertes Entwicklungslabor für die Lapp Mobility GmbH. Zusätzlich zu den genannten Investitionen hat die Lapp Gruppe zum 1. Juli 2021 die Minderheitsbeteiligung an der italienischen KU/Unika Gruppe auf 100 Prozent aufgestockt und die Gesellschaften vollständig in die Lapp Gruppe übernommen.
Weltweit mehr Mitarbeiter
Durch den Aufbau von Kapazitäten insbesondere in Produktion und Logistik erhöhte sich die Zahl der Mitarbeiter (ohne Leasingkräfte) zum Stichtag 30. September 2021 weltweit um 7,2 Prozent auf 4.586 Beschäftigte. Dabei lag der Anstieg in den kaufmännischen Bereichen mit +8.5 Prozent über demjenigen im gewerblichen Bereich (+5.6 Prozent). Um auch künftig ein profitables und überproportionales Wachstum sicherzustellen, wurde vor allem in den Aufbau der digitalen Kompetenzen der Mitarbeitenden investiert. Unter dem Motto „Kultur des lebenslangen Lernens und Vertrauens“ bietet Lapp hierzu zahlreiche digitale Formate an.
Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr
Zum Stichtag am 30. September 2021 lagen die Auftragsbücher um 130 Prozent weit oberhalb des Vergleichswertes vom Vorjahr. Trotz weiter spürbarer Auswirkungen der Pandemie, Lieferengpässen und hoher Rohstoffkosten schätzt Lapp auch das Geschäftsjahr 2021/22 durchaus positiv ein und geht von einem weiteren moderaten Umsatzanstieg in allen Regionen aus. Um dieses Wachstum digital, kunden- und regionalspezifisch zu unterstützen, will Lapp in den kommenden Jahren in dreistelliger Millionenhöhe kräftig investieren.