Flughafen Charles de Gaulle: Betreiber ADP meistert große Herausforderung

28.04.2012 -

Mit über 48 Mio. Passagieren und mehr als 1,5 Mio. t Gütern gehört der Flughafen Charles de Gaulle in Paris mit London- Heathrow und Frankfurt zu den großen Drehkreuzen in Europa. Um die Starts und Landungen im Minutentakt zu managen, ist eine ausgefeilte Logistik und Technik erforderlich. An den Passagierbrücken, den Übergangsstationen vom Flugzeug zum Terminal, führen und schützen Kabelschlepp Energieführungen die Leitungen und Schläuche.

Die Flugzeuge starten und landen hier im Minutentakt. Rund 500.000 Flugbewegungen und 48 Mio. Passagiere bewältigt der Flughafen Paris Charles de Gaulle (CDG) jährlich. Zudem werden mehr als 1,5 Mio. t Güter alljährlich auf dem Großflughafen umgeschlagen. Diese herausragende Stellung ist für die Flughafenbetreiber ADP, Aéroports de Paris, eine große Herausforderung.

Ihr Ziel ist es, die Erwartungen zu erfüllen, denn ihnen liegt viel daran, dass sich die Millionen Passagiere aus aller Welt wohl fühlen und keine zusätzlichen Wartezeiten haben. Am 8. März 1974 wurde Terminal 1 eingeweiht und der Flughafen eröffnet. Seitdem ist er stetig den steigenden Passagierzahlen angepasst worden. Bereits 1982 konnten die Module A und B des Terminal 2 ihrer Bestimmung übergeben werden. Bis heute ist der Airport kontinuierlich gewachsen, um den Wünschen seiner Passagiere zu entsprechen.

Der Betreiber des Airports hat die Axima Paris Nord 2 mit der Wartung und Instandhaltung der gesamten Flughafengebäude beauftragt. Dabei erwarten die Aéroports de Paris einen schnellen und kompetenten Service. Störungen müssen innerhalb kürzester Zeit behoben werden. Geschwindigkeit ist alles, in der Luft und am Boden. Der Flughafenbetreiber hat Axima dazu verpflichtet, bei einer Störung innerhalb von 20 Minuten vor Ort zu sein. Und dann muss alles blitzschnell gehen, denn die Wartungsmonteure müssen Störungen 60 Minuten nach ihrem Auftreten behoben bzw. bei größeren Ausfällen einen sicheren Zustand hergestellt haben.

Schwachstellen rechtzeitig erkennen und beseitigen

Um die Technik eines komplexen Gebildes wie eines Großflughafens jederzeit funktionsfähig zu halten, reicht es nicht, sich auf die Beseitigung von Störungen zu beschränken. Regelmäßige Checks der gesamten technischen Ausstattung und ein präventiver Tausch von gefährdeten Komponenten sind zwingend notwendig, um einem Ausfall zuvor zu kommen.

Einen Schwachpunkt haben die Inspekteure bei den Energieführungen der 40 Passagierbrücken am Terminal 1 ausgemacht. Die eingesetzten Voll-Kunststoff-Energieführungen zeigten bereits nach wenigen Jahren Ermüdungserscheinungen. Sie hingen durch, zeigten deutliche Abriebspuren und waren in kurzer Zeit unter den Bedingungen des Flugbetriebs gealtert. Axima beschloss daher im letzten Jahr, die Energieführungen der Passagierbrücken zu ersetzen. 

Nach eingehender technischer Prüfung entschied sich das Unternehmen aufgrund der Stabilität für die Dreiband- Energieführungen MC1250 von Kabelschlepp. Die Betreiber entschieden sich, den Austausch Step by Step vorzunehmen und eine Brücke umzurüsten. Kabelschlepp France begleitete den gesamten Umbau und stand den Monteuren mit Rat und Tat zur Seite.

Alle Arbeiten und die Praxistest verliefen zur vollen Zufriedenheit von Axima und Aéroport de Paris. Die MC 1250 entsprach genau dem Anforderungsprofil des Airports, denn sie sind durch die Aluminiumstege sehr stabil und breitenvariabel. Mittlerweile sind bereits an 19 der 40 Passagierbrücken die alten Energieführungen ausgetauscht.

Auf dem Prüfstand

Um den Fluggästen einen einfachen und bequemen Ein- und Ausstieg zu ermöglichen, müssen die Passagierbrücken auf den Zentimeter genau vor die Türen der Maschine bewegt werden. Zwar gibt es umfassende technische Unterstützung, aber die wesentliche Steuerungsarbeit erfolgt immer noch von Hand und zwar vom Kopf der Brücke aus.

Neben der Steuerung sind hier auch zahlreiche elektrische und hydraulische Antriebe untergebracht, die mit Strom und Luft versorgt werden wollen. Insgesamt sind 18 Elektroleitungen, Luft- und Hydraulikschläuche im Durchmesser von 15–40 mm für die Versorgung notwendig. Für die Auslegung der Energieführungen wurde ein Leitungsgewicht von rund 16,5 kg/m ermittelt.

Bei der Ausschreibung haben Axima und Aéroport de Paris großen Wert auf einen stabilen und verwindungssteifen Aufbau der Energieführungen gelegt. Da die Passagierbrücken permanent der Witterung ausgesetzt sind, müssen die Ketten auch bei tiefen Temperaturen voll funktionsfähig sein. Zudem war die Korrosionsbeständigkeit aller Elemente eine Grundvoraussetzung sowie der minimale Verschleiß und hohe Langzeitstabilität der Energieführungen.

Da im Flughafenalltag Geschwindigkeit in allen Bereichen gefragt ist, haben die Betreiber bei der Auswahl darauf geachtet, dass im Falle eines Defekts die Leitungen und Schläuche schnell und problemlos gewechselt werden können. Sichtbar unter die Passagierbrücke montiert, gehören die Energieführungen mit zum Erscheinungsbild der Brücken. Daher ist auch eine optisch hochwertige Ausführung wichtig gewesen.

Bereits beim ersten Kontakt war Jean- Claude Vanden Abeele, Projektleiter bei der Kabelschlepp France S.A.R.L klar: „Mit Voll- Kunststoff-Energieführungen lässt sich das Anforderungsprofil von Aéroport de Paris nur teilweise erfüllen. Als kompetenter Anbieter konnte Kabelschlepp mit der Hybrid-Energieführungskette MC 1250 die optimale Energieführung aus Kunststoff-Aluminium anbieten.“

Hybrid System aus Kunststoff-Aluminium

Die Energieführungsketten der M-Serie bieten die Vorteile, dass es sie als Vollkunststoffkette oder als Hybrid-Kette mit Kettenbändern aus Kunststoff und Aluminium-Stegen gibt. Mit ihren variablen Kettenbreiten im 1, 4, 8 bzw. 16 mm Breitenraster lassen sie sich auf den Millimeter genau an alle Aufgaben anpassen. Da sie von innen und außen gleichermaßen zu öffnen sind, ist die schnelle Belegung gewährleistet. Die Kombination mit leitungsschonenden Aluminiumstegen sorgt für eine sehr stabile und verwindungssteife Grundkonstruktion.

Für den rauen Außenbetrieb ist die großflächige Kraftübertragung mit dem „Topf-Deckel-Prinzip“ von großem Vorteil, da die Zug- und Schubkräfte großflächig übertragen werden können und nicht auf die kleine Bolzen-Bohrung-Verbindung beschränkt sind. Mit diesem Verbindungssystem ist es gelungen, den Gelenkverschleiß zu minimieren und die Lebenserwartung erheblich zu erhöhen. Zudem liegt mit dieser Konstruktion das Anschlagsystem in einem geschützten Bereich und ist Schmutz unempfindlich. 

Um Leitungen mit sehr unterschiedlichem Durchmesser sicher in der Kette zu führen, ist es notwendig, dass ein Energieführungssystem über eine umfassende Auswahl an Trennstegsystemen verfügt, um die Leitungen praxisgerecht zu separieren. Da die Energieführungen der Passagierbrücken eine Länge von 7.500 mm aufweisen, wird die freitagende Länge überschritten und das Obertrum gleitet auf dem Untertrum. Durch die in diesem Anwendungsfall eingesetzten hochabriebfesten, austauschbaren Gleitschuhe reduziert sich der Abrieb und der Verschleiß an der Kette auf ein Minimum.

Sollten die Gleitschuhe verschlissen sein, können sie schnell ausgetauscht werden und die Kette ist wie neu. Die austauschbaren Gleitschuhe bieten eine sehr wirtschaftliche Lösung. Aus optischen Gründen und um den Durchhang der Energieführung zusätzlich zu minimieren, wurde eine 200 mm große Stützrolle eingebaut. Die Rolle wurde so platziert, dass beim Ausfahren der Passagierbrücke die Kette auf der Stützrolle gleitet. Neben den im Pariser Flughafen eingesetzten offenen Energieführungsketten gibt es die Energieführungen auch abgedeckt mit Kunststoffdeckel oder alternativ mit Aluminiumdeckel. Die Deckellösungen bieten einen besonderen Schutz der verlegten Leitungen bei grobem Schmutzanfall.

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