Zukunft der Messtechnik

08.01.2012 -

Trends der Messtechnik: Bedienerfreundlichkeit, Beständigkeit, Qualität, kontinuierliche Leistungssteigerung. In der heutigen globalisierten Welt gibt es immer wieder Begriffe, die absolut ‚hipp‘ sind. „Interdisziplinarität“ ist eines derjenigen, das schon seit Jahren durch Wissenschaft und Industrie geistert, und das in der multimedialen Gesellschaft so en vogue ist wie sonst kaum etwas. Diese Entwicklung hat auch vor der Technik nicht halt gemacht, wenngleich hier nicht marktschreierisch eingefordert, sondern vielmehr still einfach umgesetzt wird. Auch in der Messtechnik lässt sich dies beobachten. Zum einen wird die Verzahnung von Sensoren und Aktoren auf der einen Seite und der Messtechnik auf der anderen Seite immer enger, zum anderen eröffnet gerade die PC-gestützte Messtechnik viele Berührungspunkte zu anderen Technologien und Bereichen.

Dabei ist die Messtechnik-Branche noch eine der wenigen, die nicht in die allgemeine Hysterie über Ethernet und Wireless verfällt, obgleich man sich auch hier dem gewissen Charme dieser Möglichkeiten nicht entziehen kann. Doch der Kundenstamm – eine der wichtigsten Branchen ist sicher der Automobilbau – schätzt hier nach wie vor mehr Zuverlässigkeit und weiter steigende Performance als technische Quantensprünge. In der Messtechnik werden noch lange Zeit alt gediente Technologien und neuere in trauter Zweisamkeit nebeneinander existieren.

Wie andernortens auch lässt sich als allgemeiner Trend sicher die noch stärkere Konzentration auf die Einbeziehung von PCs ausmachen. Hier ist die Messtechnik aus dem Dornröschenschlaf erwacht, und es steht zu erwarten, dass sich hier in punkto Leistung und Anwendungsmöglichkeiten noch neue Dimensionen eröffnen werden. Weiterhin können sich Kunden freuen – denn die Zukunft wird Geräte und Software sehen, die dem Anwender versprechen, dass er ‚einfach nur messen‘ kann – ohne langwieriges Studieren von Bedienungsanleitungen oder komplizierte Einstellungen vornehmen zu müssen. Weg von unhandlichem Hokuspokus, hin zu echter Bedienerfreundlichkeit, die dem Anwender die Möglichkeit gibt, genau das zu tun, was er tagtäglich tun muss: Seiner Arbeit nachgehen. Ohne tagtäglich den nächsten technologischen Hype voraussehen zu müssen.

Beständigkeit, Qualität, kontinuierliche Leistungssteigerung – manchmal ist es gut, wenn man einfach weiß, was man an bestimmten Dingen hat. So wird die Messtechnik vielleicht 2008 nicht als Innovationsmotor Deutschlands in die Geschichtsbücher eingehen – aber sie wird ihren Kunden und Anwendern vielleicht den entscheidenden Vorsprung vor dem internationalen Wettbewerb sichern können, indem die Hersteller ihr gewachsenes Know-how und die neuen Fertigungsmöglichkeiten für die zukünftigen Produktentwicklungen einsetzen.

Angela Seibert-Weck
Verantwortliche Redakteurin Messtechnik und Sensorik, MessTec & Automation
a.weck@gitverlag.com

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