Multi-Touch und haptisches Feedback halten Einzug in die Maschinenhallen. Die industriellen HMIs müssen jedoch gleichzeitig die klassischen Ansprüche des Maschinenbaus wie Langzeitverfügbarkeit, Robustheit und Systemstabilität erfüllen. Ein österreichisches Unternehmen ist sich sicher, diese Dinge in ihrem neusten Panel unter einen Hut gebracht zu haben.

Ein Großteil der industriellen Mensch-Maschinen-Schnittstellen basiert bereits auf Touch-Technologie. Damit können die Seiten einfacher und übersichtlicher aufgebaut werden, wodurch sich die Bedienung intuitiv gestaltet. Manko der "virtuellen Tasten" der Touch-Geräte war bislang, dass ein „blindes" Bedienen wie es bei gleichbleibenden Maschinenabläufen oft praktiziert wird, nicht so ohne weiteres möglich ist, da der Benutzer keine fühlbare Rückmeldung beim Betätigten der Bedienelemente erhält. Der Benutzer muss, wenn er auf Nummer sicher gehen will, auf den Screen schauen, um zu sehen, welche Buttons er betätigt. Zuschaltbare Klicklaute sind in lauten Maschinenhallen meist nicht zu hören. Durch Touch-Displays mit taktiler bzw. haptischer Rückmeldung lassen sich Bedienfehler verringern. Der Benutzer erhält neben der optischen auch eine sensorische Bestätigung. Dies vermittelt ihm ein sicheres Gefühl, die Bedienung wird einfacher und intuitiver.

Touchtechnik fühlbar machen

Bei der haptischen Touch-Technik sind mehrere Elektromagneten an den Seiten des Displays im Einsatz. Zudem ist das Display nicht starr mit der Gehäusefront verbunden. Dadurch können die Schwingungen, die die Elektromagneten erzeugen, an den Finger des Anwenders übertragen werden. Dieses Vibrieren beim Berühren eines virtuellen Buttons gibt dem Benutzer ein eindeutiges Feedback, auch wenn er mehr auf die Maschine als auf den Touchscreen achtet.
Sigmatek hat die Taktile-Touch-Technologie bereits im Serieneinsatz in der Gummi- und Gießerei-Industrie: Das ETV 1941 im 19-Zoll-Hochkantformat ist mit einem analog-resistivem TFT-Farbtouchscreen mit taktiler Rückmeldung ausgestattet. Es ist möglich, die komplette Touch-Fläche mit Vibrationsrückmeldung zu gestalten, da sie softwaremäßig frei und individuell konfigurierbar ist. Verschiedene Vibrations- und Akustikmodi stehen zur Verfügung.
Als CPU dient ein Intel-Atom-Prozessor. Zum Speichern der Applikationsdaten bzw. des Betriebssystems sind zwei Compact-Flash-Karten im Einsatz, zur Ausstattung gehören eine Ethernet-Schnittstelle und zwei USB-2.0-Ports. Zudem verfügt das taktile HMI über einen Not-Halt-Schalter, Start- und zwei Knebelschalter und optional ein RFID-Lesegerät. Das robust designte Control Panel mit Front in Schutzart IP65 ist für die Schaltschrank-, Wand- und Galgenmontage geeignet.

Dual- und Multitouch-Technologie

Zoomen, Blättern, Drehen - die aus dem Consumer-Bereich bekannten Features kommen auch bei dieser Mensch-Maschine-Schnittstelle zum Einsatz. Zusätzlich steigt durch die Mehrfinger- bzw. Zweihandbedienung die Bediensicherheit. Zustimmfunktionen lassen sich ohne zusätzliche Hardwaretasten rein auf Touchscreens realisieren, indem das Drücken einer Touch-Taste erst durch gleichzeitiges Betätigen einer zweiten bestätigt und somit aktiviert wird. So wird gewährleistet, dass der Anwender eine Aktion nicht unabsichtlich ausführt.
Sigmatek bietet mit dem ETV 0853 ein Dual-Touch Control Panel mit einem 8,4 Zoll großem Farbdisplay (800 x 600 Pixel). Das lüfterlose all-in-one Panel ist mit einem EDGE-Technology-Prozessor sowie je 8 digitalen Ein- und Ausgängen bestückt. Zahlreiche Schnittstellen wie Ethernet, Echtzeit-Ethernet VARAN, USB, USB Mini und CAN sind bereits integriert. Die schwarze, eloxierte Aluminum-Front (IP 65) gibt dem Control Panel ein edles Aussehen. Genauso edel präsentiert sich das Multitouchbediengerät TAE 1941: Mit seinem 19 Zoll projektiv-kapazitiven Glastouch (1024 x 1280 Pixel) lassen sich Bedien- und Visualisierungskonzepte noch flexibler und übersichtlicher gestalten.