Automatisierung

Industrie-PCs helfen beim Bau von Kreuzfahrtschiffen

05.09.2013 -

In wenigen Tagen luxuriös und entspannt große Hafenstädte des Mittelmeeres besuchen - das geht nur auf einem Kreuzfahrtschiff. Gebaut werden die schwimmenden Erlebnishotels in der Meyer Werft in Papenburg, einer der größten Werften in Deutschland. Moderne IPCs helfen dort, die Kolosse der Meere für Traumurlaube zu bauen.

Wenn Michael Welp die neue Dockhalle der Meyer Werft in Papenburg durchqueren will, benötigt er fast zehn Minuten. Mit mehr als einem halben Kilometer Länge ist sie die größte der Welt. Hier fertigt das Unternehmen luxuriöse Kreuzfahrtschiffe. In der gesamten Halle sieht man Gruppen von Männern mit Schweißgeräten arbeiten. Wo sie stehen, sind das Zischen und Knacken, das blaue Licht und immer wieder ein Sprühregen aus gelben Funken allgegenwärtig. Als Fachbereichsleiter IT Produktionsplanung und -steuerung, Arbeitsvorbereitung und Qualitätssicherung fällt die Koordinierung der Arbeitsvorgänge in Welps Zuständigkeitsbereich. Bei einer Gruppe deutet er auf eine Art Infoboard, in das ein Industriecomputer von Noax integriert ist. „Hier loggen sich die Mitarbeiter mit ihren Betriebsausweisen ein. Wir benötigen die IPCs zur Personalzeiterfassung, und um die einzelnen Arbeitsschritte zu steuern und zu koordinieren." Schiffbau ist wie ein Spiel mit Bausteinen, bei dem man aus vielen Einzelelementen einen Turm, ein Haus oder ein Modelschiff zusammensetzt. Zunächst werden verschieden große Stahlplatten mittels eines Laserschneidegerätes ausgeschnitten. An den zahlreichen Arbeitsstationen schweißen sie die Mitarbeiter zu so genannten Sektionen zusammen. Jede Stahlplatte ist mit einem Barcode und einer Nummer versehen, damit die Männer an den Stationen genau wissen, wie sie die einzelnen Teile miteinander verbinden müssen. Sektion heißt in der Fachsprache das Grundelement, also der Baustein, aus denen der Schiffsrumpf zusammengesetzt wird. Mehrere Sektionen bilden einen „Block". Aus mehreren Blöcken wiederum entsteht der komplette Schiffsrumpf. Die Daten für den Zusammenbau der einzelnen Teile liefern die zahlreichen Noax-Industriecomputer an den Arbeitsstationen. „Die Computer haben im Grunde zwei Funktionen", erklärt Welp, „mit ihrer Hilfe rufen die Mitarbeiter vor Ort alle Arbeitsanweisungen ab. Daneben stellen die Computer die Betriebsdaten für die Arbeitsplanung im Leitstand bereit."

Zuverlässige Daten für den Leitstand
Im Leitstand wird der Zusammenbau von Sektionen und Blöcken koordiniert. Hier sehen die Verantwortlichen, welche Mitarbeiter an einer bestimmten Station zu einem bestimmten Zeitpunkt beschäftigt sind, welche Tätigkeiten durchgeführt werden müssen, welche Arbeitsschritte schon erledigt sind und wie lange der einzelne Mitarbeiter an der Station gearbeitet hat. Gerade bei so einem gigantischen Projekt wie dem Bau eines Kreuzfahrtschiffes sind genaue Informationen über die Produktionsfortschritte von entscheidender Bedeutung. Um sich an der Station einzuloggen, hat jeder Mitarbeiter einen Betriebsausweis mit einem eingebauten Transponder-Chip. Via WLAN werden die Betriebsdaten zum Leitstand geschickt, wo sie gesammelt und ausgewertet werden. Somit sind die Mitarbeiter im Leitstand zu jeder Zeit über den aktuellen Fertigungsstatus im Bild.

Elektronischer Datentransfer reduziert Fehlerquote
Bevor das Unternehmen auf die elektronische Arbeitszeiterfassung umstieg, wurden die einzelnen Arbeitsschritte per Hand auf Formularen eingetragen und diese im Meisterbüro abgeheftet. „Diese Methode war nicht nur zeitaufwändig, es haben sich auch immer wieder Fehler eingeschlichen", gibt Welp zu. „Durch die Verbuchung per IPC hat sich die Fehlerquote deutlich reduziert. Außerdem ist die Transparenz, die uns die Industrie-PCs liefern, eindeutig ein Argument für Noax. Die IPCs stellen das Rückgrat der Datenkommunikation in den Werfthallen dar. Ihre Zuverlässigkeit sorgt dafür, dass wir unsere Termine einhalten und vor allem effizient produzieren können. Verglichen mit früher hat sich durch die IPCs die Betriebssicherheit verbessert und die Fehlerquote verringert. Beides spart uns Zeit und Kosten." Den Komfort und die leichte Bedienung des Industrie-PCs hebt Welp besonders hervor: „Für unsere Mitarbeiter bedeuten die Touch-Computer mit ihren Funktionstasten einen konkreten Vorteil, denn sie können sich auf ihre eigentlichen Aufgaben konzentrieren und werden nicht durch eine komplizierte Bedienung aufgehalten. Darum haben wir auch die Bildschirmdiagonale 19 Zoll gewählt. Schließlich sollen Pläne und CAD-Modelle deutlich zu erkennen sein." Rund 50 Noax-IPCs der Steel- und Compact-Serie hat die Meyer Werft an den einzelnen Stationen im Einsatz. Um die Arbeitsschritte zu dokumentieren und zu koordinieren, ist auf den Industrie-PCs eine MES-Software bestehend aus den Bausteinen BDE, Leitstand und Verwaltung installiert. Nicht nur beim Zusammensetzen der Stahlkonstruktion, auch beim Einbau der Inneneinrichtung spielen die Industrie-PCs von Noax eine entscheidende Rolle. Das Grundgerüst der Inneneinrichtung stellt die Verrohrung dar, denn in ihnen verlaufen Stromkabel, Be- und Entlüftung, Heizung und Klimaanlagen, Wasserver-und entsorgung sowie die Kabel für die Kommunikation. Denn um sich von Mitbewerbern abzugrenzen, legen die Reedereien sehr viel Wert auf ein eigenes, individuelles Profil, das sich im Innenausbau und der Einrichtung widerspiegelt. Entsprechend individuell ist die Verrohrung gestaltet. Die Noax-Industrie-PCs liefern die CNC-Daten für das Zuschneiden und Zurechtbiegen der Rohre und steuern die Maschinen, die diese Arbeiten verrichten. Für das Steuerungsprogramm zur Herstellung der Rohre setzt die Meyer Werft 15-Zoll-Geräte der Noax-Compact-Serie ein, die sich durch ihre Robustheit, ihre komplett geschlossene Bauweise und sowie ihre Zuverlässigkeit bewährt haben. Betriebsunterbrechungen aufgrund von Hardwareproblemen würden die Kosten sehr schnell in die Höhe treiben. Schon allein aus diesem Grund legen Welp und seine Kollegen Wert auf stabile Hardware. Die Schlagfestigkeit der Noax-IPCs hat Michael Welp beeindruckt: „Besonders beim Rohrbau kommt es immer vor, dass ein Mitarbeiter mit einem Stahlstück heftig an den Computer stößt. Doch dem Noax-IPC hat das bisher nichts gemacht. Die Geräte liefen immer einwandfrei." Gerade, was die Verlässlichkeit der Industrie-PCs betrifft, äußert sich Welp sehr zufrieden über die Hardware von Noax: „Seit 2005, als wir die ersten IPCs angeschafft haben, haben wir noch nie den Service in Anspruch nehmen müssen, sie haben immer einwandfrei funktioniert."

Rascher ROI durch Energie-Effizienz
Durch den Einsatz der IPCs in Verbindung mit der MES-Software und dem CNC-Programm kann die Meyer Werft ihre Arbeitsprozesse straffen und den Mitarbeitern mehr Komfort bieten. Zwar war die Robustheit der Industrie-PCs der Hauptgrund, warum sich Welp und seine Kollegen für Noax entschieden haben, doch das fällt für sie nicht allein ins Gewicht. Zu den Argumenten fügt Welp noch den äußerst sparsamen Energieverbrauch der IPCs hinzu: „Das wirkt sich durchaus auf den Return on Investment aus. Die Effizienz, die Robustheit und Betriebssicherheit, das sind alles Argumente, die für uns zählen."

Spannende Artikel zu Fokus-Themen finden Sie in unseren E-Specials. Lesen Sie jetzt die bisher erschienenen Ausgaben.

Zu den E-Specials

Media Kit

Die Mediadaten 2024 sind jetzt verfügbar! Laden Sie sie hier herunter.

Industrie-Lexikon

Begriffe aus der Bildverarbeitung und Automation, die man kennen sollte

Zum Lexikon

inspect award 2024


Die Abstimmung für den inspect award 2024 läuft.

Stimmen Sie jetzt ab!

Spannende Artikel zu Fokus-Themen finden Sie in unseren E-Specials. Lesen Sie jetzt die bisher erschienenen Ausgaben.

Zu den E-Specials

Media Kit

Die Mediadaten 2024 sind jetzt verfügbar! Laden Sie sie hier herunter.

Industrie-Lexikon

Begriffe aus der Bildverarbeitung und Automation, die man kennen sollte

Zum Lexikon

inspect award 2024


Die Abstimmung für den inspect award 2024 läuft.

Stimmen Sie jetzt ab!