Bildverarbeitung

Embedded Vision - die integrierte Fähigkeit des Sehens

Das 54. Heidelberger Bildverarbeitungsforum - Embedded Vision macht moderne Maschinen flexibler

22.05.2014 -

Im industriellen Umfeld ebenso wie im privaten Alltag sorgen „embedded systems" unsichtbar und vernetzt für Zuwachs an Funktionalität und Flexibilität moderner Maschinen und Geräte. Längst können eingebettete Systeme auch sehen.

Initiiert vom Fachbereich Informationstechnik, Elektrotechnik, Mechatronik der Technischen Hochschule Mittelhessen (THM) in Friedberg und der ebenfalls in Friedberg ansässigen Imago Technologies GmbH, widmeten die Organisatoren das 54. Heidelberger Bildverarbeitungsforum am 11. März dem Technologiethema „Embedded Vision". Das Veranstaltungsprogramm bot den über 140 Teilnehmern die Gelegenheit, unmittelbar vom Wissen der Referenten zu profitieren. In den neuen Räumen der gastgebenden THM standen darüber hinaus die Experten von gut einem Dutzend handverlesener Unternehmen im Rahmen einer kleinen Industrieausstellung Rede und Antwort zum Thema Embedded Vision.
Mittlerweile sind an der THM die Ingenieurdisziplinen breit vertreten und die in Friedberg angesiedelten Arbeitsgebiete, wie die Signalverarbeitung und Bildverarbeitung oder die Robotik, sind ganz nah am Thema des Forums.
Carsten Strampe, Geschäftsführer der Imago Technologies GmbH, ging in seiner Eröffnung zunächst auf den zentralen Begriff Embedded Vision ein. Er deutete ihn als eine Umschreibung für sehr ausgereifte und professionelle Vision Systeme, die perfekt in ihre Umgebung eingepasst sind. Auf die aktuelle Entwicklung eingehend, wies er darauf hin, dass sich auch abseits der typischen industriellen Bildverarbeitung andere Industrien und Branchen intensiv mit dem Thema befassen. Er gab zu bedenken, ob nicht in Zukunft diese anderen Industrien und Branchen der Machine Vision Branche den Rang als Technologietreiber für andere Fachgebiete streitig machen könnten.

Viele Einblicke von Experten

Zunächst gab Prof. Dr.-Ing. Dietmar Fey von der Universität Erlangen-Nürnberg in seinem Vortrag „Heterogene Rechnerarchitekturen für Embedded Vision" einen Überblick über die Entwicklung in der eingebetteten Bildverarbeitung.
Auf die Möglichkeiten einer einfach bedienbaren applikationsspezifischen Bildvorverarbeitung bereits in der Kamera ging Mirko Benz von der Baumer Optronic GmbH in Radeberg in seiner Präsentation „Kameras mit applikationsspezifischer FPGA-Vorverarbeitung: Möglichkeiten & Tools" ein. Darin sprach er auch die Vorteile an, die FPGA Bausteine hier gegenüber PC Prozessoren bieten können. Oliver Barz und Guido Schluckebier von der Imago Technologies GmbH machten in ihrem Vortrag „Applikationsentwicklung von Embedded Vision Systemen: Tools - Echtzeit - Arbeitsmethodik - Portierung" unter anderem deutlich, dass bei Embedded Vision Systemen der zu wählende Lösungsweg eine Frage der Applikation ist.

Smart Cameras und Mobile Computer Vision

Der Titel des vierten Vortrags lautete: "Smart Cameras". Dr. Ahmed Nabil Belbachir vom Austrian Institute of Technology in Wien berichtete über eine der zur Zeit interessantesten Produktgattungen in der Vision-Welt. Er lieferte den Zuhörern Hintergrund- und Basisinformationen zur Technologie, beleuchtete die annähernd 30 jährige historische Entwickung, beschrieb Applikationen und zeigte die aktuellen Trends auf. Mit seinem abschließenden Vortrag „Mobile Computer Vision - Aus der Perspektive der Nutzer" lenkte Prof. Dr. Rainer Malaka vom TZI Technologie-Zentrum Informatik und Informationstechnik der Universität Bremen den Blick auf die Welt der Smartphone-Apps und die mobile Computer Vision. Die abschließende Laborbesichtigung im Fachbereich IEM der THM rundeten das Programm des Forums ab.

Das 55. Heidelberger Bildverarbeitungsforum findet zum Thema „Praxistaugliche Bildverarbeitung: Messen, Modellieren und Lernen" am Dienstag den 1. Juli 2014 im Fraunhofer IOF in Jena statt.

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