2010 wieder starke Nachfrage nach Industrierobotern
14.09.2010 -
Seit Anfang 2010 steigt die Nachfrage nach Industrierobotern weltweit wieder erheblich an. „Der Trend zur Automatisierung, der durch die Wirtschaftkrise 2009 gestoppt wurde, setzt sich wieder fort", sagte Åke Lindqvist, Präsident des IFR Statistical Department, anlässlich der Veröffentlichung der Studie "World Robotics 2010 - Industrial Robots", am Dienstag in Frankfurt. 2010 wird eine starke Erholung der weltweiten Roboterinstallationen zu einem Anstieg von 27 Prozent auf 76.000 Einheiten führen. Zwischen 2011 und 2013 sollen es durchschnittlich jährlich zehn Prozent mehr werden, so dass 2013 wieder ein Liefervolumen von 100.000 Industrierobotern erreicht wird.
Wichtige Impulse kommen aus Asien
Die wichtigsten Impulse kommen aus China, Südkorea und anderen Südostasiatischen Ländern. Aber auch die Roboterlieferungen nach Japan und Nordamerika erholen sich wesentlich. In den letzten Jahren waren sowohl in Japan als auch in Nordamerika die Roboterverkäufe zurückgegangen. In Europa, wo zwischen 2005 und 2008 erheblich in neue Kapazitäten und Modernisierung investiert wurde, geht die Erholung langsamer voran und basiert hauptsächlich auf dem Export. Die Inlandsnachfrage ist noch relativ schwach. Der Motor für die Erholung ist die Automobilindustrie, die wieder begonnen hat in neue Technologien, zusätzliche Kapazitäten und Umbau von Produktionsanlagen zu investieren. Die „General Industry" - alle anderen Branchen außer Auto - hat bereits zwischen 2005 und 2008 ihre Roboterinvestitionen erhöht. Das wird sich 2010 bis 2013 fortsetzen.
Robotikmarkt zurück auf dem Wachstumspfad
"Wir können zuversichtlich auf die fantastischen Innovationen dieser High-Tech-Industrie und das Wachstum der letzten Jahre schauen, mit Ausnahme von 2009. Die starke Erholung, die sich 2010 abzeichnet, verdeutlicht, dass der Robotikmarkt zurück auf dem Wachstumspfad ist. In den kommenden Jahren wird eine starke Ausweitung von Roboterinstallationen nicht nur in den Schwellenländern zu beobachten sein. Neue Robotertechnologien, die zusätzliche
Anwendungen erschließen, werden auch in den traditionellen Märkten den weiteren Erfolg garantieren.", kommentiert der Vorsitzende der IFR Industrial Robot Suppliers Group, Dr. Andreas Bauer. Åke Lindqvist ergänzt: "Die Anwendungsmöglichkeiten von Robotern steigen. Konsumentenprodukte werden zunehmend individualisiert und müssen immer schneller auf den Markt gebracht werden - das heißt, mehr Versionen und Varianten der Güter stehen
dem Verbraucher zur Verfügung. Dazu wird flexible Automation benötigt. Industrieroboter, einmal für verschiedene Aufgaben programmiert, können für den jeweils erforderlichen Produktionsprozess eingesetzt werden. Die Wirtschaftlichkeit der Produktion wurde bei Standardanwendungen erhöht: mehr Flexibilität, höhere Genauigkeit und einfachere Programmierung. Roboter der Zukunft müssen noch leichter einsetzbar und bedienbar sein.
Die Robotikindustrie muss weiterhin gewaltige Anstrengungen unternehmen, um benutzerfreundliche Roboter herzustellen, die die gestellten Aufgaben auf möglichst einfache Weise realisieren."
Wirtschaftskrise verursachte 2009 Rückgang um 47 Prozent
Die weltweite Wirtschafts- und Finanzkrise hatte 2009 zu einem erheblichen Einbruch der Verkäufe von Industrierobotern geführt. Im Vergleich zu 2008, einem der erfolgreichsten Jahre, gab es 2009 einen Rückgang um 47 Prozent auf 60,000 Einheiten. Das ist der niedrigste Wert seit 1994. Roboterinstallationen sind noch nie so stark gesunken, berichtet das IFR Statistical Department in der Studie "World Robotics 2010 - Industrial Robots".
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