Bildverarbeitung

„Wir decken den kompletten Machine-Vision-Bereich ab“

12.12.2023 - Interview mit Dr. Timo Eckhard, Director Solution Center bei Chromasens

Statt Komponenten stehen beim TKH Vision Solution Center in Konstanz Bildverarbeitungslösungen im Fokus. Was genau das Zentrum zu bieten hat, warum es ausgerechnet bei Chromasens in Konstanz beheimatet ist und wie das Unternehmen dem Fachkräftemangel begegnet, darüber sprach die inspect mit dem Verantwortlichen, 
Dr. Timo Eckard, Director Solution Center.


inspect: Anfang des Jahres hat TKH Vision das Solution Center eröffnet. Was ist Sinn und Zweck des Zentrums? 

Dr. Timo Eckhard: Das TKH Vision Solution Center ist im Prinzip die Entität der TKH-Vision, die Vision-Lösungen anbietet, und zwar für alle Basistechnologien, die die Vision-­Firmen in ihrem Portfolio haben. Das Solution Center ist allerdings ein Teil von Chromasens. Das heißt, es ist kein eigenständiges Unternehmen, sondern gehört zu Chromasens, ist aber als eigene Marke etabliert, um schlussendlich auch nach außen zu tragen, dass es hier nicht um Zeilenkameratechnologie geht, sondern um Vision-Technologie im Allgemeinen. 


Was bietet das Solution Center hier in Konstanz? 

Das Vision Solution Center hat ein eine Art Showroom, wo wir Kunden die Vision-Technologie zeigen können. Außerdem haben wir ein Labor für Machbarkeitsuntersuchungen, und Büros, in denen das komplette Engineering untergebracht ist. Außerdem der Operations-Bereich und ähnliches. Bei letzterem muss man dazusagen muss, dass dieser die Prozesse von Chromasens bedient. 

Warum ist das Solution Center ausgerechnet in Konstanz bei Chromasens angesiedelt? 

Wenn man die Historie von Chromasens anschaut, dann sieht man, dass das Standbein von Chromasens schon immer das Lösungsgeschäft war – mit einem Fokus auf Zeilenkameras. Das Vision Solution Center hat allerdings keinen Fokus auf eine spezielle Vision-Technologie, sondern ist ein Lösungsraum aller Technologien. Die Kompetenzen, um Vision-Systeme und Lösungen zu erarbeiten und zu entwickeln, die sind bei Chromasens aber immer schon verankert. Und deswegen war es naheliegend, diesen Standort für das Solution Center zu wählen. 


Und was passiert, wenn es konkrete Projekte gibt, für die Chromasens nicht die Kompetenz besitzt? 

Schlussendlich ist es so, dass das Solution Center auf die Basistechnologie in den Schwesterfirmen zurückgreifen kann. Und wenn es spezielle Kompetenzen gibt, die nur in einer Schwesterfirma vorhanden sind, dann haben wir die Möglichkeit, die für uns zu nutzen. Diese Projekte werden dann in Kooperation mit den Schwesterfirmen umgesetzt.

 
Gab es dieses Jahr, seit das Solution Center offiziell existiert, bestimmte Anwendungsschwerpunkte? 

Also die Resonanz insgesamt ist wirklich groß in Bezug auf das Interesse seitens der Anwender an den Lösungen, die TKH jetzt mit dem Solution Center anbietet. Man kann aber nicht sagen, dass es dort einen Schwerpunkt gab. Wir hatten Anfragen aus wirklich vielen Bereichen, etwa der industriellen Qualitätskontrolle, über den Consumer-Bereich, Lebensmittel bis hin zu Sortierapplikationen. 


Wo sehen Sie Erweiterungsmöglichkeiten für das Solution Center? 

Technologisch gesehen, decken wir eigentlich den kompletten Vision-Bereich ab. Das heißt, an der Stelle sehe ich auch nicht die Notwendigkeit, dass wir uns erweitern müssen. Wenn ein Kunde mit einer Anfrage kommt, und wir haben nicht die passende Technologie in der Gruppe, dann arbeiten wir mit anderen Firmen zusammen und können auch Technologien bedienen, die wir nicht im Portfolio haben. Also, da gibt‘s eigentlich kein Limit. Was durchaus denkbar ist, dass – bezogen auf die große Nachfrage – wir uns vergrößern. Und da kann man auch darüber nachdenken, weitere Standorte zu schaffen, um einfach eine geografische Nähe zu den Kunden herzustellen. Aber das sind defacto Themen, über die machen wir uns zwar Gedanken. Da gibt‘s aber noch nichts Spruchreifes. 


Was werden die Herausforderungen für nächstes Jahr sein? Was ist da Ihre Meinung? 

Ich hab‘s ja vorher benannt, dass die Resonanz auf das Solution Center sehr groß ist, und das bedeutet in gewisser Weise auch, dass wir wachsen müssen. Wir haben den großen Vorteil, dass wir mit Chromasens sehr erfahrenes Personal in die Projekte mit reinziehen können und dadurch auch eine einfache Möglichkeit haben, zu skalieren. Aber eine Herausforderung wird es sicherlich sein, für diesen Bedarf und für diese Nachfrage entsprechendes Fachpersonal zu bekommen und dieses auch mit der nötigen Geschwindigkeit in die Organisation zu integrieren.


Sie haben das Stichwort genannt: Fachkräfte. Wie stellt Chromasens/TKH Vision sicher, dass ausreichend Fachkräfte vorhanden sind?

Eckhard: Der Standort Konstanz ist sicherlich attraktiv, was die Lebensqualität angeht. Es ist aber auch nicht das Zentrum von Deutschland. Das heißt, man muss schon Anreize schaffen, um Fachkräfte hierher zu bekommen. Wir arbeiten sehr eng mit den lokalen Universitäten und Hochschulen zusammen. Und haben auch sehr gute Austauschprogramme, um Berufseinsteiger an Chromasens heranzubringen. Wir binden die Studenten auch mit Abschlussarbeiten in Projekte hier ein. Das ist ein sehr wichtiger Rekrutierungskanal für uns. 

Man muss aber schon auch sagen, dass der Name Chromasens bekannter wird und wir nicht nur darauf angewiesen sind, Mitarbeiter aus Hochschulen zu rekrutieren. Ein großer Teil kommt tatsächlich über die regulären Kanäle zu uns. 


Also hat Chromasens den Fachkräftemangel im Griff?

Würde ich schon sagen, ja. Aber es ist heutzutage schon nicht einfach, weil Menschen sich nicht für eine Arbeit bei uns bewerben, sondern wir als Firma bewerben uns bei den Menschen. Doch wir sind ein sehr attraktiver Arbeitgeber und deswegen sind wir da eigentlich immer ganz gut gefahren und konnten die offenen Stellen auch immer besetzen.

Kontakt

Chromasens GmbH

Max-Stromeyer-Str. 116
78467 Konstanz
Deutschland

+49 7531 876 0
+49 7531 876 303

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