Studie von VDMA und ZVEI zeigt mögliches Daten-Ökosystem für den Mittelstand
09.08.2023 - Wie könnte ein Datenraum für das produzierende Gewerbe aussehen, der es ermöglicht, sich in Richtung Industrie 4.0 zu entwickeln? Eine Studie von VDMA und ZVEI gibt mögliche Antworten.
Eine von VDMA und ZVEI beauftragte Studie der Fraunhofer-Institute ISST, IOSB und IPA zeigt auf, wie ein Datenraum für das Daten-Ökosystem Manufacturing-X konzipiert sein könnte, das als nächster großer Schritt für die Umsetzung von Industrie 4.0 gilt. Dabei berücksichtigt die Studie vor allem die spezifischen Anforderungen produzierender Unternehmen aus dem Mittelstand und deren Erwartungen an eine sichere und wertbringende digitale Datenökonomie.
Skalierbar, aber sicher
Um von vornherein einen innovativen und sicheren Datenraum schaffen zu können, hat die Studie einen Ansatz gewählt, der zusätzlich zur digitalen Architektur auch die Basisdienste und Organisationsaspekte in den Blick nimmt. Dabei nehmen die Flexibilität und Skalierung des Datenraums einen hohen Stellenwert ein. Ziel ist zudem, Manufacturing-X so zu gestalten, dass die spezifischen Anforderungen der teilnehmenden Unternehmen sogleich aufgenommen und auch dynamisch weiterentwickelt werden können.
Gunther Koschnick, ZVEI-Bereichsleiter Industrie, erläutert: "Insbesondere kleine und mittlere Unternehmen werden künftig ihre Daten leichter austauschen und darüber hinaus gleichberechtigt mit Dritten teilen können. Dabei bleiben die Souveränität und Sicherheit der Daten gewahrt. Mit Manufacturing-X setzen wir auf bestehende Standards auf, sei es die Asset Administration Shell, die OPC UA-Standards im Umfeld von umati oder die Nutzung sogenannter EDC-Konnektoren. Letztlich geht es um maximale Interoperabilität für die Einbindung möglichst vieler Akteure." Und er ist sich sicher: "Die Bauplanstudie weist den Weg, wie dieses Zusammenspiel erfolgen kann."
Datenräume vs. Plattformen
"Datenräume erlauben die gemeinsame Nutzung von Daten unter Wahrung von Vertrauensschutz und Datensouveränität der Teilnehmer und ohne Lock-in-Effekte traditioneller Plattformarchitekturen. Die entstehenden Datenökosysteme stiften Nutzen für eine Vielzahl unterschiedlicher Teilnehmer – was sich stark mit der Struktur des Maschinenbaus und der Elektronindustrie deckt", erklärt Boris Otto, geschäftsführender Institutsleiter am Fraunhofer-Institut für Software- und Systemtechnik ISST, das an der Studie beteiligt war.
Nächster Schritt: Feedback von Industriepartnern einholen
Im nächsten Schritt wird die Bauplanstudie zu Manufacturing-X in enger Zusammenarbeit mit Partnern der produzierenden Industrie verfeinert. Das Feedback und die Erfahrungen aus diesen sogenannten Deep Dives werden genutzt, um die endgültige Implementierung von Manufacturing-X weiter zu optimieren und sicherzustellen, dass sie den spezifischen Bedürfnissen der Branche gerecht wird.
Die Vorstudie ist über den untenstehenden Link zum Download verfügbar (PDF).
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