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Rückblick: EMVA Business Conference Special Edition 2021

Positives Feedback zum Online-Format

01.07.2021 - Mit einer Teilnahme von 135 Teilnehmern aus 23 Nationen fand die 19. EMVA Business Conference Special Edition 2021 online statt. Insgesamt 20 Vorträge, zwei Kamingespräche und zwei CEO/Management-Podiumsdiskussionen deckten nahezu alle aktuellen wirtschaftlichen und technischen Themen ab, mit denen sich die Bildverarbeitungswelt derzeit beschäftigt. Während der einzelnen B2B-Sitzungen wurden vor und nach dem Konferenzprogramm nachmittags ca. 90 virtuelle bilaterale Videomeetings zwischen den Konferenzteilnehmern vereinbart.

Das hochkarätige Panel am zweiten Konferenztag diskutierte den aktuellen Stand von Industrie 4.0 und stellte fest, dass der Begriff Industrie 4.0 mit KI und Machine Vision als Kernkomponenten etwa bei der Generierung digitaler Zwillinge bereits selbst zum Standard geworden ist. Allerdings sind industrielle Geschäftsmodelle oft nicht so disruptiv wie im Endverbrauchergeschäft z.B. wo das Smartphone einen Paradigmenwechsel auslöste; sondern würde sich eher um die Verbesserung von Geschäftsmodellen bemühen, anstatt um neue Geschäftsmodelle. Mehr Daten erfordern laut den Panelisten auch einen zunehmenden Einsatz von KI und die Digitalisierung trägt automatisch zur Dekarbonisierung bei. Vison kann, wie gesagt, die richtigen Daten zur richtigen Zeit liefern, um die richtige Entscheidung in der Industrie 4.0 zu treffen.

KI als Megatrend in der Bildverarbeitungsbranche war in verschiedenen technischen Teilen der Konferenzsitzungen vertreten. Die Keynote am zweiten Tag, gehalten von IBM Benelux CTO Wouter Denayer, reflektierte die aktuellen Entwicklungen, um die grundlegende Struktur neuronaler Netze hin zu neuronalen symbolischen KI-Systemen zu ändern. Eine einfache Vergrößerung der Netzwerke würde in Zukunft nicht helfen und die Genauigkeitssteigerung beim Training von KI entspricht nicht mehr dem Energieaufwand und der Umweltverschmutzung, die den CO2-Fußabdruck von KI nicht mehr vertretbar macht. Oder wie es EMVA-Präsident Chris Yates in seiner Konferenzzusammenfassung formulierte: „Aus großer Macht kommt große Verantwortung“.

Diese Konferenz bot auch Raum, um Early-Stage-Innovatoren in den Fokus zu stellen: Nicht weniger als sechs Unternehmen in der Initial- oder Post-Start-Up-Phase präsentierten ihre Innovationen rund um das große Thema KI und Deep Learning mit Fokus auf Logistik und komplexe Prüfaufgaben auf die Fabrikhalle. Weitere neue Ansätze wurden im Bereich des merkmalbasierten 3D-Scannens mit variabler Dichte vorgestellt; kontaktlose Rückverfolgbarkeit von Artikeln mit digitalem Bild; und die Kombination von Gehirn und KI zu einem innovativen Entscheidungsfindungssystem.

Die CEO-Podiumsdiskussion zu den Auswirkungen der Pandemie auf die Bildverarbeitungsbranche ergab, dass die Bildverarbeitungstechnologie aufgrund ihres vertikalen Marktfokus in der Krise insgesamt recht gut zurechtkam. Die Geschäftserwartungen der Firmenchefs von Stemmer Imaging, Basler und Tiama Inspection waren sogar, dass im laufenden Jahr 2021 wieder Geschäftsniveau vor der Pandemie erreicht werden kann. Ein Hindernis könnte jedoch die anhaltende Materialknappheit sein, die praktisch alle Komponenten betrifft. Darüber hinaus hat Covid-19 gelehrt, dass in allen Regionen der Geschäftstätigkeit mehr Elemente der Wertschöpfung näher an den Kunden heranrücken müssen, um vor Ort reagieren zu können. Die Krise war ein großer Schub für Fernwartungs- und Webinar-Geschäftstreffen, wodurch Reisekosten eingespart werden, wodurch physische Besprechungen auch nach Aufhebung der Beschränkungen niedriger bleiben. In einer weiteren Präsentation gab das European Photonics Industry Consortium (EPIC) die Einführung des ersten von einem Industrieverband geführten Photonics-Index bekannt. Der Basket setzt sich aus 65 börsennotierten Unternehmen zusammen, darunter viele aus der Welt der Bildverarbeitung. Der Index ist eine ausgezeichnete Gelegenheit, die Investorengemeinschaft zu erreichen.

Anschließend gab die Messe Stuttgart einen Einblick, wie der Messeveranstalter unter der Pandemie gelitten hat. Am wichtigsten für die Bildverarbeitungsbranche, bat die Messe Stuttgart um etwas Geduld für die endgültige Entscheidung, ob die VISION 2021 stattfinden wird, da derzeit die Stakeholder interviewt werden; mit bisher eher guter Branchenstimmung, aber gemischtem Feedback der Unternehmen, wenn es um die Ausstellung geht. Die Sitzung zur hyperspektralen Bildgebung fasste zusammen, dass die HSI-Technologie schnell auf dem Markt wächst, da sie einfacher zu verwenden und erschwinglicher geworden ist. Es wurde darauf hingewiesen, dass bei der hyperspektralen Bildgebung eine zusätzliche Informationsschicht über die Beschaffenheit und Konsistenz eines Objekts entsteht.

Im Fokus des zweiten Kamingesprächs stand die Bildverarbeitung in China. Laut CMVU-Präsidentin Isabel Yang sind Elektronik und Halbleiter die größten industriellen Anwendersektoren der Bildverarbeitung in China. Das Land verzeichnet nach der Krise ein enormes Geschäftswachstum von 30 Prozent, das hauptsächlich durch einen zunehmenden Automatisierungsgrad getrieben wird. Die 3D-Bildgebung findet viel Aufmerksamkeit, was zur Bildung einer 3D-Standardgruppe führte. Auch die IR-Bildgebung gewinnt an Aufmerksamkeit.

Positives Feedback zum Online-Format

In ihrem Feedback begrüßten fast 95 Prozent der Teilnehmer die Entscheidung der EMVA, die Konferenz im Online-Format anzubieten, anstatt sie abzusagen. 

Die MVA Business Conference findet vom 12. bis 14. Mai 2022 in Sofia, Bulgarien, statt.

Kontakt

EMVA European Machine Vision Association

Gran Via de Carles III, 84 (3rd floor)
08028 Barcelona
Spanien

+34 93 220 7201
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